Schuhhändler Reno meldet Insolvenz an

dpa-AFX · Uhr
Quelle: Quelle: dpa-AFX

Einzelhandel

Hameln/Osnabrück (dpa) - Der Osnabrücker Schuhhändler Reno ist nur sechs Monate nach dem Eigentümerwechsel insolvent. Am Amtsgericht Hameln wurde sowohl gegen den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH als auch die Tochter Reno Schuh GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet, wie das Gericht am Mittwoch bestätigte. Auch das Unternehmen selbst bestätigte dies über eine Medienagentur. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Immo Hamer von Valtier bestellt. Zuvor hatte die «Wirtschaftswoche» berichtet.

Reno betreibt laut Unternehmensangaben derzeit rund 180 Filialen und beschäftigt insgesamt rund 1000 Mitarbeitende. Der eingereichte Insolvenzantrag betrifft demnach nur die deutschen Filialen - nicht die Schwester-Unternehmen in Österreich und der Schweiz.

Die kriselnde Schuhhandelskette hatte erst vor einem halben Jahr einen neuen Eigentümer bekommen. Ende September hatte die HR Group den Schuhhändler an die cm.sports GmbH in Kooperation mit GA Europe verkauft.

Neustart aus der Insolvenz heraus

Bereits vor der Übernahme durch eine neuen Gesellschafter im Herbst 2022 sei eine Insolvenz nicht auszuschließen gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen befinde sich derzeit in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, um aus der Insolvenz heraus einen Neustart zu ermöglichen, sagte der für Finanzen zuständige Reno-Geschäftsführer, Dieter Metz.

Versuche, das Unternehmen etwa durch Kosteneinsparungen wieder in die Gewinnzone zu bringen, seien nicht ausreichend erfolgreich gewesen. «Wir hatten eigentlich vor, mit etwas verkleinerter Mannschaft, einem guten Grundbestand an Filialen und neuem Sortiment durchzustarten», sagte Metz. In den vergangenen Monaten seien Umsätze allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der Schuhhandel insgesamt steckt in der Krise

Reno ist kein Einzelfall. Große Teile des Schuhhandels stecken durch die Folgen der Corona-Pandemie und die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Preisexplosion in der Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft habe im vergangenen Jahr seine Türen für immer geschlossen, berichtete kürzlich der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands binnen Jahresfrist um 1500 oder 13 Prozent auf rund 10 000.

Auch bekannte Namen haben zu kämpfen. So musste der Hamburger Schuhhändler Görtz schon im vergangenen September Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen. Das Unternehmen mit damals noch 160 Filialen in Deutschland und Österreich begründete den Schritt mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der hohen Inflation und den steigenden Energiepreisen, die zu «enormer Kaufzurückhaltung» in den Filialen und im Online-Geschäft geführt hätten.

Inzwischen hat sich zwar ein neuer Investor gefunden, der die Zukunft von Görtz sichern soll. Doch dürfte sich die Zahl der Filialen im Zuge der Sanierungsmaßnahmen halbieren.

onvista Premium-Artikel

Chartzeit Eilmeldung
Uber - neues Trade-Setup06. Juni · onvista
Uber - neues Trade-Setup
Einspruch gegen Steuerbescheid
So holst du dir Geld vom Fiskus zurück04. Juni · onvista-Partners
So holst du dir Geld vom Fiskus zurück

Das könnte dich auch interessieren

Streit mit Elon Musk
Tesla-Aktie nach Trump-Drohung bis zu 17 Prozent im Minusgestern, 21:43 Uhr · onvista
Tesla-Aktie nach Trump-Drohung bis zu 17 Prozent im Minus
onvista Mahlzeit 06.06.2025
Broadcom im Minus nach guten Zahlen, Renk und Lululemon im Fokus06. Juni · onvista
onvista Mahlzeit
Dax Tagesrückblick 06.06.2025
Dax schließt mit leichtem Minus - VW nach Medienbericht unter Druck06. Juni · onvista
Bulle und Bär inklusive Dax-Beschriftung
Musk gegen Trump
Einstige Allianz endet in Schlammschlacht06. Juni · dpa-AFX
Einstige Allianz endet in Schlammschlacht