Dax Tagesrückblick: Starke Eröffnung wird abverkauft - Rohöl verliert fast 5 Prozent

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Der deutsche Leitindex kletterte heute Morgen kurz nach der Eröffnung wie in der vergangenen Woche vermutet über die 16.000 Punkte Marke, das Tageshoch lag bei 16.011 Punkten. Es gab allerdings keinerlei Anschlussorders auf der Oberseite - Nachdem dieses Kursziel lehrbuchreif abgearbeitet wurde, übernahmen die Bären wieder das Kommando und schickten den Index im Handelsverlauf wieder knapp 300 Punkte gen Süden. 

Am Ende des Tages stand ein Minus von 195 Punkten auf 15.726 Punkte zu Buche, der MDAX verlor zum Wochenauftakt über 400 Punkte oder 1,5 Prozent an Wert.

Infineon (+1,7 Prozent) und Siemens Energy (+1,08 Prozent) waren die einzigen nennenswerten Tagesgewinner im DAX40 Index, die Verlierer dominierten das Bild im Börsenbarometer. Größte Verlierer mit Abschlägen von jeweils mehr als 4 Prozent waren Vonovia, Bayer und Covestro.

US-Indizes geben deutlich nach

 Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Verluste im frühen Handel ausgeweitet. Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed herrscht Nervosität. Zudem fielen die Konjunkturdaten der weltweit größten Volkswirtschaft schwächer aus als erwartet.

Der Dow Jones Industrial gab zuletzt um 1,52 Prozent auf 33 535,52 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,38 Prozent auf 4110,45 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,96 Prozent auf 13 104,07 Punkte abwärts. Zum Start in den Monat Mai herrsche zwar nach wie vor Unklarheit über die weiteren gesamtwirtschaftlichen Aussichten weltweit, doch insgesamt hält Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, die Aktienmärkte unverändert für "gut gestützt".

Die US-Wirtschaftsdaten an diesem Tag zeichneten dennoch nachträglich ein trübes Bild für den März. So legten die Auftragseingänge für die Industrie im letzten Monat des ersten Quartals geringer zu als erwartet. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge sanken sie im Vergleich zum Februar sogar. Auch die Zahl der offenen Stellen ging im Monat März zurück als erwartet.

Was die Fed-Sitzung zur Wochenmitte betrifft, so wird mehrheitlich von einer Anhebung des US-Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte ausgegangen. Daher wird den begleitenden Bemerkungen die höhere Aufmerksamkeit zukommen. Sie sind es, die letztlich die Macht haben könnten, den Börsen die Richtung zu weisen. "Angesichts der nach wie vor bestehenden Rezessionsängste werden die Händler wohl keine Freudensprünge machen, falls die Fed signalisiert, dass die Zinsen ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben", hatte Tim Waterer, Marktanalyst bei KCM Trade, bereits am Vortag gesagt. Die Volkswirte der Commerzbank rechnen noch mit einem weiteren Zinsschritt der Fed.

Ölpreis verliert fast 5 Prozent

Rohöl der Sorte Brent verbilligte sich am Dienstag über 4 Prozent auf 76 USD.  Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang am Ölmarkt unter anderem mit Sorgen über eine schwächere konjunkturelle Entwicklung in China. Zuletzt hatte sich die Stimmung in Industriebetrieben der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt deutlich eingetrübt. Der staatliche Indexwert für die Stimmung der Einkaufsmanager ist im April unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen und deutet damit auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten hin.

Seit Beginn des Jahres hat sich Rohöl aus der Nordsee um etwa sechs Dollar je Barrel verbilligt, obwohl Staaten der Ölallianz Opec+ eine Senkung der Fördermenge ab Mai angekündigt haben. Die Ölpreise werden durch wachsende Konjunktursorgen belastet, nachdem wichtige Notenbanken die Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation stark erhöht haben. (mit Material von dpa-AFX)

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