Meinung

Drei Fragen an Bernecker

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

Welchen Sektor sollte man im Depot aktuell untergewichten? Warum?

Einer der größten Teile der deutschen Volkswirtschaft entfällt auf die Großchemie. Der Anteil dieser Titel im DAX erreicht über 30 %. Die sehr klaren Warnungen aller Chefs in den letzten Wochen belegen die falsche Politik der Ampel in eindringlicher Form. Die zweite Branche sind die Immobilien in vielfältiger Form mit dem aktuellen Skandal bei Adler, dem noch einige ähnliche Fälle folgen werden. Beide Branchen fallen damit als Investment aus.

Die Banken bleiben ebenfalls am Rande. Das Risiko ist begrenzt, nachdem die bekannten Probleme überwunden sind, aber die Perspektiven sind äußerst bescheiden. Auch sie fallen als Investment aus.

Wie sehen Sie die Aussichten für die Lufthansa-Aktie?

Die Lufthansa ist inkl. ITA (Alitalia) der größte Luftfahrkonzern Europas. Der Gesamtumsatz der Gruppe tendiert in die Größenordnungen von 36 bis max. 40 Mrd. €, je nach Ausbau der Destinationen. Dazu gehören Investitionen in den Flugzeugbestand via Leasingverträge, also ohne Kapitalbindung.

Damit erreicht die LH-Gruppe eine Größenordnung, die mit 11 Mrd. € Marktwert bei Weitem nicht richtig eingeordnet ist. Eine glatte Verdoppelung ist das Ziel in etwa vier Jahren.

Gelingt der Federal Reserve tatsächlich ein „soft landing“?

Der Versuch, ein „soft landing“ zu steuern, ist zwar nicht strafbar, aber gelingt selten. Wer 14 Jahre lang einen völlig falschen Kurs fliegt, läuft Gefahr, die falschen Hebel zu benutzen, um dieses Soft Landing hinreichend sicher gelingen zu lassen. Die technischen Möglichkeiten der Fed sind gegeben. Allein darauf lässt sich setzen. Es muss nur gekonnt gesteuert sein. In allen früheren Fällen seit 1980 ist dies gelungen.

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