Börse am Morgen

Dax startet gut ins dritte Quartal – Tesla überrascht – US-Banken mit guten Nachrichten

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Es lief gut für den Dax im ersten Halbjahr: Er legte um 16 Prozent zu – und auch am ersten Handelstag der zweiten Jahreshälfte liegt er im Plus. Er hat im frühen Handel sogar die 16.200-Marke übersprungen und erreichte zwischenzeitlich 16.209 Punkte. Derzeit liegt der Dax knapp 0,3 Prozent im Plus und kämpft mit der Marke von 16.200 Punkte.

Positive Impulse sieht Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners in neuen Konjunkturdaten aus China. Dort sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für kleine und mittlere Produktionsbetriebe zwar zum Vormonat, hielt sich aber oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. „Damit zeichnet der Einkaufsmanagerindex ein solides Bild von der wirtschaftlichen Lage im Reich der Mitte“, so Altmann.

Tesla: Produktion und Auslieferung deutlich übertroffen

Der US-Elektrofahrzeugbauer Tesla hat im zweiten Quartal mehr Autos produziert und ausgeliefert als Experten erwartet hatten. Die Produktion habe bei knapp 480.000 Fahrzeugen gelegen, teilte das Unternehmen am Sonntag in Austin mit. Ausgeliefert wurden gut 466.000 Stück. Analysten hatten bei beiden Größen mit deutlich weniger gerechnet.

Der Auslieferungsrekord des zweiten Quartals zeigt, dass Teslas Bemühungen sei Jahresanfang, die Nachfrage durch Rabatte anzukurbeln, erfolgreich war. Allerdings lag wie schon im ersten Jahresviertel die Produktion über den Auslieferungen. Mit 13.560 Fahrzeugen war der Lageraufbau im zweiten Quartal allerdings kleiner als in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres, in dem die Überproduktion bei mehr als 18.000 Fahrzeugen gelegen hatte.

Diese Nachricht stimmt die Analystenhäuser positiv: Goldman Sachs hat das Kursziel für die Tesla-Aktie von 248 auf 275 USD erhöht. Allerdings belässt Goldman die Empfehlung auf „Neutral“. Auch wenn die Produktion und die Auslieferung die Erwartungen geschlagen haben, müsse man auf den Quartalsbericht warten und wie sich die gewährten Rabatte auf die Ergebnisse ausgewirkt haben.

Nach Stresstest: US-Banken werden großzügiger zu Aktionären

Mehrere US-Banken habe nach dem bestandenen Stresstest der Fed höhere Dividenden angekündigt. Experten rechnen mit weiteren Mitteilungen, nachdem alle 23 untersuchten Geldhäuser erfolgreich waren. JPMorgan will seine Quartalsausschüttung um 5 Prozent auf 1,05 USD anheben, wie das Institut am Freitag mitteilte. Goldman Sachs will die bisherige Dividende um 0,25 USD auf 2,75 USD erhöhen.

Auch Morgan Stanley (plus 0,075 USD auf 0,85 USD) und Wells Fargo (plus 0,05 USD auf 0,30 USD) kündigten eine Erhöhung ihrer deutlich niedrigeren Dividenden an. Die Citigroup, die nach Einschätzung von Experten nicht so gut abgeschnitten hatte wie andere Banken, will die Ausschüttung nur vergleichsweise zurückhaltend anheben.

Während die Titel von Morgan Stanley im nachbörslichen Handel um ein Prozent stiegen, bewegten sich die Papiere der anderen Institute kaum. Die meisten US-Bankaktien hatten allerdings bereits am Donnerstag einen Tag nach der Verkündung des Ergebnisses des Stresstest spürbar zugelegt.

Flugtickets bleiben wegen knapper Kapazitäten teuer

Im internationalen Luftverkehr müssen sich die Passagiere weiterhin auf hohe Ticketpreise einstellen. Wichtigster Grund ist laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Allianz Trade das nach wie vor knappe Angebot an neu fertiggestellten Flugzeugen. Von dem Auslieferungseinbruch aus dem Jahr 2020 erholen sich die Hersteller demnach nur langsam und erreichen auch im laufenden Jahr das globale Vorkrisen-Niveau von rund 1600 neuen Passagierjets nicht.

Für die Fluggesellschaften bedeutet das bei stark ansteigenden Nachfrage und sinkenden Kerosinpreisen voraussichtlich die Rückkehr in die Gewinnzone. Sie können den einzelnen Sitzplatz wesentlich teurer verkaufen als 2019, ihre Margen steigen. So seien die Ticketpreise zwischen den USA und Europa im Jahresdurchschnitt 23 Prozent teurer geworden.

„Nach drei verlustreichen Jahren könnte die Luftverkehrsbranche 2023 in die Gewinnzone zurückkehren - das ist früher als erwartet“, erklärte der Allianz-Trade-CEO für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. „Allerdings bleiben die fehlenden Kapazitäten das Nadelöhr. Das dürfte den Höhenflug der Fluggesellschaften vorerst bremsen. Für Verbraucher bedeutet das auch, dass Fliegen weiterhin teuer bleiben dürfte.“

Allianz Trade zitiert Prognosen des Airline-Verbandes IATA, der für 2023 einen Überschuss von 9,8 Mrd. USD erwartet. Zum Vergleich: Vor den Lockdowns hatten die Fluggesellschaften im Jahr 2019 bei besser ausgelasteten Flugzeugen einen Profit von 26,4 Mrd. USD eingeflogen. Nach Einschätzung der IATA wird das globale Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit läge es nur noch vier Prozent niedriger als 2019.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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