Israel erwidert Raketenangriff aus dem Südlibanon

Beirut (Reuters) - Vom Süden des Libanons aus sind Sicherheitskreisen zufolge zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden.
Das israelische Militär reagierte am Donnerstag mit dem Beschuss der Region, in der die Raketen mutmaßlich gestartet wurden. Drei Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, eine der beiden aus dem Libanon abgefeuerten Raketen habe libanesisches Territorium getroffen. Die andere sei in der Nähe eines zwischen beiden Staaten umstrittenen Grenzgebietes eingeschlagen. Als Reaktion darauf hätten israelische Verteidigungskräfte das Gebiet auf libanesischem Territorium angegriffen, von dem aus die Raketen gestartet worden seien, hieß es in einer Erklärung des israelischen Militärs. An die israelischen Gemeinden in Grenznähe sei keine besondere Anweisung ergangen. Üblicherweise ordnet Israel bei größeren Auseinandersetzungen an, dass die Zivilbevölkerung in der Nähe in Deckung gehen soll.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Norden Israels von libanesischem Territorium aus beschossen wurde. Israel hat frühere Angriffe von dort der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas zugeschrieben, die seit Jahren im Gazastreifen regiert. Erst im April hatte die israelische Armee als Vergeltung für Raketenangriffe Ziele auch im Südlibanon angegriffen. Auch die radikal-islamische Hisbollah, die den Süden des Libanons kontrolliert, hat früher bereits Ziele in Israel angegriffen.
Dem jüngsten Beschuss, zu dem sich bislang niemand bekannt hat, gingen Angriffe auf Israel vom südlich gelegenen Gazastreifen voraus. Am Mittwoch hatten Militante von dort aus Raketen auf den Süden Israels abgefeuert, die das israelische Militär aber nach eigenen Angaben abgefangen hat. Zuvor hatte die israelische Armee ihren Einsatz in Dschenin im Westjordanland beendet, wobei es zu den schwersten Kämpfen seit mehr als zwei Jahrzehnten gekommen war. Nach Angaben der Armee richtete sich der Einsatz gegen militante Palästinenser-Gruppen, die das Flüchtlingslager Dschenin als Rückzugsort genutzt und von dort aus Anschläge vorbereitet hätten.
Während dieses Einsatzes hat die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird, sich solidarisch mit den Palästinensern erklärt. Zu dem Beschuss Israels äußerte sie sich nicht. Allerdings verurteilte sie die Reaktion des israelischen Militärs und den Beschuss libanesischen Territoriums.
(Bericht von: Laila Bassam, Aziz Taher, Maya Gebiel, Dan Williams; geschrieben von Sabine Ehrhardt. Dan Williams Redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)