Börse am Morgen

Dax schwach vor US-Arbeitsmarktdaten – Börsengang von Nucera – Twitter will Meta verklagen

onvista · Uhr
Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Nach dem steilen Sinkflug herrscht am deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende weiter Vorsicht. Vor dem viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht gab der Dax nach gut einer Stunde Handel um 0,15 Prozent auf 15.505 Punkte nach.

Damit fiel der deutsche Leitindex nach bereits vier verlustreichen Handelstagen auf ein Tief seit Ende März zurück.

„Die Stimmung liegt am Boden“, kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners.

Die Börsianer warten im Handelsverlauf auf die offiziellen Zahlen zur Beschäftigungslage in den Vereinigten Staaten. Am Vortag hatten starke Arbeitsmarktdaten aus dem Privatsektor in den USA die Zinsangst am Markt abermals befeuert. Börsenexperte Altmann erklärte, nach der „positiven Überraschung“ durch den ADP-Bericht sei selbiges für die offiziellen Arbeitsmarktdaten zumindest ein Stück weit vorweggenommen. „Für die Börsen sind positive Überraschungen hier allerdings eher schlechte Nachrichten, machen sie doch länger und höher steigende Zinsen umso wahrscheinlicher“, so Altmann.

Nucera: Wasserstofftochter von ThyssenKrupp ab heute an Börse

Nucera, die Wasserstofftochter von ThyssenKrupp, ist ab heute an der Börse. ThyssenKrupp hat nur knapp über 20 Prozent der Anteile an die Börse gebracht und behält aber mit über 50 Prozent die Mehrheit. Weitere Ankeraktionär ist das italienische Industrieunternehmen De Nora.

Der Erlös aus dem Börsengang soll zum Ausbau des Geschäfts mit der sogenannten alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff verwendet werden.

Die Nucera-Aktie konnte für 20 EUR gezeichnet werden und begann ihren Tag mit 20,20 EUR. In der ersten Handelsstunde auf Xetra schwankte die Aktie zwischen 20,06 EUR und 20,48 EUR.

Twitter droht Meta mit Klage wegen Konkurrenz-App Threads

Twitter droht dem Facebook-Konzern Meta laut einem Medienbericht mit einer Klage wegen der gerade gestarteten Konkurrenz-App Threads. Ein Twitter-Anwalt habe Meta in einem Brief vorgeworfen, für Threads vertrauliche Informationen und internes Wissen des Kurznachrichtendienstes verwendet zu haben, schrieb die Website Semafor am Donnerstag und veröffentlichte eine Kopie des Schreibens.

Unter anderem behauptete Twitter-Anwalt Alex Spiro darin, Meta habe Dutzende Ex-Beschäftigte des Kurznachrichtendienstes eingestellt, die über vertrauliche interne Informationen verfügten. Twitter-Besitzer Elon Musk hatte seit der Übernahme im vergangenen Oktober tausende Mitarbeiter entlassen. Viele von ihnen fanden neue Jobs bei anderen Tech-Konzernen.

Bei Meta seien die Anschuldigungen zurückgewiesen worden, schrieb Semafor. So arbeiteten in dem Entwicklerteam von Threads keine ehemaligen Twitter-Beschäftigte, hieß es.

Meta hatte seine Twitter-Konkurrenz-App in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht. Threads gilt als starker Rivale für Twitter, weil die App auf eine Basis von mehr als Milliarde Nutzer-Accounts von Metas Foto- und Video-App Instagram zurückgreifen kann. Schon in den ersten sieben Stunden kam Threads auf zehn Millionen Nutzer, wie Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündete.

Bundesbankchef: Keine Gefahr einer „übermäßigen Straffung“ der Geldpolitik

Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat sich abermals für weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen. Der Notenbanker sieht vor dem Hintergrund der bremsenden Wirkung steigender Zinsen für die Wirtschaft keine größeren Probleme für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Insgesamt erkannte er „aktuell keine Gefahr einer übermäßigen Straffung“, sagte Nagel am Donnerstag laut Redetext bei einer Veranstaltung der Prüfgesellschaft Dekra in Stuttgart.

Der Bundesbankpräsident machte erneut deutlich, dass die Zinsen voraussichtlich für eine längere Zeit auf einem höheren Niveau bleiben müssen. Allerdings machte er keine Angaben zur möglichen Dauer: „Ich möchte an dieser Stelle nicht über einen genauen Zeitraum spekulieren“, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).

Nach Einschätzung von Nagel ist die Inflation „hartnäckiger als erwartet“. Er bekräftigte damit frühere Aussagen. Dies verdeutliche den anhaltenden geldpolitischen Handlungsdruck. „Die Inflation könnte außerdem weiter befeuert werden, wenn Unternehmensgewinne und Löhne stärker steigen als erwartet“, sagte Nagel.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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