VW öffnet Elektrotaxi-Dienst Moia für kommunale Lizenznehmer

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Hamburg (Reuters) - Volkswagen öffnet seinen Sammeltaxidienst Moia über ein Lizenzmodell für andere Anbieter.

Städte, Nahverkehrsunternehmen und kommunale Aufgabenträger können die erforderliche Technologie für den Betrieb des Mitfahrdienstes künftig gegen Gebühr nutzen, wie die VW-Tochter am Dienstag in Hamburg mitteilte. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, die Marke Moia zu verwenden. Neben der Software für die Steuerung der Fahrzeugflotten und Betriebsprozesse biete Moia eine Plattform für alle Kunden-Anwendungen an, darunter die Kunden-App, Performance-Steuerung, Nachfragevorhersage und das System zur dynamischen Bepreisung der Fahrten. Städte und lokale Betreiber könnten wählen, wie sie den Service nutzen wollten.

Der Bedarf an flexibler und nachhaltiger On-Demand-Mobilität für urbane Räume wachse stetig, erklärte Moia-Chef Sascha Meyer. Mit dem Lizenzmodell werde es möglich, eine schlüsselfertige Ridepooling-Lösung schnell und nahtlos in das bestehende Verkehrssystem zu integrieren.

Moia bietet den Sammeltaxi-Dienst unter eigener Regie seit einigen Jahren in Hamburg und Hannover an. Die elektrischen Kleinbusse können über eine App gebucht werden und sammeln Fahrgäste mit einer ähnlichen Route ein. Dazu wurden virtuelle Haltepunkte im Stadtgebiet festgelegt, an denen Fahrgäste ein- und aussteigen können. Dabei sieht sich der Fahrdienst nicht als Konkurrenz zu Bussen und Bahnen, sondern arbeitet mit dem öffentlichen Personennahverkehr zusammen. Der Dienst kann über die "Switch"-App des Hamburger Verkehrsverbunds HVV gebucht werden und ist seit Januar Teil des ÖPNV, darf also Busspuren nutzen.

In München testet Moia seit einiger Zeit selbstfahrende Moia-Fahrzeuge, die ab 2025 in Hamburg als Robotaxis eingesetzt werden sollen. Auch diese Technologie sollen Lizenznehmer perspektivisch nutzen können.

(Bericht von Jan C. Schwartz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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