Anleger in Asien weiter verhalten - Halbleiteraktien gefragt

Tokio/Singapur (Reuters) - Nach dem schwachen Wochenstart haben sich Anleger an den asiatischen Aktienmärkten weiter vorsichtig gezeigt.
In Tokio büßte der Nikkei-Index am Dienstag anfängliche Gewinne wieder ein und ging kaum verändert mit 39.594 Punkten aus dem Handel. Positive Impulse kamen von der Wall Street für den Chipsektor etwa durch den Anstieg von US-Chip-Hersteller Nvidia. Zu den Gewinnern im Nikkei gehörte Chip-Testgerätehersteller und Nvidia-Zulieferer Advantest mit einem Plus von knapp drei Prozent, gefolgt vom Chipmaschinenhersteller Tokyo Electron mit einem Plus von gut ein Prozent.
Nach unten ging es dagegen mit den chinesischen Märkten. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gaben jeweils mehr als ein Prozent nach. "Das Fehlen weiterer Unterstützungsmaßnahmen für den chinesischen Immobiliensektor hat zu einer Abschwächung der Stimmung geführt", sagten ANZ-Analysten. Nach dem Ende der Plenarsitzung ohne weitere Ankündigungen zu Hilfen, rechneten Inestoren nicht mehr mit größeren Kojunkturimpulsen, konstatierte Aaron Costello, Asien-Experte von Cambridge Associates. Dies belastete vor allem Konsumgüter- und Spirituosenhersteller.
Dagegen zog der Leitindex in Taiwan um mehr als zwei Prozent an. Die Aktien des Chipherstellers TSMC legten um mehr als vier Prozent zu. In der vergangenen Woche hatte das wertvollste börsennotierte Unternehmen Asiens rund 100 Milliarden Dollar an Marktwert verloren, nachdem US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump vage Aussagen zum Schutz Taiwans und seiner Chipindustrie gemacht hatte. "Wir glauben, dass die Abhängigkeit von asiatischen Chipherstellern so groß ist, dass sie für einige Zeit nicht so leicht durch potenzielle US-Konkurrenten ersetzt werden können", sagte Min Joo Kang von der Bank ING.
(Bericht von Tom Westbrook und Kevin Buckland, geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)