Bankenverband BVR sieht generative KI als Weg aus der Stagnationsfalle

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Berlin (Reuters) - Generative Künstliche Intelligenz (KI) kann nach Ansicht des Bankenverbandes BVR das Wirtschaftswachstum längerfristig deutlich anschieben.

"Generative KI ist ein Weg aus der Stagnationsfalle", sagte Chefvolkswirt Andreas Bley vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Dienstag. "Durch die vermehrte Nutzung von generativer KI kann sich das Potenzialwachstum von derzeit rund 0,5 Prozent auf ein Prozent verdoppeln." Voraussetzung dafür sei, dass die Nutzung dieser Künstlichen Intelligenz auch in der Breite der Unternehmen ankomme. Dies sei bisher nicht der Fall, obwohl viele Firmen das enorme Potenzial erkannt hätten. "Künftige Umsetzungsmaßnahmen des europäischen AI Acts, der Verordnung über Künstliche Intelligenz, dürfen die Innovationskraft von KI nicht im Keim ersticken", betonte Bley.

Im BVR-Konjunkturbericht heißt es, KI könnte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland bis 2030 um bis zu 220 Milliarden Euro wachsen lassen. Das entspreche einer jährlichen Steigerung des Wirtschaftswachstums um bis zu 0,7 Prozentpunkte. "Zwar ist unsicher, ob sich das enorme Potenzial von generativer KI tatsächlich in dieser Größenordnung entfalten wird." Doch diese Art von Künstlicher Intelligenz stärke nicht nur die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit, sondern entspanne auch den Arbeits- und Fachkräftemangel. Der Einsatz dieser Instrumente könne Arbeitsschritte automatisieren und Menschen von Routineaufgaben befreien. Dadurch würden Mitarbeitende entlastet und Ressourcen für weitere Tätigkeiten frei.

Das größte Automatisierungspotenzial erfahren – anders als bei bisherigen Technologiesprüngen – demnach komplexe und hoch qualifizierte Wissensbereiche. "Gerade Berufe, in denen der Digitalisierungsgrad hoch ist, dürften stark von generativer KI profitieren", erklärte KI-Experte Christian Schäfer vom BVR. In Berufen, in denen die zwischenmenschliche Komponente stark im Fokus stehe, könne generative KI hingegen relativ wenig gegen den Fachkräftemangel ausrichten.

Unter generativer KI verstehen Experten Programme, die eigenständig neue Inhalte wie Texte, Bilder oder Videos auf Grundlage weniger Befehle erstellen und dafür auf Informationen aus dem Internet zurückgreifen. Bekannt ist vor allem ChatGPT.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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