RBI-Chef hält Teilverkauf in Russland für wahrscheinlichstes Szenario

Reuters · Uhr
Artikel teilen:
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Wien (Reuters) - Die Raiffeisen Bank International (RBI) bleibt eigenen Angaben zufolge wohl auch bei einem möglichen Verkauf ihres Russland-Geschäfts mit einem Minderheitsanteil im Land. "Wir werden höchstwahrscheinlich 60 Prozent verkaufen und 40 Prozent behalten", sagte Bankchef Johann Strobl am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Bisher habe die Bank aber noch keine Lösung gefunden, die die Voraussetzungen für alle Seiten erfülle. Für einen Verkauf der russischen Tochter benötige die RBI nämlich Genehmigungen von insgesamt fünf Behörden. Neben der Zustimmung der russischen Zentralbank und von Präsident Wladimir Putin müssten nach Worten des Managers auch die US-Sanktionsbehörde OFAC sowie die Europäische Zentralbank (EZB) und die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) grünes Licht geben.

Die RBI hofft laut Strobl darauf, dass die Bank auch bei einem Teilverkauf eine Dividende aus Russland erhalten wird. Sollte der Verkauf nicht klappen, könnte die Bank ebenfalls eine Dividendenausschüttung aus Russland beantragen. Bisher habe die RBI darauf verzichtet, weil sie sich sonst dem russischen Markt verpflichten müsste.

Darüber hinaus will die RBI den Geschäftsabbau in Russland in den kommenden Monaten beschleunigen, um die Anforderungen der EZB zu erfüllen. Der Kreditbestand soll bis 2026 um 55 Prozent auf rund drei Milliarden Euro schrumpfen. Bis auf wenige Ausnahmen sollen keine neuen Kredite mehr vergeben werden und der Zahlungsverkehr innerhalb und außerhalb Russlands weitgehend eingeschränkt werden. Von den Kunden will die Bank hohe Kontoführungsgebühren verlangen. Die Maßnahmen seien mit der EZB abgestimmt und das US-Finanzministerium informiert worden.

Auch das Geschäft mit anderen Banken schränkt die RBI ein. Die russische Tochterbank nehme nur noch Einlagen von Instituten mit einem westlichen Mutterkonzern an. Im Firmenkundengeschäft würden nur noch wenige große, internationale Kunden die Möglichkeit haben, Transaktionen zu tätigen.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich und Tom Sims, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Das könnte dich auch interessieren

Dax Tagesrückblick 12.09.2025
Dax beendet Handel fast unverändert - Stagnation auf Wochensichtgestern, 17:50 Uhr · onvista
Dax beendet Handel fast unverändert - Stagnation auf Wochensicht
Dax Tagesrückblick 11.09.2025
Dax verbucht leichte Gewinne - Rückenwind von der Wall Street11. Sept. · onvista
Dax verbucht leichte Gewinne - Rückenwind von der Wall Street
Dax Tagesrückblick 09.09.2025
Dax rutscht wieder ab - Gold abermals teurer denn je09. Sept. · onvista
Dax rutscht wieder ab - Gold abermals teurer denn je
Aktie an Dax-Spitze
Rückversicherer erholt nach UBS-Empfehlung für Hannover Rückgestern, 14:21 Uhr · dpa-AFX
Rückversicherer erholt nach UBS-Empfehlung für Hannover Rück
Premium-Beiträge
Bezahldienstleister glänzt beim IPO
15 Prozent Plus zum Börsenstart: So steht das Fintech Klarna fundamental da10. Sept. · onvista
Robinhood & Co. setzen auf die Blockchain
Das verbirgt sich hinter den neuen „Aktien-Token“08. Sept. · onvista