Apple: Wann wird USA-China-Konflikt gefährlich? - Leitzinsen zum Jahresende? - Inflation langfristig tief?
Apple ist stark vom chinesischen Markt abhängig und produziert in China. Wann werden die Spannungen zwischen den USA und China zur Gefahr für den Aktienkurs?
Apple ist nicht nur in China, sondern weltweit in der Gefahr, durch politische Eingriffe in seiner Marktmacht eingegrenzt zu werden. Die EU gehört dazu, wie die jüngsten Strafen zeigen. Darin liegt ein Grundkonsens aller Regierungen weltweit.
Lässt sich damit das bisherige Geschäft stabilisieren, ausbauen oder wird es begrenzt? Letzteres ist die aktuelle Gefahr. Konsequenz der Börse: Die bisherige Bewertung lässt sich nicht halten. Das Risiko hatte ich schon früher mit 25 bis 40 % gegenüber dem Spitzenkurs dargestellt. Dabei bleibt es und Warren Buffett hat es schon richtig gesehen.
Diese Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen (Refinanzierungsrate) auf 3,65 Prozent gesenkt, nächste Woche dürfte die US-Notenbank Fed in den USA nachziehen. Wo erwarten Sie die die Leitzinsen am Jahresende?
Der Spielraum für Zinssenkungen wird größer. Die Entlastung kommt von der Inflation und die Notwendigkeit ergibt sich aus den aktuellen Wirtschaftsdaten. Das rechtfertigt die Annahme von mehreren kleinen Schritten à 0,25 Prozentpunkte auch noch vor Jahresende oder Anfang Januar. Bis zu 0,75 Prozent Rückgang reichen die internen Schätzungen im EZB-Turm in Frankfurt.
Die Inflationsrate lag in Deutschland im August erstmals seit über drei Jahren wieder unter der EZB-Zielmarke von zwei Prozent. Ist das die langfristige Rückkehr zu niedrigen Teuerungsraten oder nur eine Momentaufnahme?
Die Inflation bildet sich schneller zurück als erwartet. Die magische Grenze von zwei Prozent wurde im August unterschritten. Hält das? Tatsächlich ist dies möglich, aber vorerst ist zu unterscheiden zwischen den Statistikdaten (Statistisches Bundesamt) und den im Markt wahrgenommenen Daten gemäß Umfragen et cetera.
Dauerhaft zwei Prozent zu unterschreiten, hätte zwei Erklärungen. Erstens: Eine markante Reduzierung der Nachfrage in Industrie und auch Verbrauch. Oder zweitens: Eine tatsächliche Reduzierung der Preise durch die verbilligten Importe, die in der deutschen Handelsbilanz eine große Rolle spielen. Jedenfalls ist Zuversicht vertretbar.