Porsche oder Ferrari? Mit dieser Aktie fährst du besser!
Porsche (WKN: PAG911) und Ferrari (WKN: A2ACKK) gehören zu den renommiertesten Automarken der Welt und stehen für Luxus, Leistung und Prestige. Doch wenn es um die Wahl zwischen den Autos geht, scheiden sich die Geister vieler Autoliebhaber.
Während solche Diskussionen oft von Emotionen und Ästhetik geprägt sind, bieten die Kapitalmärkte eine nüchternere Perspektive. Die Frage, welche Aktie besser performt, lässt sich aber objektiv beantworten – und könnte Anlegern eine klare Richtung weisen.
Ferrari: Eine Ikone auf Erfolgskurs
Ferrari, eine Marke, die eng mit der Formel-1-Geschichte und legendären Modellen wie dem 488 und dem LaFerrari verbunden ist, gilt als eine der profitabelsten Automobilhersteller weltweit. Das Unternehmen verfolgt eine exklusive Strategie der begrenzten Produktion, was das Angebot verknappt und die Nachfrage konstant hoch hält.
Das Konzept basiert auf der Philosophie des Firmengründers Enzo Ferrari, möglichst genau ein Auto weniger zu produzieren, als der Markt aufnehmen kann. Es hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, denn die meist roten Autos sind trotz ihres oft mittleren sechsstelligen Preises über Jahre ausverkauft.
Die Finanzkennzahlen von Ferrari sind beeindruckend: Mit einer EBIT-Marge von knapp 30 % und einer Eigenkapitalrendite von über 40 % spielt Ferrari in einer eigenen Liga – besonders im Vergleich zu anderen Automobilherstellern.
In der Autobranche sind EBIT-Margen im einstelligen Bereich üblich. Zum Beispiel erreicht der deutsche Premiumhersteller BMW (WKN: 519000) in der Regel eine EBIT-Marge von etwa 8-10 %. Noch niedriger liegen die Margen bei Volumenherstellern wie Volkswagen (WKN: 766400) oder General Motors (WKN: A1C9CM), die oft mit Margen von 5-7 % oder deutlich weniger arbeiten.
Vergleicht man diese Werte, so wird deutlich, warum die Marge von Ferrari mit 30 % so außergewöhnlich ist. Das hohe Margenprofil wird am Ende durch die Exklusivität und das Luxusimage der Marke ermöglicht. Aufgrund der Preismacht können die Fahrzeuge zu einem Preis verkauft werden, der deutlich über dem Herstellungswert liegt.
Auch die Umsatz- und Gewinnentwicklung von Ferrari spricht eine ähnliche Sprache. So konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 um fast 14 % gesteigert werden, während das Nettoergebnis um über 20 % zulegte – und das in einem für Automobilhersteller nicht gerade optimalen Umfeld.
Über einen Zeitraum von zehn Jahren steht einem knapp zweistelligen jährlichen Umsatzwachstum ein fast doppelt so hohes EPS-Wachstum gegenüber. Diese beeindruckende operative Performance spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der seit dem Börsengang im Jahr 2015 um fast 900 % gestiegen ist.
Porsche: Starke Marke mit Marktführer-Potenzial
Auch Porsche, eine Tochter des Volkswagen-Konzerns, hat sich als feste Größe in der Automobilwelt etabliert. Doch im Gegensatz zu Ferrari setzt Porsche auf eine breitere Produktpalette und größere Produktionsvolumina. Modelle wie der 911 oder der Cayenne sind weltweite Bestseller und haben der Marke einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht.
Das Stuttgarter Unternehmen bedient somit eine breitere Kundenschicht und erzielt dadurch höhere Stückzahlen und Umsätze. Allerdings geht diese Strategie auf Kosten der Exklusivität und des Durchschnittspreises pro Fahrzeug.
Die EBIT-Marge von rund 17 % und die Eigenkapitalrendite sind zwar ebenfalls gut, sie liegen jedoch deutlich unter denen von Ferrari. Wie bereits erwähnt, erreichen viele Volumenhersteller deutlich niedrigere Margen.
Zudem enttäuschten die jüngsten Halbjahreszahlen: Ein Umsatzrückgang von knapp 5 % und ein um über 20 % gesunkenes operatives Ergebnis belasteten die Aktie. Schuld daran waren allerdings auch Lieferengpässe bei Materialien mit speziellen Aluminiumlegierungen.
Seit dem Börsengang haben die Anteilseigner der Porsche AG einen Kursverlust von 15 % hinnehmen müssen.
Die Entscheidung an der Börse
Anleger, die zwischen Porsche und Ferrari wählen müssen, stehen somit tendenziell vor einer strategischen Entscheidung. Im Kern geht es um die Wahl der Marktführer im Bereich Oberes Premiumsegment bzw. Luxus.
Ferrari überzeugt im Luxussegment durch Exklusivität, hohe Margen und beeindruckende Wachstumszahlen. Das allerdings nur in einem kleineren Ausmaß. Mit über 13.000 Fahrzeugen handelt es sich klar um einen Nischenmarkt, der jedoch stark wächst und äußerst lukrativ ist. Mit außerordentlich hohen Verkaufspreisen können so bei geringen Stückzahlen ebenfalls Milliardenumsätze und Gewinne generiert werden.
Rückenwind geben die explodierenden Millionäre weltweit. Besonders Asien könnte hier zukünftig im Fokus stehen. Hier hat der italienische Autobauer noch einiges Aufzuholen. Ferrari bietet demnach Stabilität und langfristiges Potenzial, wenngleich das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 50 bereits viel Optimismus eingepreist haben könnte.
Porsche hingegen punktet mit einer diversifizierten Produktpalette und profitiert von den Skaleneffekten des Volkswagen-Konzerns. Das KGV von 15 ist im Vergleich zu Ferrari deutlich niedriger, was die Aktie auf den ersten Blick attraktiv erscheinen lässt. Allerdings dämpfen die jüngsten schwachen operativen Zahlen und die Verknüpfung mit dem Volkswagen-Konzern die Erwartungen.
Fazit: Ferrari für die Pole Position
Wenn es darum geht, welche Aktie langfristig die besseren Chancen bietet, liegt Ferrari meiner Meinung nach klar vorne. Die starke Markenposition, die exklusive Produktionsstrategie und die beeindruckenden Finanzkennzahlen machen Ferrari zu einem Favoriten für Anleger, die auf Stabilität und hohe Margen setzen.
Porsche hingegen bietet zwar ebenfalls ein solides und attraktives Geschäftsmodell mit Perspektive, hinkt aber derzeit aufgrund operativer Herausforderungen hinterher. Zudem dürfte die Abhängigkeit von den familiengeleiteten Großaktionären Volkswagen und Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) Investoren ein wenig verunsichern.
Wer also auf Performance setzt, könnte am Ende mit Ferrari besser fahren. Der hohe Ergebnismultiplikator sollte jedoch auch hier zur Vorsicht mahnen.
Der Artikel Porsche oder Ferrari? Mit dieser Aktie fährst du besser! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen
Hohe Inflation, drohende Rezession, wackelnde Banken: Die Liste der Bedrohungen für den Aktienmarkt ist lang. In unsicheren Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, Aktien finanziell gesunder Unternehmen zu halten.
Das nötige Grundwissen und das passende Handwerkszeug erhältst du in unserem exklusiven und kostenlosen Sonderbericht „15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen”.
Klicke hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.
Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.
Aktienwelt360 2024