Pistorius: Wir haben einen Kanzlerkandidaten, das ist der jetzige Kanzler

Reuters · Uhr
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Berlin (Reuters) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat trotz Ermutigungen aus seiner Partei kein Interesse an einer Kanzlerkandidatur bei den Neuwahlen im Februar gezeigt.

"Wir haben einen Kanzlerkandidaten, der ist der jetzige Kanzler", sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Berlin mit Blick auf Olaf Scholz. "Es läuft alles darauf hinaus." Er sei mit seiner Aufgabe als Verteidigungsminister sehr zufrieden. Man haben einen herausragenden Kanzler. "Der hat entschieden, dass er weitermachen will." Und die Partei wird darüber spätestens am 11. Januar entscheiden. Beim Parteitag am 11. Januar werde die Partei spätestens darüber entscheiden. "Und ich gehe nach wie vor fest davon aus, dass Olaf Scholz nominiert werden wird."

Eine klare Absage, dass er nicht zur Verfügung stünde, äußerte Pistorius aber nicht. Er stellte sich auch hinter Aussagen von Ex-Parteichef Franz Müntefering, der gesagt hatte, es gebe keinen Automatismus, dass Scholz Kanzlerkandidat sein müsse. "Die Partei wird entscheiden und dann ist gut", sagte Pistorius. "Was wir jetzt brauchen, ist Geschlossenheit, Klarheit in unseren Zielen, eine klare Sprache und dann rein in den Wahlkampf."

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition liegt die SPD in Umfragen bei um die 16 Prozent und damit bei weniger als die Hälfte derjenigen, die derzeit die Union wählen würden. In der Partei mehren sich Stimmen, die Pistorius für einen geeigneteren Spitzenkandidaten für die Wahl halten. In Umfragen ist er meist der populärste Politiker in Deutschland.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stärkte Scholz aber den Rücken. In Zeiten der zahlreichen Krisen brauche man jemanden, der starke Nerven habe, sagte er im ZDF. "Wir werden uns wirklich sehr ernsthaft die Frage stellen müssen, wie gehen wir wirklich mit der relativ besten Aussicht auf Erfolg in dem Wahlkampf? Aber vor allen Dingen, was braucht es auch danach?" Wenn es jetzt das Bedürfnis gebe, über den Kandidaten zu debattieren, dann müsse dies jetzt auch möglich sein. Das sei ihm lieber als später. "Aber natürlich ist die Diskussion, die wir derzeit erleben, nicht schön."

Scholz selbst hatte vor dem Abflug zum G20-Treffen in Brasilien am Sonntag gesagt, die SPD und er gingen zuversichtlich in die Wahl. Einen direkte Aussage, dass er als Kanzlerkandidat antreten werde, machte er dort nicht.

(Bericht von: Markus Wacket; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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