Konjunkturinidikator

Deutsche Exporteure erstmals seit einem halben Jahr optimistischer - trotz Trump

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Artikel teilen:
Quelle: Aun Photographer

Die Exporterwartungen der deutschen Industrieunternehmen haben sich nach dem Wahlsieg des mit hohen Zöllen drohenden künftigen US-Präsidenten Donald Trump aufgehellt.

Das entsprechende Barometer stieg im November auf minus 5,9 Punkte von minus 6,5 Punkten im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Firmenumfrage mitteilte. Das ist der erste Anstieg seit einem halben Jahr.

"Die Unternehmen sind verunsichert, warten aber noch ab, welche Handelspolitik Trump letztendlich umsetzen wird", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Zudem hat der Dollar nach der Wahl kräftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren können." Viele Experten gehen davon aus, dass die deutschen Lieferungen in die USA in den kommenden Monaten zunächst steigen könnten. Der Grund: US-Unternehmen dürften versuchen, vor der möglichen Einführung von Zöllen noch Waren zu ordern, bevor diese durch die Zölle dann teurer werden.

Generell blickt die Industrie derzeit eher zurückhaltend auf die Entwicklung des Auslandsgeschäfts, wie das Ifo-Institut betont. Am stärksten ist weiterhin die Metallindustrie betroffen, wo deutliche Rückgänge beim Export erwartet werden. Auch in der Automobilbranche rechnen die Unternehmen mit einer Verringerung, aber nicht mehr so stark wie noch im Vormonat. "Im Maschinenbau gibt es seit Monaten eine leicht negative Tendenz", hieß es. In der chemischen Industrie gleichen sich positive und negative Aussichten nahezu aus. Die Hersteller von Nahrungsmitteln und Getränken stehen derzeit am besten da: Sie erwarten wachsende Ausfuhren.

Der designierte US-Präsident Trump plant drastische Zollerhöhungen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China. "Am 20. Januar werde ich als eine meiner ersten Amtshandlungen alle notwendigen Dokumente unterzeichnen, um Mexiko und Kanada mit einem Zoll von 25 Prozent auf ALLE Produkte zu belegen, die in die USA kommen", schrieb Trump am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Truth Social. Trump hatte im Wahlkampf auch hohe Zölle auf Waren aus der Europäischen Union angekündigt. Die würden Deutschland besonders treffen, sind doch die Vereinigten Staaten der größte Abnehmer von Waren "Made in Germany".

Das könnte dich auch interessieren

Fed-Zinsentscheid am Abend
Alles, was du zur wichtigsten Zinssitzung des Jahres wissen musstgestern, 15:06 Uhr · onvista
Das Gebäude der US-Notenbank Federal Reserve
Dax Tagesrückblick 16.09.2025
Dax fällt vor Zinsentscheid – Angebot für Thyssen-Sparte16. Sept. · onvista
Jemand geht vor dem Dax-Logo vorbei.
Dax Tagesrückblick 17.09.2025
Dax vor US-Zinsentscheidung stabilisiert - Rüstungswerte geben nachgestern, 17:49 Uhr · onvista
Dax Logo
Zinsentscheid am Abend
Goldpreis: Das Enttäuschungs-Potenzial ist hochgestern, 16:00 Uhr · onvista
Goldpreis: Das Enttäuschungs-Potenzial ist hoch
Premium-Beiträge
Daten von Polymarket
Die fünf spannendsten Börsen-Wettengestern, 09:00 Uhr · onvista
Trading-Impuls
Die Zalando-Aktie steht kurz vor einem Kaufsignal16. Sept. · onvista
Kolumne von Stefan Riße
Zuckerberg und Co.: US-Techelite gibt ein armseliges Bild ab15. Sept. · Acatis