Trading-Chance Platin: Folgt Platin dem Goldpreis?
Wer Aktien handelt und versteht, dem dürfen Rohstoffe eigentlich nicht egal sein. Denn die Margen eines Unternehmens, die Inflation, unsere Konsumpreise – all das hängt entscheidend von den Rohstoffpreisen jener Rohstoffe ab, die zur Herstellung eines Produktes benötigt werden. Entsprechend stellen wir an dieser Stelle von Zeit zu Zeit auch immer wieder attraktive Rohstoff-Trading-Chancen vor, wie die aktuelle auf das in der Auto- und Elektroindustrie verwendete Platin.

CoT-Report neutral
Im aktuellen Commitment of Traders Report (kurz CoT) sehen wir, dass die Netto-Positionen verschiedener Händlergruppen relativ neutral und im Niemandsland gelegen sind. Die Bodenbildung dauert bei Metallen von Natur aus länger. Im Falle von Platin ist sie jedoch ausufernd lang. Seit Ende 2015 pendelt der Preis des Edelmetalls um die Marke von 1000 US-Dollar herum. Die Ausschläge gen Norden reichten seitdem meist lediglich bis 1100/1200 Dollar. Die Verkaufswellen gen Süden endeten meist zwischen 800 und 900 Dollar. Wir wissen aus der Erfahrung, dass ein Markt sich umso explosiver entwickelt, je länger er trendlos seitwärts gelaufen war. Entsprechend braut sich bei Platin etwas zusammen.

Open Interest sinkt
Das Open Interest (lila) ist die Anzahl aller offenen, noch nicht durch ein Gegengeschäft geschlossenen Kontrakte. Es ist damit ein Maß für den spekulativen Grad im Markt. Jüngst ging das Open Interest zurück, da die Spekulanten (grün) netto Positionen verkauften, wie wir im CoT-Report sehen können.

Ratio Gold/Platin
Gold ist mehr als drei Mal so teuer, wie Platin. Seit dem beschlossenen Diesel-Aus (2015) haben sich die Kräfteverhältnisse massiv zugunsten von Gold verschoben. Lange Zeit war das obere Extrem eine Ratio von etwa eins, sprich: Platin war genauso teuer, wie Gold. Inzwischen ist der Goldpreis so stark vorweg gelaufen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die relative Unterbewertung von Platin erkannt und egalisiert wird. Das kann auf verschiedene Weise erfolgen. Doch ein solches Ungleichgewicht bleibt für gewöhnlich nicht dauerhaft bestehen.

Ratio Platin/Silber
Neben Gold ist auch der Silberpreis bereits in einem fortgeschrittenen und etablierten Bullenmarkt. Die Platin/Silber-Ratio ist aktuell am Allzeittief. So günstig war Platin in Relation zu Silber in der Historie noch nie. Zum Vergleich: derzeit ist die Ratio bei nur 29. Ende 2003/Anfang 2004 war der Platinpreis noch fast 150x so hoch, wie Silber. Nach einer solch ausgedehnten Phase der Underperformance, bei einem gleichzeitig bereits laufenden Edelmetall-Bullenmarkt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich Platin in einem Nachhol-Effekt wieder deutlich verteuert.

Ratio Platin/Palladium
Die Korrelation zwischen Platin und Palladium hat einen besonderen Charakter. Beide Edelmetalle wurden jahrzehntelang in der Autoindustrie in Katalysatoren verbaut. Dabei ist Palladium etwas härter und robuster, wurde zeitweise jedoch durch Platin substituiert, wenn sich Palladium zu stark verteuert hatte. Da Platin primär in Dieselfahrzeugen verbaut wurde, hat der sogenannte Diesel-Ban das Edelmetall in den Folgejahren stark belastet. Es war bis 2020 ein latenter Underperformer gegenüber Palladium, wie wir in der Ratio an der auf ein Allzeit-Tief gesunkenen Kurve ablesen können.
Derzeit ist Platin jedoch stärker, als der Palladiumpreis, was wir an der steigenden Ratio sehen.

Saisonalität von Platin
Unterjährig gibt es im Wesentlichen zwei starke Phasen. Die erste Phase erstreckt sich von Mitte Dezember bis etwa Mitte Februar. Der zweite saisonal starke Abschnitt startet Ende März und reicht bis in den Mai hinein. Vergleicht man im saisonalen Chart den saisonal zu erwartenden Verlauf (rot 5-Jahres-Saisonalität, grün 15-Jahres- und gelb 30-Jahres-Saisonalität) mit dem jüngsten Verlauf (blau), so lässt sich erkennen, dass der Platinpreis sich zuletzt stärker als zu dieser Jahreszeit üblich entwickelt. Relative Stärke ist immer eine gute Grundlage für einen Trade auf der Long-Seite.

Spekulation auf Nachhol-Effekt bei Platin
Besonders die jeweiligen Ratios zu den anderen Edelmetallen lassen für Platin erhebliches nachhol-Potenzial erahnen. Zwar hat sich die Situation für Platin binnen der letzten 10 Jahre entscheidend verändert, was im Preis auch eskomptiert wurde. Doch inzwischen ist das Überraschungspotenzial wieder auf der Longseite. Das kann entweder fundamental mit einer Abkehr vom Diesel-Ban (unwahrscheinlich, aber wenn man sich an der Forschung orientiert durchaus möglich) geschehen, da zum Beispiel Bosch sogar Diesel-Motoren entwickelt hat, die in der Emission sauberer sind, als andere Motoren-Typen. Es kann aber auch sein, dass Platin aufgrund des niedrigen Preises als Substitut in einigen Bereichen genutzt wird.
Open End Turbo Long Optionsschein auf Platin
Für die heutige Trading-Chance haben wir einen Open End Turbo Long Optionsschein auf Platin für Sie ausgewählt. Das Produkt hat eine unbegrenzte Laufzeit. Basispreis und K.O.-Schwelle liegen jeweils bei 753,018 US-Dollar. Bei einem aktuellen Platinpreis von 985 Dollar ergibt sich somit ein Hebel von 4,10. Wir halten einen Stop-Loss bei etwa 800 USD für sinnvoll, was im Produkt einen Stop-Kurs von 0,35 Euro bedeutet. Die WKN lautet UG1M7H.
Wichtige Chartmarken
Widerstände: 1100 und 1200 USD
Unterstützungen: 800 und 900 USD
Open End Turbo Long Optionsschein auf Platin
Basiswert | Platin |
WKN | UG1M7H |
ISIN | DE000UG1M7H4 |
Basispreis | 753,018 USD |
K.O.-Schwelle | 753,018 USD |
Typ | Turbo Optionsschein |
Laufzeit | open end (endlos) |
Emittent | UniCredit |
Hebel | 4,10 |
Stop-Loss Hebelzertifikat | 0,35 Euro |
Die bisherigen Trades der „Trading-Chance“ für Sie in einer Watchlist:
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Denken Sie dabei aber daran, dass hier Gewinnmitnahmen, nachgezogene Stop Loss, mit Gewinn ausgelaufene Inline-Optionsscheine und ausgestoppte Positionen nicht eigens gekennzeichnet sind, hier finden Sie die Performance der Derivate ohne diese „Feinsteuerung“ seit dem Tag der Vorstellung.
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