Übernahmepoker

Kartellamt gibt Unicredit grünes Licht für Commerzbank-Einstieg

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Alexander Fedosov/Shutterstock.com

Düsseldorf (Reuters) - Die italienische Großbank Unicredit kann ihren Einstieg bei der Commerzbank weiter vorantreiben.

Das Bundeskartellamt gab die Übernahme eines Minderheitsanteils des Frankfurter Geldhauses durch die Unicredit ohne Auflagen frei."Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der UniCredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland", teilte Kartellamtschef Andreas Mundt am Montag mit. Doch gebe es in allen Bereichen, in denen die beiden Institute tätig seien, "weitere bedeutende Wettbewerber". Deshalb sei die Transaktion von der Bonner Behörde freigegeben worden.

Die Commerzbank reagierte gelassen auf die Entscheidung: Das Geldhaus nehme den Beschluss zur Kenntnis, der nichts an der grundsätzlichen Situation ändere, teilte die Bank mit. Die Commerzbank hatte der Unicredit nach dem Einstieg der Italiener im vergangenen Jahr die kalte Schulter gezeigt und besteht auf ihrer Unabhängigkeit. Das Vorgehen des Mailänder Instituts sieht sie gar als feindlich an.

UniCredit ist mit bisher 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund, der zwölf Prozent hält. Die Italiener haben sich aber über Optionen und andere Derivate nach eigenen Angaben Zugriff auf weitere 18,5 Prozent an dem Dax-Unternehmen gesichert. Ein Tausch in Aktien wäre aber erst nach Erhalt aller dazu nötigen Genehmigungen möglich.

Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken hatte eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt. Die österreichische Kartellbehörde hatte Unicredit im März keine Steine in den Weg gelegt. Nun gab auch das Bundeskartellamt grünes Licht.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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