Mehr als ein Viertel der Bevölkerung hat eine Einwanderungsgeschichte

Berlin (Reuters) - Gut jede vierte Person in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte.
Der Anteil dieser Gruppe an der Bevölkerung stieg 2024 um knapp einen Prozentpunkt auf 25,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte. 2023 lag der Bevölkerungsanteil noch bei 24,7 Prozent. Voriges Jahr lebten in Deutschland rund 21,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Laut Destatis waren es 873.000 Personen mehr als 2023.
Im Jahr 2024 lebten hierzulande knapp 6,5 Millionen Menschen, die seit 2015 nach Deutschland eingewandert sind. Davon migrierten gut 4,2 Millionen in den Jahren von 2015 bis 2021, vornehmlich aus Syrien (716.000), Rumänien (300.000) und Polen (230.000). Weitere gut 2,2 Millionen Menschen wanderten von 2022 bis 2024 hauptsächlich aus der Ukraine (843.000), Syrien (124.000) und der Türkei (112.000) ein.
Die wichtigsten Gründe für die Einwanderung ab 2015 waren nach Angaben der Befragten Flucht, Asyl und internationaler Schutz (31 Prozent), Erwerbstätigkeit (23 Prozent) sowie Familienzusammenführung (21 Prozent). Darüber hinaus gaben acht Prozent der seit 2015 Eingewanderten an, hauptsächlich für ein Studium oder eine Aus- und Weiterbildung nach Deutschland gekommen zu sein.
Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 nach Deutschland eingewandert sind. Sie sind jung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung: In der Gruppe der 20- bis 39-Jährigen hatte 2024 mehr als jede dritte Person eine Einwanderungsgeschichte. Demgegenüber war es in der Gruppe der über 65-Jährigen nur jede siebte Person (14 Prozent). Die Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte war 2024 mit einem Durchschnittsalter von 38,2 Jahren etwa 9 Jahre jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (47,4 Jahre).
(Bericht von Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)