UN: Fünf Tote bei Angriff auf Hilfskonvoi im Sudan

Genf/Kairo (Reuters) - Im Sudan sind bei einem Angriff auf einen UN-Hilfskonvoi nach Angaben der Vereinten Nationen fünf Menschen getötet worden.
Es habe auch zahlreiche Verletzte gegeben, teilten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das Welternährungsprogramm am Dienstag mit. Die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen seien auf dem Weg in die Hauptstadt von Nord-Darfur, Al-Faschir, gewesen. Zu den Hintergründen des nächtlichen Angriffs und zur Identität der Angreifer machten die UN-Behörden zunächst keine Angaben. Sie forderten eine dringende Untersuchung des Vorfalls.
Eine Unicef-Sprecherin ergänzte, der Konvoi sei angegriffen worden, als er in Al-Koma auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt nach Al-Faschir gewartet habe. Al-Koma steht unter der Kontrolle der RSF-Miliz, die seit zwei Jahren gegen die Armee im Sudan kämpft. Der Bürgerkrieg in dem nordostafrikanischen Land hat dazu geführt, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung Hunger leidet. Hilfsorganisationen sind in der Vergangenheit wiederholt ins Kreuzfeuer des Konflikts geraten. Die RSF hat erklärt, der jüngste Vorfall sei ein Luftangriff des Militärs gewesen. Von der Armee war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Im Sudan wurde 2019 der langjährige Autokrat Omar al-Baschir gestürzt. Der darauffolgende Übergang zur Demokratie geriet 2021 bei einem Putsch aus dem Tritt. Bei dem Aufstand hatten die Armee und die RSF-Miliz zusammengearbeitet. Doch der Machtkampf zwischen beiden Seiten mündete im April 2023 dann in den Bürgerkrieg.
(Bericht von Emma Farge und Nafisa Eltahir, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)