Auftragsflut für US-Industrie: "Starker Anstieg bei Flugzeugbestellungen"

Das Neugeschäft der US-Industrie hat sich im Mai weitaus stärker belebt als erwartet.
Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter wie Flugzeuge, Elektronikgeräte oder Baumaschinen legten um 16,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten sich nur auf einen Zuwachs von 8,5 Prozent eingestellt, nach einem Minus von revidiert 6,6 Prozent im April. "Verantwortlich für das Plus im Mai ist der starke Anstieg bei den Flugzeugbestellungen, die erst im Vormonat für einen kräftigen Orderrückgang gesorgt hatten", erläuterte Helaba-Experte Ulrich Wortberg.
Ohne den schwankungsanfälligen Transportsektor sei es aber ebenfalls zu einem kleinen Auftragsplus von 0,5 Prozent gekommen. Experten hatten hier nur eine Stagnation auf dem Schirm. "Zwar ist die Verunsicherung wegen der Außenhandelspolitik von US-Präsident Donald Trump noch groß und die US-Notenbank lässt bezüglich möglicher Zinssenkungen noch keine Eile erkennen", sagte Wortberg. "Die Konjunktursorgen könnten mit den heutigen Zahlen aber gedämpft werden."
Die US-Zentralbank Federal Reserve hat den Leitzins dieses Jahr noch nicht angetastet. Er liegt weiter in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent - sehr zum Ärger von US-Präsident Trump, der die unabhängige Notenbank zu kräftigen Senkungen drängt und Fed-Chef Jerome Powell immer wieder wegen seiner abwartenden Haltung verbal attackiert.