Baden-Württemberg und Landkreise geben EnBW 3-Mrd-Euro-Kapitalspritze

(Stellt im letzten Absatz richtig: Kusterer ist Finanzchef, nicht Vorstandschef)
München (Reuters) - Der Energieversorger Energie Baden-Württemberg (EnBW) bekommt von seinen beiden staatlichen Großaktionären eine drei Milliarden Euro schwere Kapitalspritze zur Finanzierung der Energiewende.
Die Beteiligungsgesellschaft des Landes Baden-Württemberg (Neckarpri) und der kommunale Zweckverband OEW, die jeweils 46,75 Prozent der Anteile an der EnBW halten, hätten zugesagt, neue Aktien für je 1,5 Milliarden Euro zu zeichnen, teilte die EnBW am Donnerstag in Karlsruhe mit. Insgesamt soll die Kapitalerhöhung um knapp 20 Prozent bis zu 3,14 Milliarden Euro bringen. Der OEW gehören neun Landkreise aus dem Süden von Baden-Württemberg an.
Den dafür nötigen Kapitalrahmen hatte die Hauptversammlung der EnBW erst im Mai beschlossen. 54,17 Millionen Aktien sollen zum Preis von je 58 Euro verkauft werden. Das ist ein Abschlag von 14 Prozent auf den Schlusskurs der EnBW-Aktie vom Mittwoch. Dieser ist allerdings wegen des geringen Streubesitzes von 6,5 Prozent nicht sehr aussagekräftig. Die EnBW-Aktionäre können vom kommenden Montag an bis zum 14. Juli für je fünf Aktien eine neue zeichnen. Nicht ausgeübte Bezugsrechte verfallen.
Die EnBW will Milliarden in den Ausbau der Stromnetze und der Produktion von Erneuerbaren Energien stecken. "Die für eine zukunftsfähige Energieinfrastruktur erforderlichen hohen Investitionen können jedoch nicht allein aus operativen Erträgen oder durch Aufnahme von Fremdkapital gedeckt werden", hatte Finanzchef Thomas Kusterer im Mai gesagt. Mit dem Erlös aus der Kapitalerhöhung ließen sich bis 2030 bis zu zehn Milliarden Euro finanzieren.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)