H&M muss Einbußen verkraften - Aktie im Plus

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(Stellt im zweiten Absatz, letzter Satz klar, dass die Marge gesunken und nicht gestiegen ist)

Stockholm (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte börsennotierte Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) hat im Frühjahr weiter an Boden verloren.

H&M-Chef Daniel Erver erklärte am Donnerstag, die Zeiten seien unsicher und die Verbraucher vorsichtig. Er betonte aber, durch hohe Flexibilität in der Lieferkette und die Preisgestaltung ergäben sich Möglichkeiten, das Geschäft an die veränderten Bedingungen anzupassen. "Mit einem klaren Plan, einer starken Finanzlage, guter Kostenkontrolle und engagierten Mitarbeitern sehen wir gute Chancen für langfristiges, nachhaltiges und profitables Wachstum."

Im Zeitraum März bis Mai sank der Umsatz des auf preisgünstige, schnell wechselnde Kollektionen ausgerichteten schwedischen Modekonzerns auf 56,7 Milliarden Kronen (5,14 Milliarden Euro) nach 59,6 Milliarden vor Jahresfrist. Analysten hatten mit 57 Milliarden Kronen gerechnet. Der Betriebsgewinn schrumpfte im zweiten Geschäftsquartal auf 5,91 (Vorjahr: 7,1) Milliarden Kronen. Der Rivale der spanischen Zara-Mutter Inditex lag damit leicht über den Markterwartungen. Die operative Marge ging auf 10,4 (11,9 Prozent) zurück.

Anleger griffen dennoch bei H&M-Titeln zu: Die Papiere stiegen an der Stockholmer Börse in der Spitze um knapp acht Prozent. Die Analysten von RBC zeigten sich optimistisch: "Wir glauben, dass H&M verschiedene Schritte unternommen hat, um sein Angebot für die Kunden zu verbessern, was mit der Zeit zu einer stärkeren Umsatzentwicklung führen sollte," hieß es in einem Kommentar.

FILIALEN WERDEN WEITER REDUZIERT - NEUE MÄRKTE ERSCHLOSSEN

Erver erklärte, er rechne im Juni mit einem Umsatzplus in lokaler Währung von drei Prozent – eine Verbesserung nach einem Rückgang von sechs Prozent im Vorjahreszeitraum. "Unsere Kollektionen sind aktueller, trendiger und modischer, und die Kundenreaktion war in diesem Quartal positiv", betonte der H&M-Chef.

Die US-Zölle hätten allerdings eine "sehr turbulente Situation" verursacht. Die Konkurrenz habe die Preise in den USA erhöht und so die Einfuhrgebühren an die Kunden weitergegeben. H&M konzentriere sich derweil darauf, die Preise wettbewerbsfähig zu halten, da die Verbraucher wegen der unsicheren Weltwirtschaft besonders preissensibel seien.

Auch wenn H&M weltweit die Anzahl seiner Filialen reduziert, strebt das Unternehmen Wachstum in neuen Märkten mit einer zunehmenden Mittelschicht an. Der Konzern plant, im zweiten Halbjahr erste Filialen in Brasilien, El Salvador und Venezuela zu eröffnen und im nächsten Jahr in Paraguay zu starten.

Die Modebranche ringt mit der mauen Konsumlaune, Inflation und aktuell mit den von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzöllen. Auch die Nummer Eins, Inditex, mit ihren Marken Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti und Bershka wurde zuletzt ausgebremst. Die Spanier konnten im ersten Quartal zwar zulegen, allerdings blieben die Wachstumsraten unter denen der Boom-Jahre.

(Bericht von Greta Rosen Fondahn und Helen Reid, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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