Airbus: Adieu Prognose und Dividende ++ MTU: Produktion steht Ende der Woche still ++ Shell: Sparprogramm eingeleitet ++ Dax: Absturz geht weiter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das ist schon Wahnsinn in den USA. Dort scheinen einige Politiker immer noch nicht kapiert zu haben, dass sie in ihrer Funktion die Menschen im Lande beruhigen sollten. Aber stattdessen werden mal wieder viele Streitigkeiten in der Öffentlichkeit abgehalten. Höhepunkt dieser Zankereien ist die Abstimmung über das billionenschwere US-Hilfspaket im Senat. Anstatt es sofort durchzuwinken, kommt es zu Verzögerungen, die nicht gerade Vertrauen schaffen und zudem die Märkte erneut auf Talfahrt schicken.

Die Demokraten im US-Senat blockierten das federführend von Republikanern erstellte Paket am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer prozeduralen Abstimmung. Obwohl beide Seiten seit Freitag über die Details des Pakets verhandelten, gab es immer noch größere Differenzen. Die Republikaner und Finanzminister Steven Mnuchin hatten eigentlich für Montag mit der Verabschiedung des Konjunkturpakets gerechnet.

Der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, kritisierte, die Vorlage der Republikaner sehe zu viel Hilfen für bestimmte Industrien vor und zu wenig Unterstützung für Arbeiter, Krankenhäuser und Bundesstaaten. Er sei aber zuversichtlich, dass die Differenzen innerhalb der nächsten 24 Stunden gelöst werden könnten. „Wir können und wir sollten. Das Land verlangt es“, sagte Schumer. Der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell warf den Demokraten vor, trotz einer landesweiten Krise Parteipolitik zu betreiben.

Es blieb am Sonntagabend zunächst unklar, wie die Verhandlungen nun weiter laufen würden. Auch der genaue Umfang des Konjunkturpakets schien noch im Fluss – genannt wurden Summen von 1,4 Billionen bis zu 1,8 Billionen. Ein großer Teil davon sollten Kreditprogramme sein. Es wird wohl in jedem Fall das größte Konjunkturpaket der jüngeren US-Geschichte werden – auch teurer als die Notprogramme, die infolge der globalen Finanzkrise 2008-2009 aufgelegt worden waren.

Dax wieder tiefrot

Der deutsche Leitindex startet erneuet mit deutlichen Verlusten in die Börsenwoche. Am heutigen Montag rauscht er Leitindex um 4,46 Prozent ab und startet mit 8.530,96 Punkten in die neue Woche.

Airbus: Ausblick wird düster

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus streicht wegen der Coronavirus-Pandemie seine Prognose für das laufende Jahr. Zudem werde der Dividendenvorschlag für 2019 zurückgenommen, teilte das Unternehmen am Montag in Toulouse mit. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Milliarden Euro sichert sich Airbus zudem weitere Liquidität. Nun verfüge Airbus über ungefähr 30 Milliarden Euro.

Angesichts der unübersichtlichen Lage habe Airbus den Ausblick für das laufende Jahr zurückgezogen, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury laut Mitteilung. Außerdem sei es nun wichtig, für Airbus die Liquidität zu sichern. So bringe die einbehaltene Dividende ungefähr 1,4 Milliarden Euro. Zudem werde die freiwillige Erhöhung beim Pensionsfonds ausgesetzt.

Unterdessen will Airbus die wegen der Coronavirus-Krise unterbrochene Produktion in Frankreich und Spanien vom Montag an teilweise wieder aufnehmen. Airbus habe neue Sicherheits- und Hygienemaßnahmen umgesetzt, teilte das Unternehmen am Montag weiter mit.

Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion in den beiden Ländern für vier Tage ausgesetzt. Die Airbus-Standorte in anderen Ländern, vor allem in Deutschland, Großbritannien, Kanada, den USA und China, waren davon nicht betroffen gewesen.

Zudem habe Airbus tausende Gesichtsmasken an Krankenhäuser und Behörden europaweit gespendet. Ein A330-800 Testflugzeug habe am Wochenende aus China ungefähr 2 Millionen Gesichtsmasken nach Europa gebracht, von denen die meisten in Frankreich und Spanien gespendet werden sollen. Weiter Flüge seien geplant, teilte Airbus weiter mit.

MTU: 3 Wochen Produktionsstopp

Der Triebwerksbauer MTU unterbricht aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Produktion an mehreren europäischen Standorten. Demnach betrifft der Produktionsstopp zunächst die Standorte in München und im polnischen Rzeszow, wo Triebwerke montiert und Triebwerkskomponenten hergestellt werden, teilte der Dax-Konzern am Montag in München mit. Hintergrund seien beginnende Unterbrechungen in der Materialversorgung und der Schutz der Mitarbeiter. Bis zum Ende dieser Woche soll die Produktion heruntergefahren werden, ab kommenden Montag, 30. März, wird der Betrieb dann voraussichtlich für drei Wochen komplett eingestellt, hieß es.

Zudem soll auch der Betrieb an Standorten, die sich nur mit der Instandhaltung von Triebwerken befassen, mit einer Woche Versatz ausgesetzt werden, teilte MTU weiter mit. Betroffen davon seien Hannover und Ludwigsfelde. Die zeitliche Verzögerung ermögliche dem Konzern, derzeit noch laufende Triebwerksinstandhaltungen abzuschließen. Die Standorte sollen ebenfalls für voraussichtlich drei Wochen weitgehend stillstehen, für die Kunden aber erreichbar bleiben, so MTU.

Kurz & knapp:

Shell: Der Öl- und Gasmulti will die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit einem Maßnahmenbündel abfedern. So sollen die Kosten im operativen Geschäft in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu 2019 um 3 bis 4 Milliarden US-Dollar sinken, zudem sollen die Barinvestitionen 2020 auf 20 Milliarden Dollar (rund 18,7 Milliarden Euro) oder weniger reduziert werden, wie das britisch-niederländische Unternehmen am Montag in London mitteilte. Bislang hatte Shell für das Jahr 2020 Investitionen in Höhe von rund 25 Milliarden Dollar angepeilt. Außerdem soll das Betriebskapital verringert werden. Von den geplanten Maßnahmen verspricht sich Shell, seine Finanzkraft zu stärken und abzusichern sowie für den Fall einer Erholung der Märkte gut gewappnet zu sein. Die Schritte sollen vor Steuern zwischen 8 und 9 Milliarden Dollar an freiem Barmittelzufluss (Free Cashflow) bringen. Zudem hält Shell laut Mitteilung an seinem Veräußerungsprogramm für Unternehmensteile in Höhe von mehr als 10 Milliarden Dollar für den Zeitraum 2019/2020 fest, der Zeitpunkt hänge aber von den Marktbedingungen ab. Des Weiteren setzt der Energiekonzern sein laufendes Aktienrückkaufprogramm zunächst aus, sobald die aktuelle Tranche beendet ist. Man behalte sich überdies weitere Schritte vor, sofern diese notwendig werden sollten, hieß es.

Innogy: Nach der Übernahme durch den Energieversorger Eon will die frühere RWE-Tochter auf die Zahlung einer Dividende verzichten. Das Geschäftsjahr 2019 sei erwartungsgemäß unter dem Vorjahr abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Montag in Essen mit. So reduzierte sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel auf 1,62 Milliarden Euro. Unterm Strich ging der bereinigte Gewinn sogar um rund 39 Prozent auf 427 Millionen Euro zurück. Den Umsatz steigerte das Unternehmen nach angepassten Vorjahreswerten leicht um 0,7 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Analysten hatten hier mit etwas mehr gerechnet.

Traton: Der Lkw- und Busbauer rechnet angesichts der Coronakrise im laufenden Jahr mit deutlichen Einbußen bei der Geschäftsentwicklung. Aufgrund der weltweit rasant voranschreitenden Ausbreitung der Covid-19-Pandemie und wegen der staatlichen Krisenmaßnahmen sei derzeit eine gesicherte Abschätzung über den Verlauf der Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 nicht möglich, teilte die VW-Tochter am Montag in München mit. Die im neuen Geschäftsbericht enthaltene Prognose basiere auf den Erkenntnissen zu einem früheren Zeitpunkt und sei daher nicht länger gültig. Im Jahr 2019 wuchs der Umsatz bei Traton im Jahresvergleich 4 Prozent auf 26,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu. Die operative Marge kletterte so von 5,8 auf 7,0 Prozent. Die Zahlen waren im Wesentlichen bekannt, seit der VW-Konzern vergangene Woche bereits die Bücher geöffnet hatte.

Covestro: Der Dax-Konzern verschiebt aufgrund der Coronavirus-Pandemie seine Hauptversammlung. Das ursprünglich für den 17. April geplante Aktionärstreffen soll an einem neuen Termin innerhalb der aktienrechtlich vorgesehenen Frist von acht Monaten des aktuellen Geschäftsjahres stattfinden, wie der Kunststoffhersteller am Montag in Leverkusen mitteilte. Dadurch verzögere sich auch die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 2,40 Euro je Aktie. Mit der Absage reiht sich Covestro in eine lange Liste von Unternehmen ein, die ihre Aktionärstreffen wegen der Coronakrise ebenfalls abgesagt haben.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: vaalaa / shutterstock.com

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