Allianz: Versicherer will auf Wachstumskurs bleiben ++ Commerzbank für den Dax optimistischer als Deutsche Bank ++ Rocket Internet: Zahlen gefallen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der G20-Gipfel startet und die Spannung steigt. Was wird Donald Trump alles so anstellen? Mit dem russischen Staatschef schon mal nichts. Der US-Präsident hatte beim Abflug in Washington bereits im Flugzeug entschieden, das bereits bis ins Detail geplante Treffen mit Putin abzusagen. Als Grund nannte er die Zuspitzung in der Ukraine-Krise.

Donald schon da, Angela kommt zu spät

Der Terminkalender von Donald Trump wird immer leerer. Das Treffen mit Putin hat er selbst gecancelt, der heutige Termin mit Angela Merkel könnte ausfallen, da die Kanzlerin aufgrund einer Flugzeugpanne verspätet in Buenos Aires anreist. Bleibt noch das Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Dieses Treffen wird auf jeden Fall stattfinden und die Märkte warten gespannt darauf wie es ausgehen wird.

Einigung nur, wenn sie gerecht ist

Kurz vor dem Treffen von Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping hat China die USA aufgefordert, unvoreingenommen zu agieren. Die Regierung in Peking wolle genauso wie die Regierung in Washington einen Deal, hieß es in einem Leitartikel in der staatlichen Zeitung „China Daily“ am Freitag. China sei zur Kooperation bereit, wenn es gerecht zuginge. „Sollte es andere Ambitionen geben, wie beispielsweise sich Vorteile zu verschaffen, um Chinas Wachstum abzuschnüren, dann wird es nicht zu einer Vereinbarung kommen.“

Dax bleibt in Lauerstellung

Der Dax wagt sich zum Handelsstart nur ein kleines Stück aus seinem Bau. Er startet mit 11.314,57 Punkten in den Tag. Ein hauchdünnes Plus von 0,14 Prozent. Nachdem der deutsche Leitindex am Donnerstag schon ein viel größeres Auftaktplus nicht ins Handelsende retten konnte, bleibt es spannend, ob er heute mit grünem Vorzeichen ins Wochenende geht. Vielleicht beflügelt ja der Ausblick der Commerzbank. Die traut dem Dax im neuen Jahr deutlcih mehr zu als 2018.

Commerzbank: Dax Ende kommenden Jahres bei 12.500

Nach der Deutschen Bank hat heute auch die Commerzbank ihren strategischen Ausblick für das kommenden Jahr präsentiert. Die Marktstrategen halten 2019 im Dax starke Schwankungen für wahrscheinlicher als einen echten „Bärenmarkt“ mit Kursverlusten. Ende kommenden Jahres sehen die Experten Andreas Hürkamp und Markus Wallner den deutschen Leitindex laut einem am Freitag vorliegenden Ausblick bei 12.500 Punkten, also gut 10 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die deutsche Bank ist in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender. Sie taxierte den Dax Ende nächsten Jahres 200 Punkte tiefer.

Gewinne steigen wieder

Dabei gehen Hürkamp und Wallner davon aus, dass die Gewinne der Dax-Unternehmen im Jahresvergleich um zwei bis vier Prozent steigen werden und dem Dax von den Anlegern gleichzeitig wieder eine etwas höhere Bewertung zugebilligt wird.

S&P 500 tritt so gut wie auf der Stelle

Die Ziele für den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und den marktbreiten US-Index S&P 500 taxieren Hürkamp und Wallner auf 3300 und 2900 Punkte. Das würde Anstiege um knapp 4 sowie fast 6 Prozent bedeuten. Beim europäischen Index haben die Experten der Commerzbank exakt die gleiche Zahl in den Planungen wie die Deutsche Bank. Beim US-Index sind die Experten der Commerzbank 100 Punkte skeptischer als die Kollegen aus Frankfurt.

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Allianz: Wachstum soll weitergehen

Europas größter Versicherer Allianz will seinen Gewinn in den kommenden Jahren weiter steigern. Das operative Ergebnis solle zwischen 2018 und 2021 im jährlichen Schnitt um mehr als 4 Prozent wachsen, geht aus Präsentationen des Vorstands zum Kapitalmarkttag des Dax-Konzerns am Freitag in München hervor. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 2019 und 2021 um mehr als 5 Prozent zulegen. Dabei will die Allianz eine Eigenkapitalrendite von mehr als 13 Prozent erreichen.

Konzernumbau kommt voran

Zum Kapitalmarkttag kündigte die Allianz auch eine deutliche Vereinfachung des Geschäfts in der Sachversicherung an. So will sie ihre Produkte etwa in der Kfz- und Hausratversicherung über mehrere Länder hinweg vereinheitlichen. Angebote und Verträge sollen einfacher und verständlicher werden. Zugleich sollen dadurch die Kosten für den Konzern sinken.

Rocket Internet: Weiter schwarze Zahlen

Die Start-up-Schmiede schreibt auch nach neun Monaten schwarze Zahlen. Wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte, summierte sich der Konzerngewinn bis Ende September auf 296 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Rocket Internet früheren Angaben zufolge noch einen Verlust ausgewiesen. Die wichtigsten Beteiligungen des Unternehmens, zu denen etwa der Kochboxenversender HelloFresh gehört, konnten ihren Umsatz erneut erhöhen, arbeiten aber weiterhin nicht profitabel.

Rocket Internet gründet Firmen und investiert in junge Unternehmen. Medienberichten zufolge erwägt das Berliner Beteiligungsunternehmen, die in der Global Fashion Group (GFG) zusammengefassten Unternehmen an die Börse zu bringen. Aus der Startup-Schmiede wurden bereits Home24, Westwing, Hellofresh und Delivery Hero an die Börse gebracht.

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Kurz & knapp:

BMW & Co: Die US-Regierung hat dem „Handelsblatt“ zufolge die deutschen Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW nach Washington eingeladen. Nach Informationen der Zeitung aus Konzernkreisen soll der Termin am kommenden Dienstag stattfinden. Volkswagen und Daimler wollen demnach mit ihren Vorstandschefs Herbert Diess und Dieter Zetsche teilnehmen, berichtete die Zeitung vorab unter Berufung auf Konzernkreise. BMW schicke wohl Produktionsvorstand Oliver Zipse. Aus Sicht der deutschen Automanager gehe es vorrangig darum, drohende US-Strafzölle für Autoimporte zu verhindern. Die Bundesregierung sei über den Termin informiert

Softbank: Der Technologiekonzern Softbank will mit dem Börsengang seiner Mobilfunktochter umgerechnet mehr als 18 Milliarden Euro erlösen. Der Konzern setzte dabei den Ausgabepreis am Freitag vorläufig wie zuvor signalisiert auf 1500 japanische Yen fest. Damit würde die gleichnamige Mobilfunktochter wie erwartet 2,4 Billionen Yen ohne Mehrzuteilungsoption einspielen. Inklusive der Option könnte der Erlös noch auf 2,65 Billionen steigen. Auf eine Preisspanne verzichtete Softbank, was auf eine solide Nachfrage schließen lässt. Der endgültige Preis soll am 10. Dezember festgelegt werden.

HP Inc.: Beim PC- und Drucker-Hersteller lief es im jüngsten Geschäftsquartal besser als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Oktober stieg der Umsatz im Jahresvergleich um rund zehn Prozent auf 15,37 Milliarden Dollar (13,50 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Überschuss wurde von 660 Millionen auf 1,45 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Die Quartalszahlen lagen insgesamt über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg nachbörslich zunächst um gut ein Prozent. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr nahm der Umsatz um zwölf Prozent auf 58,5 Milliarden Dollar zu. Der Nettogewinn betrug 5,3 Milliarden Dollar, im Vorjahr hatte HP Inc. 2,5 Milliarden verdient.

Markus Weingran

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Foto: 360b / Shutterstock.com

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