BASF: Warmer Geldregen durch Solenis-Verkauf – US-Spezialchemie-Konzern mit 5,25 Milliarden Dollar bewertet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Ludwigshafener dürfen sich in diesem Jahr noch auf ein nettes Extrasümmchen freuen. Wie der Dax-Konzern heute mitteilt, wird er sich von seiner Beteiligung an dem amerikanischen Spezialchemiekonzern Solenis trennen. BASF und die amerikanischen Investor Clayton, Dubilier & Rice sowie dem Solenis-Management reichen ihre Anteile an die Beteiligungsgesellschaft Platinum Equity weiter. Bei dem Verkauf wird Solenius inklusive seiner Schulden von rund 2,5 Milliarden Dollar mit 5,25 Milliarden Dollar bewertet. BASF hält 49 Prozent an dem US-Konzern.

Deal dürfte sich gelohnt haben

2019 hatten die Ludwigshafener ihr  Geschäft mit Wasser- und Papierchemikalien bei den Amerikaner integriert. Finanzielle Details der Transaktion hatte der Dax-Konzern damals nicht veröffentlicht. Mit dem Verkauf der Anteile beenden BASF und Clayton, Dubilier & Rice ihr Investment in das Unternehmen vollständig.  Die Transaktion soll noch vor Jahresende über die Bühne gebracht werden. Bestehende mittel- bis langfristige Lieferverträge und Geschäftsbeziehungen zwischen BASF und Solenis bleiben davon unberührt.

Batterierecycling auf der Agenda

Der Anteilsverkauf von Solenis reiht sich in eine Folge von guten Nachrichten ein. So steigt BASF jetzt auch in das Recyclinggeschäft für Batterien ein. An seinem Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) wird zur Anlage für Kathodenmaterialien eine Prototypanlage für das Batterierecycling errichten. Die Anlage ermögliche die Entwicklung von Verfahren, um eine höhere Rückgewinnung von Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan aus ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien zu erreichen. Gleichzeitig könnten auch Metalle aus Produkten von Zellherstellern und Herstellern von Batteriematerialien recycelt werden, die nicht den Produktspezifikationen entsprechen. Die Anlage soll den Planungen zufolge Anfang 2023 in Betrieb gehen.

Aktie hat noch Potenzial im 2. Halbjahr

Nach einem starken Start in das laufenden Jahr haben die Anleger zuletzt etwas das Interesse an der Aktie verloren. Dabei hatte BASF erst Ende April mit den Quartalszahlen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Mit dem Unterschreiten der 70 Euro Marke hatte sich das Bild auch charttechnisch eingetrübt. Jetzt schein die Aktie aber wieder langsam in Fahrt zu kommen. Von ihrem Tief bei rund 64,50 Euro hat sich sich schon wieder etwas abgesetzt und schielt langsam wieder in Richtung 70 Euro. Sollte die Aktie diese Marke wieder zurückerobern, dann wäre das ein klares Kaufsignal aus charttechnischer Sicht.

Analysten auch positiv gestimmt

Vor den Zahlen für das zweite Quartal, die am 28 Juli veröffentlicht werden, haben die Deutschen Bank, Kepler Cheuvreux und die DZ Bank ihre Kaufempfehlungen noch einmal bekräftigt. Die Kursziele bewegen sich dabei in einem Rahmen von 85 bis 88 Euro.

Noch optimistischer ist das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für BASF von 105 auf 108 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Die starke Nachfrage nach Chemieprodukten und die positiven Trends bei den Verkaufspreisen hätten sich auch ins zweite Quartal hinein fortgesetzt, schrieb Analyst Gunther Zechmann in seiner Studie. Der Experte hob seine Gewinnerwartungen für 2021 um ein Fünftel an und liegt seinen Angaben zufolge damit nun deutlich über der durchschnittlichen Markterwartung.

Mit einem geschätzten KGV von rund 14 für das laufenden Jahr ist die Aktie auch noch nicht zu hoch bewertet. Daher könnte sich das Papier auf Sicht von 12 bis 18 Monaten für konservative Anleger durchaus eignen. Wer das Risiko etwas minimieren möchte, der wartet, bis die Aktie wieder über 70 Euro gesprungen ist. Abgesichert werden sollte der Kurs um die 60 Euro.

Aktie und Schein im Musterdepot von Mahlzeit

Auch Redaktionsleiter Markus Weingran traut der Aktie von BASF noch einiges zu. In seinem Musterdepot hat er den Dax-Konzern auf zwei Positionen verteilt – Aktie und Optionsschein. Das Musterdepot können Sie kostenlos unter my onvista abonnieren und seine Sendung mit dem Musterdepot finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

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Redaktion onvista

Foto: Cineberg / shutterstock.com

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