Dax erobert Jahreshoch – Grüne Zahlen an den Märkten – HelloFresh explodiert, Drägerwerk stark – und dann war da noch Wirecard

onvista · Uhr

Anleger haben am Dienstag am deutschen Aktienmarkt weiter auf Fortschritte bei den derzeit marktbeherrschenden Konflikten gehofft. Sowohl im US-chinesischen Handelsstreit als auch beim Brexit machte sich weiter Optimismus breit.

Der Dax baute seine Gewinne aus und schaffte es am Nachmittag in der Spitze mit 12.682 Punkten auf den höchsten Stand seit August 2018. Über die Ziellinie ging 1,15 Prozent höher bei 12.629,79 Zählern. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten stieg um 1,09 Prozent auf 25.917,99 Punkte.

Am Morgen schon waren Anleger optimistisch gewesen, was die Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen China und den USA angeht. Dabei reichte es laut Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader, dass kurzfristig keine weitere Eskalation zu befürchten ist, um „die Anleger in Kauflaune zu halten“.

Später kam dann die Spekulation über einen sich anbahnenden Ausweg aus der Brexit-Misere stützend hinzu. „Ein Abkommen scheint mittlerweile in greifbarer Nähe“, sagte der Linken-Europaabgeordnete Martin Schirdewan nach einer Unterrichtung durch EU-Unterhändler Michel Barnier.

Deutsche Bank trotz alten Skandalen an der Spitze

Auf Unternehmensebene konnte heute im Leitindex die Deutsche Bank mit einem Plus von 3,1 Prozent das Rennen machen und das, obwohl alte Skandale wieder hoch kommen und die Bank belasten. Ausschlaggebend war wohl, dass die US-Banken der Branche mit guten Q3-Zahlen unterstützend unter die Arme gegriffen haben.

Deutsche Bank – Alte Skandale kommen wieder hoch

Von einer Aufwertung konnten auch die Papiere von BMW profitieren, mit einem Plus von annähernd 3 Prozent. Die US-Investmentbank Bank of America hat das Kursziel für BMW vor Zahlen von 69 auf 72 Euro angehoben und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Das dritte Quartal dürfte für die Autobauer und -zulieferer ruhiger verlaufen sein als die beiden ersten Quartale, schrieb Analyst Kai Müller in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie.

Knapp dahinter mit einem Plus von 2,96 Prozent lag die Fresenius-Aktie, die von dem allgemeinen Kursüberschwang mitgetragen wurde.

Wirecard bekommt erneut von der FT eins auf die Mütze

Trotz der starken Performance der Märkte gab es auch einen weit abgeschlagenen Verlierer. Die Aktie von Wirecard blickt sich einem bekannten Problem gegenüber und musste dank einem neuen kritischen Bericht der „Financial Times“ in der Spitze 23 Prozent einbüßen.

Wirecard – Die Fehde mit der Financial Times geht in die nächste Runde

Im MDax konnte 1&1 Drillisch das Feld mit einem Plus von 5,3 Prozent das Feld anführen. Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für 1&1 Drillisch von 47,00 auf 47,90 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Die Marktbefürchtungen eines zunehmenden Wettbewerbs im deutschen Mobilfunkmarkt mit dem Einstieg von 1&1 als Netzanbieter seien unbegründet, schrieb Analyst Jonas Blum. Die Aktie berge auf dem derzeit niedrigen Kursniveau im Grunde keinerlei Abwärtspotenzial.

Die Papiere von Siltronic konnten mit einem Plus von 4,8 Prozent ihr Hoch von Juli angreifen. Dicht dahinter mit einem Plus von 4,44 Prozent standen die Papiere von Gerresheimer.

Rheinmetall abgestuft

Ganz unten mit einem Minus von 2,8 Prozent standen am Ende die Aktien von Rheinmetall. Mainfirst hat Rheinmetall vor Quartalszahlen von „Outperform“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 122 auf 119 Euro gesenkt. Die Resultate des Autozulieferers und Rüstungskonzerns dürften recht uninspirierend ausfallen, schrieb Analyst Alexander Wahl. Kurzfristige Kurstreiber fehlten und nach etlichen Quartalen mit Margensteigerungen im Rüstungsgeschäft sei es für den Konzern schwieriger geworden, positiv zu überraschen.

Hellofresh schießt durch die Decke

Im SDax gab es besonders viel Bewegung. Der Kochboxenversender Hellofresh hat die Anleger mit einem optimistischeren Jahresausblick am Dienstag begeistert.Analysten waren in ihren ersten Reaktionen auf die Geschäftszahlen und den optimistischeren Ausblick voll des Lobes. Die neuen Ziele signalisierten für das vierte Quartal zwar keine ganz so deutliche Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal wie im Vorjahr, erklärte Robert Berg von der Berenberg Bank. Das Schlussquartal dürfte aber gleichwohl über seinen bisherigen Erwartungen liegen. Berg sieht zudem keinen Grund, an einer weiteren dynamischen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung zu zweifeln. Die Aktie ist bis Handelsschluss um satte 21,75 Prozent nach oben geschossen.

Drägerwerk dank gehobener Prognose zweistellig im Plus

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk wird nach besseren Geschäften in den ersten drei Quartalen optimistischer für das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt nun um 4 bis 6 Prozent wachsen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Dienstag in Lübeck mit. Das hat die Anleger anscheinend begeistert, die Aktie konnte um über 10 Prozent klettern.

Klöckner&Co stürtzt nach weiterer Gewinnwarnung ab

Am anderen Ende des SDax gab es ähnliche Kursausschläge, nur eben nach unten. Eine weitere Gewinnwarnung von Klöckner & Co hat die Aktien des Stahlhändlers am Dienstag deutlich unter Druck gesetzt. Mit einem Kursrutsch um am Ende knapp 13 Prozent begaben sie sich im Eiltempo wieder in Richtung ihres bisherigen Rekordtiefs, das sie erst im Juli bei 4,19 Euro erreicht hatten. Der Löwenanteil der seitdem zu beobachtenden Erholung ist damit auf einen Schlag wieder passé.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto:  Imagentle / Shutterstock.com

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