Dax: Leitindex dreht ins Plus – Wall Street gibt Aufwind

onvista · Uhr

Nach einem schwachen Start in den Handelstag ging es dann doch wieder aufwärts: Vor allem dank der Schützenhilfe aus den USA gelingt es dem Dax am Dienstag, seine anfänglichen Verluste in Gewinne umzuwandeln. Besonders durch die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell, guten amerikanischen Konjunkturdaten und angesichts der sich berappelnden New Yorker Börsen schaffte der Leitindex es zurück in die Gewinnzone.

Zum Handelsschluss verzeichnet der Dax einen Kursgewinn von 0,31 Prozent auf 11.540,79 Punkte. Im Laufe des Nachmittag erreichte der Dax bei 11.557 Punkten sogar erneut einen Höchststand seit Anfang Dezember.

Keine Zinsanhebung

Vor dem Bankenausschuss des US-Senats sprach Powell von einem günstigen Wachstumsausblick für die amerikanische Wirtschaft, wenngleich die Gefahren zugenommen hätten. Gleichzeitig bestätigte er frühere Signale, dass Amerikas Währungshüter die Zinsen vorerst nicht weiter anheben werden.

Verbraucherstimmung steigt

Zudem hatte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Februar deutlicher als erwartet aufgehellt, wie der vom Marktforschungsinstitut Conference Board erhobene Indikator zur Konsumlaune belegte. Darüberhinaus wurde der Wert für den Vormonat nach oben revidiert. Die gute Entwicklung sei angesichts steigender Aktienmärkte und der Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China zwar wenig überraschend, schrieb Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. „Positiv hervorzuheben ist, dass sich die Erwartungskomponente deutlich verbessert hat und der Index insgesamt wieder auf einem hohen Niveau liegt. Konjunktursorgen sollten vor diesem Hintergrund nicht geschürt werden“.

Brexit-Chaos lässt Dax kalt

Bewegung gab es beim Thema Brexit, wovon sich der deutsche Leitindex aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. Die britische Premierministerin Theresa May will das Parlament darüber entscheiden lassen, ob das Land die EU am 29. März ohne Abkommen verlassen soll, sofern ihr Abkommen bis zum 12. März keine Zustimmung findet. Sollten die Parlamentarier einen ungeregelten Brexit ablehnen, will May dann doch über eine Verschiebung des EU-Austritts abstimmen lassen

BASF: Dividendenerhöhung trotz Krisenjahr

Besonders im Anlegerfokus stehen heute die Aktien von BASF. Der weltgrößte Chemiekonzern will trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr etwas mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Vor allem jedoch der Ausblick der Ludwigshafener sorgte Börsianern zufolge für Optimismus - besonders die erwartete leichte Erholung der Geschäfte mit der Automobilindustrie. Diese Entwicklung kommt am Markt gut an: mit einem Kursplus von 4,27 Prozent sichert sich BASF am Dienstag die Spitzenposition im Dax.

Aixtron: Aktie weitet Verluste aus

Starke Zahlen, aber eine maue Prognose für 2019 von Aixtron ließen die Aktien des auf die Halbleiterindustrie spezialisierten Anlagenbauers um mehr als 13 Prozent einbrechen. „2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für Aixtron“, sagte Vorstand Bernd Schulte am Dienstag in Herzogenrath. „Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren.“ Beim Umsatz erwartet er allenfalls eine leichte Steigerung, und das operative Ergebnis dürfte sogar sinken.

Covestro: Verkaufsempfehlung drückt auf den Kurs

Nachdem es zum Wochenstart bereits um über vier Prozent nach unten ging, fielen die Covestro-Aktien heute um weitere 2,50 Prozent zurück und lagen damit deutlich am Dax-Ende. Analyst David Varga vom Bankhaus Metzler sieht in einer Studie vom Dienstag auch für die kommenden Jahre schwarz und hat die Aktie von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft. Er sieht noch mehr Potenzial nach unten: Das Ziel liegt mit 42 Euro nach 56 Euro deutlich unter dem aktuellen Kurs von 48 Euro.

Eventim: Zahlen überzeugen Anleger nicht

Der Veranstalter CTS Eventim profitierte 2018 von boomenden Kartenverkäufen und einem gut laufenden Geschäft mit Konzertveranstaltungen. Umsatz und operatives Ergebnis legten zweistellig zu. Die Anleger waren damit aber nicht zufrieden, die Aktie verlor 1,2 Prozent.

Zalando: Onlinehändler hat Probleme

Die Aktien von Zalando leiden heute gleich unter mehreren Analysten-Abstufungen. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat den Modehändler von „Overweight“ auf „Equal-weight“ abgestuft und das Kursziel von 44 auf 30 Euro gesenkt. Der Online-Handel mit Bekleidung sei an einem Wendepunkt, schrieb Analyst David Gardner

Auch die US-Bank Citigroup ist skeptisch und hat das Kursziel für Zalando von 51 auf 36 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen. Der jüngste Rückgang der Profitabilität sei nicht unbedingt ein Zeichen struktureller Probleme, schrieb Analyst Dan Homan in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Logistische Expansion und operative Schwierigkeiten dürften mit dazu beigetragen haben. Die Aktien sackten um 1,13 Prozent ab.

Xing: Erfreut die Anlegerherzen

Starke Zahlen und eine unerwartet hohe Dividende von Xing beförderten die Aktien des Karrierenetzwerks um fast drei Prozent nach oben. Xing steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um rund ein Viertel. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um 23 Prozent.

OnVista/dpa-AFX

Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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