Dax stolpert in die neue Woche – „Vorschusslorbeeren“ von Freitag waren verfrüht – Defensive Werte wie Henkel, Beiersdorf und RWE profitieren

onvista · Uhr

Der Dax hat sich nach seiner Freitagsrally zum Wochenauftakt eine Auszeit genommen. Aussagen aus China zum Handelskonflikt mit den USA nahmen dem Leitindex etwas den Wind aus den Segeln. Er konnte seine Verluste etwas eindämmen, wagte sich aber nicht zurück über die runde Marke von 12.500 Punkten. Am Ende stand er mit 12.486,56 Punkten moderat mit 0,20 Prozent im roten Bereich.

Chinesen dämpfen die Hoffnung wieder

Nachdem US-Präsident Donald Trump die Märkte am späten Freitag im Handelskonflikt mit China auf ein Teilabkommen eingestimmt hatte, gab es nun wieder einen Hoffnungsdämpfer. China wolle weitere Gespräche führen, bevor es die sogenannte „Phase eins“ des Handelsabkommen unterzeichnen werde, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Kreisen.

An der New Yorker Börse, die am Freitag nur kurz die Gelegenheit hatte, die Ankündigungen Trumps zu verarbeiten, ging es am Montag jedoch gelassen zu. Dies beruhigte im deutschen Börsenhandel die Gemüter. Der MDax schaffte es sogar knapp mit 0,04 Prozent auf 25.638,47 Punkte in die Gewinnzone.

Vorschusslorbeeren und keine handfesten Ergebnisse

„Bei aller derzeitigen Euphorie über die Nachrichten darf man nicht vergessen, dass es sich bei den Kursgewinnen vom Freitag immer noch um Vorschusslorbeeren für ein Abkommen handelt, dessen Unterschrift noch lange nicht unter dem Vertrag ist“, erinnerte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. „Das Risiko liegt jetzt mindestens bei 400 Punkten im Dax, wenn das am Freitag gesagte wieder wie eine Seifenblase zerplatzen würde“, so Stanzl.

Defensive Aktien machen das Rennen im Dax

Im Dax waren einige defensive Aktien gefragt. Die Aktien von Konsumgüterkonzernen wie Henkel oder Beiersdorf gehörten mit bis zu 1,1 Prozent zu den Gewinnern. Im Versorgersektor legten RWE rund 0,9 Prozent zu. Spitzenreiter waren jedoch die Anteile der Deutschen Börse, die in der Spitze erstmals in ihrer Börsengeschichte mehr als 144 Euro kosteten. Am Ende verbuchten sie ein Plus von 1,4 Prozent.

Im MDax blieben die Aktien von Hugo Boss mit minus 3 Prozent negativ im Anlegerfokus. Die Anleger straften die Papiere nach der Gewinnwarnung des Modekonzerns vom Freitag weiter ab. Seit vergangenen Donnerstag summiert sich der Verlust nun bereits auf 16 Prozent, mittlerweile sind sie der zweitschwächste MDax-Wert des laufenden Jahres.

Indus Holding leidet unter Umsatzrückgang

Pessimistischere Ziele für das Gesamtjahr ließen die Papiere der Indus Holding im SDax um mehr als 8 Prozent einbrechen. Die auf mittelständische Produktionsunternehmen fokussierte Beteiligungsgesellschaft rechnet für 2019 mit einem geringeren operativen Ergebnis (Ebit), sollte der unerwartet deutliche Umsatzrückgang im Segment Fahrzeugtechnik anhalten.

Auf der anderen SDax-Seite standen die Aktien des Anlagenbauers Aixtron mit einem Plus von 4,4 Prozent. Für Fantasie sorgt weiterhin eine Ankündigung von Samsung, viel Geld in OLED-Technologie für Fernseher stecken zu wollen. Die entsprechende Technik gilt für den Maschinenbauer Aixtron als Hoffnungsträger.

Sartorius profitiert von Kaufempfehlung

Nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank waren die Vorzugsaktien von Sartorius mit plus 4,6 Prozent der attraktivste MDax-Wert. Analyst Daniel Wendorff lobte den Schwung in der Sparte Bioprocess Solutions und hält es für wahrscheinlich, dass der Laborausrüster seinen Ausblick weiter anhebt.

Der EuroStoxx 50 blieb etwas stärker im Minus zurück. Am Ende fiel der Leitindex der Eurozone um 0,38 Prozent auf 3556,26 Punkte. Auch in Paris und London schlossen die Kursbarometer mit Verlusten zwischen 0,4 und 0,5 Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial jedoch bewegte sich zum europäischen Handelsende leicht im Plus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Freitag auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 145,44 Punkte. Der Bund-Future legte leicht um 0,03 Prozent auf 172,50 Zähler zu.

Euro zeigte sich mit zuletzt 1,1025 US-Dollar etwas schwächer. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1031 (Freitag: 1,1043) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9065 (0,9056) Euro.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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