Für VTG wird es ernst ++ BVB mit Zahlen und neuen Stürmer ++ Nvidia ist einfach nicht zu bremsen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der deutsche Staat steuert 2018 das fünfte Jahr in Folge auf einen Haushaltsüberschuss zu. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen im ersten Halbjahr 48,1 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Der Haushaltsüberschuss entspricht 2,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Ein so großes Plus in der ersten Jahreshälfte gab es noch nie.

Den DAX lässt die Nachricht allerdings eher kalt. Damit der deutsche Leitindex nach so einer Nachricht jubiliert, muss Frau Merkel schon an die Unternehmenssteuer ran. Die Anleger schauen heute lieber gespannt in Richtung Jackson Hole.

Insbesondere der Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome Powell, der im Lauf des Tages erwartet wird, steht im Mittelpunkt des Interesses. Zuletzt hatte sich US-Präsident Donald Trump laut Medienberichten kritisch zur Geldpolitik der Fed geäußert. Der Markt ist gespannt, ob Powell auf die Kritik antwortet und was er zum Thema Zinserhöhungen zu sagen hat.

Aus diesem Grund lehnen sich die Anleger zum Wochenende hin auch nicht sehr weit aus dem Fenster und der DAX startet entspannt mit 12.389,25 Punkten in den letzten Handelstag der Woche, ein Plus von 0,19 Prozent.

Ganz so entspannt geht es Down Under allerdings nicht zu. Australiens Premierminister Malcolm Turnbull gibt seinen Posten nach einer Parteirevolte an den bisherigen Schatzkanzler Scott Morrison ab. Er wird nun der sechste Premierminister Australiens in nicht einmal zehn Jahren.

Gefühlt hat wohl nur der HSV im gleichen Zeitraum öfter den Chefsessel besetzt. Hier waren es 13 Trainer in 10 Jahren. Wo wir gerade beim Thema Fußball sind:

Borussia Dortmund mit Zahlen und neuen Stürmer

Wenige Stunden vor dem Start in die neue Fußball-Bundesligasaison präsentiert Borussia Dortmund heute um 11.30 Uhr die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bevor am Abend Bayern München im Eröffnungsspiel die TSG Hoffenheim empfängt, stellt Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA, in Dortmund die Umsatz- und Gewinnzahlen des Erstligisten vor.

Der Fußball-Club hatte im Vorjahr erstmals die Marke von 400 Millionen Euro beim Umsatz übersprungen. Nach dem Verkauf von Dribbelkünstler Dembélé an den FC Barcelona für 105 Millionen Euro und Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang an den FC Arsenal für knapp 64 Millionen dürfte diese Kennzahl bei dem börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr deutlich darüber liegen. Das Geschäftsjahr 2017/2018 endete beim BVB am 30. Juni. Die hohen Investitionen in den Kader für die neue Saison spielen daher noch keine Rolle.

Was den Kurs in den kommenden Wochen beeinflussen dürfte, dass können Sie hier noch einmal nachlesen. Passend zu dem Thema könnte Watzke auf der Pressekonferenz einen neuen Spieler für die Borussia präsentieren.

Einem Medienbericht zufolge stehen die Dortmunder unmittelbar vor der Verpflichtung des spanischen Stürmers Paco Alcácer vom FC Barcelona. Die beiden Vereine hätten sich auf eine einjährige Leihe mit anschließender Kaufoption geeinigt, berichtete die in Barcelona erscheinende Sportzeitung „Mundo Deportivo“ am späten Donnerstagabend.

VTG liegt schon im Einkaufswagen

Die Beteiligungsgesellschaft Warwick macht mit ihrem Übernahmevorhaben für den Schienenlogistiker VTG ernst. Die Morgan-Stanley-Tochter bietet den VTG-Aktionären 53 Euro je Aktie, wie Warwick am Freitag in Frankfurt mitteilte. Anleger können ihre Papiere ab sofort einreichen, die Angebotsfrist endet am 2. November.

Das VTG-Management hatte allerdings bereits im Juli die Höhe des Angebots für unzureichend erklärt. Offenbar will Warwick die Übernahme auch für den Fall durchbringen, sollten die US-Amerikaner nicht die volle Kontrolle über das SDax-Unternehmen bekommen: Der Erfolg des Angebots sei nicht an eine Mindestannahmeschwelle geknüpft, hieß es. Auch sei die Finanzierung der Transaktion ohne Abschluss eines Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrags sichergestellt.

Warwick kommt bereits auf einen Anteil von mindestens 49 Prozent: Das Unternehmen ist schon mit 29 Prozent an VTG beteiligt. Außerdem hat sich die Gesellschaft ein Aktienpaket von der Kühne Holding in Höhe von 20,41 Prozent fest gesichert.

Nvidia-Aktie ist nicht zu bremsen

Der vorsichtige Ausblick hat die Aktien des Computer-Grafikkartenherstellers nur kurz ausgebremst. Die Nvidia-Anteilsscheine haben am Donnerstag ein neues Rekordhoch erklommen. Sie stiegen bis auf 269,48 Dollar. Zuletzt waren sie mit einem Plus von noch 2,37 Prozent auf 269,04 unter den Favoriten im Nasdaq 100.

Bereits zum Wochenbeginn hatte die Vorstellung einer neuer Grafikkarten-Generation für Spiele-Computer den Papieren frischen Schwung verliehen. Im bisherigen Wochenverlauf haben sie bereits um rund 10 Prozent zugelegt.

Kurz & knapp:

Fresenius: Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Fresenius anlässlich der Verhandlung im Rechtsstreit über die vom Medizinkonzern abgeblasene Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Die Entscheidung des Gerichts werde spätestens in drei Monaten vorliegen, schrieb Analyst Hassan Al-Wakeel in einer am Freitag vorliegenden Studie. Sollte das Gericht Akorn recht geben und die Übernahme für gültig erklären, dürfte dies seine Bewertung der Fresenius-Aktie um rund 5 Prozent verringern.

Aroundtown: Die Commerzbank hat den Immobilienkonzern mit „Buy“ und einem Kursziel von 8,90 Euro in die Bewertung aufgenommen. Das durch den Zugang zum Kapitalmarkt deutlich gewachsene Portfolio von Aroundtown sei gut aufgestellt, um vom positiven Ausblick für den gewerblichen deutschen Markt zu profitieren, schrieb Analyst Tom Carstairs in einer am Freitag vorliegenden Studie.

u-blox: Der Anbieter von Positionierungs- und drahtlosen Kommunikationstechnologien, hat heute seine Ergebnisse für das erste Halbjahr bekannt gegeben. Trotz einer Abkühlung des chinesischen Geschäfts stieg der Umsatz um 2,6 Prozent von 193,9 Millionen auf 199,0 Millionen Schweizer Franken. Der Bruttogewinn stieg gegenüber H1/2017 um 7,1 Prozent auf 93,6 Millionen Schweizer Franken in H1/2018. Das EBIT sank um 3,3 Prozent auf 28,5 Millionen Schweizer Franken, was einer Marge von 14,3 Prozent für das laufende Geschäftsjahr entspricht.

Von Markus Weingran / dpaAFX

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