General Electric: Pensionspläne von 20.000 Mitarbeitern eingefroren – Riesiger Schuldenberg geht an die Substanz

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Im Kampf gegen den hohen Schuldenberg hat der US-Industrieriese General Electric die Pensionspläne von zehntausenden Mitarbeitern eingefroren. Die Maßnahme soll das Pensionsdefizit des Konzerns um fünf bis acht Milliarden US-Dollar senken, wie GE am Montag in Boston mitteilte. Die Finanzverschuldung soll um vier bis sechs Milliarden Dollar sinken. Das Einfrieren betrifft rund 20.000 Mitarbeiter.

Bereits seit 2012 nimmt GE keine neuen Mitglieder in den Pensionsfonds mehr auf. Zudem werden auch die Pensionszuschüsse von 700 langjährigen Managern zum 1. Januar 2021 eingefroren. Im vierten Quartal werde GE eine Sonderbelastung für den Plan verbuchen, hieß es. GE-Aktien legten vorbörslich um ein knappes halbes Prozent zu.

Personalchef Kevin Cox sprach von insgesamt schwierigen Entscheidungen, um GE wieder zu alter Stärke zu führen. Rund 100.000 früheren Mitarbeitern, die noch keine Pension aus dem Fonds beziehen, soll außerdem eine Abfindung ihrer Zusagen gegen eine Einmalzahlung angeboten werden. Die Entscheidungen sollen das Zulagensystem des Konzerns laut GE stärker an die Marktgegebenheiten anpassen.

Der Konzern ist in schlechter Verfassung

GE steckt seit Jahren in Schwierigkeiten. Der Siemens-Rivale leidet an schwachen Geschäften, hohen Abschreibungen, einem teuren Konzernumbau und hohen Schuldenberg. Im Sommer hatte zudem der US-Privatermittler Harry Markopolos schwere Vorwürfe gegen den Konzern erhoben. Er bezichtigt das Unternehmen in einer Studie, mögliche Verluste in einer Höhe von 38,1 Milliarden US-Dollar verschleiert und die Lage des Konzerns geschönt zu haben. GE blickt aufgrund all dieser belastenden Faktoren einer möglichen weiteren Abwertung seitens der US-Rating-Agenturen entgegen.

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GE wurde bereits letztes Jahr einmal herabgestuft, von Moody’s um zwei Stufen auf Baa1 und von S&P Global Ratings und Fitch Ratings auf BBB+. Angesichts der Vorwürfe werden die Anleihen des Unternehmens am Markt aber bereits mit einem Niveau von BBB- behandelt. Sollte das Unternehmen wirklich auf Junk-Bond-Level herabgestuft werden, wäre die Gefahr einer Pleite sehr nah, weil weitere Kreditaufnahmen sehr erschwert sein würden.

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(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: testing / Shutterstock.com

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