Machen Volkswagen und Rivian bald gemeinsame Sache? Diese Indizien sprechen dafür

Fool.de · Uhr

Der zweitwichtigste Elektroautohersteller der USA heißt zweifellos Rivian. Mit seinen starken Partnern könnte er sich zu einem weiteren gefährlichen Rivalen von Volkswagen entwickeln. Andererseits spricht auch einiges dafür, dass die beiden in nicht so ferner Zukunft gemeinsame Projekte starten werden.

Wo Rivian heute steht

Rivian hat sich mit seinem Fokus auf Elektrogeländewagen und kleinen Nutzfahrzeugen einen Namen gemacht und gilt als einer von Amerikas aussichtsreichsten Herausforderern von Tesla. Ende 2020 soll die Produktion der ersten SUV- und Pick-up-Modelle hochgefahren werden und die Nachfrage danach scheint insbesondere in den USA hoch zu sein. Unter anderem mit dem flexibel nutzbaren seitlich offenen Laderaum, dem „Gear Tunnel“, punktet der Hersteller bei der abenteuerlustigen Kundschaft.

Die dynamische und innovative Herangehensweise hat Investoren überzeugt. In einer weiteren Finanzierungsrunde vom Dezember 2019 erhielt das Unternehmen 1,3 Mrd. US-Dollar von verschiedenen Investoren, darunter Ford und Amazon. Insgesamt flossen bereits über 3 Mrd. US-Dollar in die Kassen — genug Geld, um eine alte Mitsubishi-Fabrik in Illinois aufzukaufen und mit modernen Produktionslinien auszustatten sowie Forschung und Entwicklung zu intensivieren.

Amazon hat auch gleich die Gelegenheit genutzt, um den Erfolg des Unternehmens anzuschieben, indem es eine Großbestellung für 100.000 elektrische Kastenwagen aufgab. Im Gegenzug stattet Rivian seine Fahrzeuge mit dem Alexa-Sprachassistenten aus und hostet die vernetzten Softwareanwendungen in der AWS-Cloud. Auch Ford sieht darin mehr als eine bloße Finanzbeteiligung. Für einige der zukünftigen Elektromodelle des Konzerns soll die Rivian-Plattform genutzt werden.

Was für eine Annäherung von Rivian und VW spricht

Auffallend ist, dass nicht nur Rivian mit Ford und Amazon zu tun hat, sondern auch Volkswagen. Für die Wolfsburger wird ebenfalls AWS zur IT-Basis. Im März 2019 wurde bekannt, dass die beiden zusammen die VW Industrial Cloud aufbauen werden. Die bereits bestehende Kooperation mit Ford wiederum wurde im Juli 2019 ausgeweitet. Dabei geht es unter anderem um eine Softwareplattform für autonomes Fahren und den Einsatz des modularen E-Antriebsbaukastens bei mindestens einem Ford-Modell.

Spätzünder Ford fährt also mehrgleisig in die Elektromobilität. Neben der Entwicklung einer eigenen Plattform sollen auch diejenigen von VW und Rivian zum Einsatz kommen. Das wirkt einerseits ein bisschen unstrukturiert, bringt aber andererseits wertvolle Erkenntnisse über die jeweilige Engineeringstärke eines führenden etablierten Herstellers und eines ambitionierten Start-ups.

In einigen Jahren wird Ford ein sehr genaues Verständnis davon haben, welche Innovationen und Ansätze erfolgversprechend sind. Da liegt es für mich nahe, dass das Management seine Mittelposition dazu nutzen könnte, die drei Entwicklungsstränge zu etwas Großem zusammenzuführen. Wenn das richtig angepackt wird, würden davon alle Partner profitieren, weil die besten Ideen, darunter z. B. das 4-Motoren-Konzept von Rivian, schneller in Produkte gegossen und skaliert werden könnten.

Ein weiteres Kooperationsfeld betrifft die Schnellladenetze. Volkswagen gilt mit Electrify America als einer der größten Betreiber in den USA und konnte kürzlich auch dafür Ford als Partner gewinnen. Kein Wunder, dass bereits diskutiert wird, ob Rivian sich ebenfalls anschließen könnte. Für VW würde das eine bessere Auslastung bedeuten und Rivian hätte ohne eigene Investitionen sofort ein landesweites Netz, das es seinen Kunden anbieten kann.

Schließlich ist auch an die gemeinsame Nutzung von Produktionskapazitäten zu denken, denn nicht nur Rivian, sondern auch die Volkswagen-Gruppe will in den USA stark wachsen. Der Standort Chattanooga wird ausgebaut, um ab 2022 Elektroautos zu fertigen, und es ist absehbar, dass mittelfristig noch zusätzliche Kapazitäten gebraucht werden.

Herbert Diess setzte für VW die Vorgabe, „Skalenvorteile [zu] nutzen und größtmögliche Synergien [zu] heben“. Es könnte daher eine schlaue Idee sein, die Risiken für einen neuen Standort zu teilen, indem Produktionslinien zum Teil gemeinsam genutzt werden, so wie wir das von den Konzernmarken bereits kennen.

So geht es nun weiter

Noch ist es wohl zu früh für konkrete Ankündigungen. Rivian muss erst noch beweisen, dass es seine aufsehenerregenden Modelle erfolgreich in die Serienfertigung überführen und tatsächlich am freien Markt bestehen kann. Volkswagen auf der anderen Seite hat zunächst genug damit zu tun, seine Elektrooffensive weltweit auszurollen und die bestehenden Partnerschaften richtig aufzusetzen.

Gelingt es allerdings, die Kooperation mit Ford vertrauensvoll auszubauen, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass diese in einigen Jahren auf Rivian ausgeweitet wird, beispielsweise, um zusammen gewisse Nischen zu besetzen, Technologien schneller zu skalieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Rivian wird sich zunächst auf Nordamerika konzentrieren, wo diese Art von Geländefahrzeugen auf die höchste Nachfrage trifft. Wenn später die Internationalisierung ansteht, könnte das noch relativ junge Unternehmen gut einen Partner gebrauchen, der seit Jahrzehnten in Europa und China führend ist.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tesla.

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