MTU: Erholung geht weiter – Aktie zieht ganz leicht an
Kurz vor dem Wochenende öffnet der Münchner Triebwerkshersteller seiner Bücher und berichtet über das Auftaktquartal des Jahres. Die Zahlen belegen, dass MTU sich weiter von der Corona-Pandemie erholt. Trotzdem können sich die Anleger heute für die Zahlen nicht so richtig erwärmen. Obwohl MTU trotz der Russland-Problematik an seiner Prognose festhält und einen Rekordumsatz anpeilt, liegt die Aktie nur ganz leicht im Plus.
Russland-Problematik kostet 52 Millionen Euro
Allerdings haben die Sanktionen gegen Russland infolge des Ukraine-Kriegs teure Folgen für MTU: Der Dax-Konzern schrieb in diesem Zusammenhang 52 Millionen Euro ab – vor allem wegen des Antriebs für den russischen Mittelstreckenjet Irkut MS-21, an dem MTU mitarbeitet.
Operativer Gewinn legt kräftig zu
Im ersten Quartal erzielte der Triebwerkshersteller einen Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro und damit fast ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sprang um mehr als die Hälfte auf 131 Millionen Euro nach oben und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Der Überschuss wuchs jedoch nur um neun Prozent auf 53 Millionen Euro – auch wegen der Russland-Abschreibungen. Für das Gesamtjahr peilt MTU-Chef Reiner Winkler weiterhin einen Rekordumsatz zwischen 5,2 und 5,4 Milliarden Euro an. Der bereinigte operative Gewinn soll im Vergleich zum Vorjahr um einen mittleren Zwanziger-Prozentsatz steigen.
Aktie in einer Seitwärtsrange gefangen
Seit 2021 pendelt die Aktie von MTU um die Marke von 200 Euro. Der Ausbruch des Ukraine-Krieges drückte den Kurs nach unten aus dieser Range raus. Diese Delle ist allerdings wieder ausgebügelt. Aber es gibt immer Bremsklötze für die Aktie. Der hohe Ölpreis dürfte das Fliegen wieder teurer machen und deswegen könnte die Nachfrage für Flugzeuge/Triebwerke wieder zurückgehen. Daher trauen sich vielleicht einige Anleger nicht richtig an die Aktie ran.
Auf der anderen Seite hat das Management von MTU immer sehr verlässlich prognostiziert. Trotz der Russland-Problematik stehen ein Rekordumsatz und eine Gewinnsteigerung von mindestens 20 Prozent für 2022 im Ausblick. Da dürften Anleger der Aktie ruhig eine Chance geben.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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