Strafzölle für EU-Autos: US-Regierung will Elektro-Produktion in die Staaten holen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Handelsminister Wilbur Ross sagte dem Sender CNBC am Dienstag, es gebe ein Ungleichgewicht im Handel mit Autos und Autoteilen zulasten seines Landes. „Es ist ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil der europäischen Situation“, betonte Ross. „Wenn wir das Auto- und Autoteile-Handelsdefizit nicht beheben, werden wir es nicht schaffen.“ Der Zeitpunkt zur Einführung solcher Sonderabgaben hänge davon ab, was in den Verhandlungen herauskomme.

Klare Vorstellungen was passieren muss

Ziel sei es, das US-Handelsdefizit mit Deutschland bei Autos und Autoteilen zu senken, sagte Ross in dem Interview mit CNBC. Das gehe „hoffentlich mit erhöhter Produktion in den Vereinigten Staaten“ einher. Wichtig sei es, einen großen Teil der künftigen Elektroautoproduktion in die Staaten zu bekommen, sagte Ross.

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30 Milliarden Dollar gilt es auszugleichen

„Unser Handelsdefizit bei Autos und Autoteilen mit Deutschland beträgt rund 30 Milliarden US-Dollar“, sagte der Minister. „Das ist fast die Hälfte unseres gesamten Handelsdefizits mit Europa.“ Durch die Zölle sollten die Unternehmen dazu bewegt werden, mehr Autos und andere Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten herzustellen.

Deutsche Autobauer präsentieren ihre Pläne

Spitzenmanager von Daimler, Volkswagen und BMW führen am Dienstag Gespräche mit der US-Regierung in Washington. Dabei wollen die Konzerne ihre Investitionspläne und ihre Bedeutung als wichtige Arbeitgeber in den USA in den Vordergrund stellen. Sie hoffen, dass die angedrohten Sonderzölle noch verhindert werden können. Formal haben sie dafür zwar kein Verhandlungsmandat. Konkrete Verabredungen über Handelsfragen müssten von der EU-Kommission getroffen werden. Die Konzerne setzen daher darauf, die Stimmung zwischen ihnen und der US-Regierung durch direkte Kontakte zu verbessern.

Onvista/dpaAFX

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