Vorbörse: Dax-Kursrutsch setzt sich fort – Weltmärkte weiter im Griff der Konjunkturängste
DEUTSCHLAND: Verkaufsdruck dürfte den Dax auch zu Wochenbeginn im Griff haben: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Auftakt rund ein halbes Prozent tiefer auf 11.311 Punkte. Neu entfachte Wachstumssorgen hatten ihn bereits am Freitag um 1,6 Prozent nach unten gerissen. Nach der Wall Street am Freitag schwappte die Verkaufswelle am Morgen auch auf die asiatischen Börsen über. Besonders die schwachen Einkaufsmanagerdaten aus Deutschland hätten den Anlegern vor dem Wochenende auf den Magen geschlagen, hieß es beim Bankhaus Credit Suisse.
USA: – Rezessionsängste zwingen Dow in die Knie – Kalte Dusche für die Anleger zum Wochenschluss: Konjunktursorgen haben den US-Aktienmärkten am Freitag massive Verluste eingebrockt. Miserable Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone hätten neue Ängste vor einer schrumpfenden Weltwirtschaft geschürt, hieß es. Negative Impulse kamen auch vom US-Anleihenmarkt: Erstmals seit der schweren Finanzkrise 2007 fiel am Freitag der Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen unter jenen für dreimonatige Geldmarktpapiere. Das wird von einigen Fachleuten als Rezessionssignal gesehen. Der Dow Jones Industrial fiel letztlich um 1,77 Prozent auf 25.502,32 Punkte und schloss damit fast auf seinem Tagestief.
ASIEN: – Deutliche Kursverluste – Die Aktienmärkte in Asien sind mit deutlichen Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Rezessionsängste bestimmten auch in Asien die Tendenz. Insbesondere in Japan gaben die Notierungen kräftig nach. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss drei Prozent tiefer. Auch in China gaben die Kurse nach. Der CSI 300, der die 300 wichtigsten Werte an den Festlandsbörsen enthält, büßte zuletzt 1,84 Prozent ein und der Hang Seng in Hongkong gab mit 1,95 Prozent noch deutlicher nach.
DAX 11.364,17 -1,61%
XDAX 11.309,20 -2,34%
EuroSTOXX 50 3.305,73 -1,83%
Stoxx50 3.082,51 -1,20%
DJIA 25.502,32 -1,77%
S&P 500 2.800,71 -1,90%
NASDAQ 100 7.326,06 -2,23%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 165,57 -0,05%
DEVISEN:
Der Euro hat sich am Montag zu Beginn der neuen Handelswoche zunächst kaum verändert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1305 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1302 Dollar festgesetzt.
Vor dem Wochenende hatte der Euro stark um etwa einen US-Cent an Wert verloren. Auslöser waren schwache Stimmungsindikatoren aus der deutschen und französischen Industrie. Die Zahlen hatten weltweit eine Flucht der Anleger in Sicherheit zur Folge, von der auch der amerikanische Dollar profitierte.
Folge dieser Fluchtbewegung war auch, dass kurzlaufende US-Staatspapiere am Freitag erstmals seit 2007 höher rentierten als langlaufende amerikanische Staatsanleihen. In der Vergangenheit war dies ein recht zuverlässiges Rezessionssignal für die weltgrößte Volkswirtschaft USA
Angesichts der hohen Unsicherheit steht zum Wochenstart das Ifo-Geschäftsklima besonders im Mittelpunkt. Sollte Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer die schwachen Daten vom Freitag bestätigen, könnte sich die Flucht in als sicher empfundene Anlagen fortsetzen.
Euro/USD 1,1303 0,02%
USD/Yen 109,96 0,04%
Euro/Yen 124,29 0,04%
ROHÖL:
Brent 66,72 -0,31 USD
WTI 58,60 -0,44 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– CREDIT SUISSE SENKT BMW ZIEL AUF 92 (96) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– DEUTSCHE BANK SENKT K+S ZIEL AUF 19 (20) EUR – ‚HOLD‘
– HSBC HEBT FRAPORT ZIEL AUF 78 (77) EUR – ‚BUY‘
– HSBC HEBT PUMA SE ZIEL AUF 625 (610) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT WACKER CHEMIE AUF ‚HOLD‘ (‚BUY‘) – ZIEL 85 (110) EUR
– JPMORGAN SENKT BMW ZIEL AUF 65 (69) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT UNILEVER NV ZIEL AUF 56,00 (54,50) EUR – ‚BUY‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:30 D: Scout24 Jahreszahlen (endgültig)
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
D: Freenet Geschäftsbericht
D: Deutsche Leasing Bilanz-Pk, Bad Homburg v.d.H.
NL: ING Investor Day
USA: Apple Keynote „Its show time“ – evtl. Vorstellung eines
Video-Streaming-Dienstes
TERMINE KONJUNKTUR
05:30 J: All Industry Activity Index 01/19
09:00 CH: SNB Zahlungsbilanz Q4/18
10:00 D: ifo-Geschäftsklima 03/19
13:30 USA: CFNA-Index 02/19
15:00 B: Geschäftsklima 03/19
SONSTIGE TERMINE
10:00 D: Fortsetzung Kapitalanleger-Musterverfahren gegen Volkswagen AG,
Braunschweig
12:45 D: Betriebsversammlung beim Autobauer Ford, Köln
14:00 D: Wissenschaftliches Symposium des Bundesverbands Materialwirtschaft,
Einkauf und Logistik (BME), Mannheim
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
10.00 Uhr Deutschland Ifo-Daten März (Punkte)
Geschäftsklima 98,8 98,5
Erwartungen 94,0 93,8
Aktuelle Lage 102,9 103,4
15.00 Uhr Belgien Geschäftsklima
März (Punkte) -2,0 -1,7
VEREINIGTES KÖNIGREICH
(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)
USA
(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)
(onvista/dpa-AFX)
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Titelfoto: Romolo Tavani / Shutterstock.com