Vorbörse: EZB und Zahlen der US-Banken im Fokus – Dax im Plus erwartet – Euro stärker und Ölpreise geben nach
DEUTSCHLAND: – MODERATE GEWINNE ERWARTET – Zum Ende der verkürzten Handelswoche vor Ostern stehen die Zeichen für den Dax auf Erholung. Eine Stunde vor dem Xetra-Start am Gründonnerstag signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,54 Prozent auf 14 152 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent erwartet.
Kursgewinne an der Wall Street und in Asien liefern am Morgen Argumente für eine etwas bessere Stimmung, wenngleich vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag sicher keine großen Wetten zu erwarten sind.
Am Dienstag war der Dax zeitweise auf ein Vierwochentief von 13 887 Punkten abgesackt, hatte die runde Marke von 14 000 Punkten aber zügig wieder überschritten. Am Mittwoch hatte sich wenig getan. Weil es im Ukraine-Konflikt keine Entspannungssignale gebe, bleibe die Risikobereitschaft gering, erläuterten die Experten der Helaba.
Wichtigstes Ereignis am Nachmittag ist die Zinssitzung der EZB, die auf immer größere Herausforderungen reagieren muss. Ökonomen erwarten, dass wegen der hohen Inflation die Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone wie angekündigt fortgesetzt wird. Angesichts der hohen Unsicherheit, die vom Ukraine-Krieg ausgeht, dürfte die EZB aber weiter eher vorsichtig vorgehen. Auf ihrer März-Sitzung hatten die Notenbanker einen rascheren Ausstieg aus ihren monatlichen Anleihekäufen beschlossen. Eine Leitzinserhöhung vom Rekordtief bei null Prozent wird zunehmend zum Jahresende erwartet. In den USA und Großbritannien haben die Zentralbanken den Leitzins hingegen bereits angehoben.
Interessant werden könnten am Nachmittag zudem Quartalszahlen weiterer US-Banken, darunter Goldman Sachs , Citigroup und Morgan Stanley . Am Vortag hatte JPMorgan den Zahlenreigen der großen Investmentbanken in den USA eröffnet. Die Ergebnisse blieben auch wegen der Folgen von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hinter den Erwartungen.
Am deutschen Aktienmarkt steht der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk mit Zahlen und Ausblick im Fokus. Wegen zunehmender Schwierigkeiten bei der Lieferung elektronischer Bauteile sei nur noch das Erreichen des unteren Endes des Prognosebandes zu erwarten, teilten die Lübecker mit. Anlegern gefiel das gar nicht. Vorbörslich auf Tradegate rutschten die Titel um 8,6 Prozent zum Xetra-Schluss ab. Ein Händler ließ am Morgen kein gutes Haar am Unternehmen: Schlichtweg katastrophal, so sein Urteil. In der Pandemie sei es für Drägerwerk ausnahmsweise mal gut gelaufen, diese Phase sei nun aber vorbei.
USA: – ERHOLT – Nach zwei schwachen Börsentagen in den USA standen die Zeichen am Mittwoch auf Erholung. Nach einem trägen Handelsbeginn nahmen die Kurse immer mehr Fahrt auf. Das galt vor allem für die Technologieaktien. Rückenwind kam vom Anleihemarkt, wo die Renditen trotz erneut überraschend hoher Preisdaten nicht weiter anzogen, sondern den zweiten Tag in Folge nachgaben. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg zum Schluss um 1,01 Prozent auf 34 564,59 Punkte.
ASIEN: – GEWINNE – Die Börsen Asiens haben am Donnerstag zugelegt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 notierte zuletzt 1,2 Prozent höher. In Hongkong ging es für den Hang Seng um 0,4 Prozent nach oben und der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland legte um 0,8 Prozent zu.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 155,75 +0,19%
DEVISEN: Der Euro hat am Donnerstag an seine Vortagesgewinne angeknüpft und ist über 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0916 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0826 Dollar festgesetzt.
Im Mittelpunkt des Interesses stehe die Ratssitzung der EZB, schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. „Das Protokoll der Märzsitzung hat zwar die Fantasie auf eine beschleunigte Gangart zur Bekämpfung der hohen Inflation befeuert. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass EZB-Chefin Christine Lagarde und Chefvolkswirt Philip Lane zuletzt zögerlich waren und dabei auf Sonderfaktoren der hohen Inflation und auf Konjunkturrisiken hingewiesen hatten.“ Insofern könnte es etwas vorsichtigere Signale geben und dies am Markt für Entspannung sorgen, da die EZB-Erwartungen bereits weit gediehen seien.
In den USA stehen zudem die Einzelhandelsumsätze auf dem Programm, die laut den Helaba-Experten deutlich im Plus zu erwarten sind. Hier könnte der kräftige Preisschub im März seine Wirkung entfalten. Die US-Notenbank hat im Gegensatz zur EZB bereits mit Zinserhöhung auf das sehr hohe Preisniveau reagiert.
Euro/USD 1,0908 0,17%
USD/Yen 125,34 -0,22%
Euro/Yen 136,72 -0,08%
ROHÖL: Die Ölpreise haben am Donnerstag nach zwei Gewinntagen in Folge nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 108,05 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,13 Dollar auf 103,12 Dollar.
Zuletzt hatte die Aussicht auf eine steigende Nachfrage nach Rohöl die Kurse angetrieben, nachdem die ansonsten scharfen Corona-Maßnahmen in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai gelockert worden waren. China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zählt zu den bedeutendsten Erdöl-Verbrauchern. Zudem dürfte die Notenbank des Landes weitere Maßnahmen ergreifen, um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen.
Allerdings sprechen derzeit auch Argumente für ein steigendes Öl-Angebot, wodurch die Ölpreise sinken dürften. So sind die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Zudem haben die Mitgliedsstaaten der Internationalen Energieagentur nationale Ölreserven freigegeben, um die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs abzumildern.
Brent 108,69 -0,09 USD
WTI 103,74 -0,51 USD
onvista Mahlzeit: 14.000 wackelt bedenklich – LVMH, Telekom, K+S und für Tesla-Chef Elon Musk hat der Einstieg bei Twitter noch ein Nachspiel
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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR K+S AUF 37 (22) EUR – ‚HOLD‘
– HSBC SENKT ZIEL FÜR DÜRR AUF 35 (45) EUR – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 2,53 (2,32) EUR – ‚HOLD‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 170 (165) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 59,80 (62,40) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– SOCGEN HEBT ZIEL FÜR BEIERSDORF AUF 93 (87) EUR – ‚SELL‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR GERRESHEIMER AUF 86 (89) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– RBC SENKT ZIEL FÜR JPMORGAN AUF 155 (175) USD – ‚OUTPERFORM‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR JPMORGAN AUF 151 (169) USD – ‚BUY‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ASTRAZENECA AUF 12000 (11500) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR GLAXOSMITHKLINE AUF 1775 (1675) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 85 (80) CHF – ‚UNDERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NOVO NORDISK AUF 850 (750) DKK – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ROCHE AUF 450 (415) CHF – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SANOFI AUF 105 (90) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RENAULT AUF 25 (33) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR NOVO NORDISK AUF 780 (585) DKK – ‚HOLD‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR LONDON STOCK EXCHANGE AUF 9700 (9270) PENCE – ‚BUY‘
– GOLDMAN SENKT GALP ENERGIA AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 15 EUR
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR A.P. MOLLER-MAERSK AUF 21741 (22940) DKK – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SWISS RE AUF 100 (105) CHF – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT REPSOL AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL)
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 CHE: VAT, Q1-Umsatz
07:00 SWE: LM Ericsson, Q1-Zahlen
07:00 NLD: TomTom, Q1-Zahlen und Hauptversammlung
08:00 FRA: Hermes, Q1-Umsatz
10:00 NLD: Shop Apotheke, Hauptversammlung (online)
10:30 DEU: Beiersdorf, Hauptversammlung (online)
11:00 DEU: Volkswagen Konzern, Auslieferungen Q1/22 und 03/22
11:55 USA: UnitedHealth Group, Q1-Zahlen
12:45 USA: PNC Financial Services, Q1-Zahlen
12:45 USA: Wells Fargo, Q1-Zahlen
13:30 USA: Goldman Sachs, Q1-Zahlen
13:30 USA: State Street, Q1-Zahlen
13:30 USA: Ally Financial, Q1-Zahlen
13:30 USA: Morgan Stanley, Q1-Zahlen
14:00 USA: Citigroup Inc, Q1-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
USA: U.S. Bancorp, Q1-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
08:00 DEU: Insolvenzen 01/22 und Trendindikator 03/22
08:00 DEU: Statistisches Bundesamt zu Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe 02/22
08:00 SWE: Verbraucherpreise 03/22
13:00 TRK: Zentralbank, Zinsentscheid
13:45 EUR: EZB Zinsentscheid (14.30 h Pk mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde)
14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 03/22
14:30 USA: Im- und Exportpreise 03/22
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
15:00 USA: IWF-Chefin Georgiewa spricht vor gemeinsamer Frühjahrstagung mit der Weltbank
16:00 USA: Lagerbestände 02/22
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 04/22 (vorab)
SONSTIGE TERMINE
09:30 DEU: Bundesverfassungsgericht veröffentlicht Entscheidung über eine Beschwerde der Berliner NPD wegen der Bundestagswahl 2017
11:30 DEU: Pk zur Zwischenbilanz für Batteriezug von Alstom und Deutscher Bahn u.a. mit dem Konzernbevollmächtigten der DB für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, dem parlamentarischen Staatssekretär und Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer (FDP), und dem Präsidenten der DACH-Region bei Alstom, Müslüm Yakisan
HINWEIS
DNK/NOR: Feiertag, Börse geschlossen
USA: US-Anleihenmarkt bis 20.00 h
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
13.45 Uhr
Europäische Zentralbank (EZB)
Hauptrefinanzierungssatz 0,00 0,00
Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 0,25
Einlagensatz -0,50 -0,50
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
14.30 Uhr
Einfuhrpreise, März
Monatsvergleich +2,3 +1,4
Jahresvergleich +11,8 +10,9
Einzelhandelsumsatz, März
Monatsvergleich +0,6 +0,3 ex Autos
Monatsvergleich +1,0 +0,2
Erstanträge Arbeitslosenhilfe 170 166 (in Tsd.)
16.00 Uhr
Konsumlaune
Uni Michigan, April 59,0 59,4 (in Pkt.)
Lagerbestände, Februar
Monatsvergleich +1,3 +1,1
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: Curioso / shutterstock.com