Vorbörse: Keine Überraschung durch die Fed, keine Performance! – Nasdaq gibt deutlich ab und Dax ebenfalls im Minus erwartet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – IM MINUS – Ohne den erhofften Impuls der US-Notenbank dürfte es der Dax  am Donnerstag schwer haben: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex etwa eine Stunde vor der Eröffnung rund ein Prozent tiefer auf 13.121 Punkte. Damit zeichnet sich nach zuletzt eher ereignis- und lustlosem Handel ein neues Wochentief ab. Die Aussicht auf eine Fortsetzung der Nullzinspolitik in den USA bis ins Jahr 2023 und eine etwas optimistischere Wirtschaftseinschätzung hatten dem US-Aktienmarkt am Vorabend nur kurz geholfen. Der Vorstoß des Dow aus seiner jüngsten Handelsspanne wurde schnell wieder eingefangen und die zuletzt etwas stabilisierten Technologie-Indizes der Nasdaq zeigten wieder Schwäche.

USA: – DOW LEICHT IM PLUS, NASDAQ IM MINUS – Die Aussicht auf eine Fortsetzung der Nullzinspolitik in den USA bis ins Jahr 2023 hat die Anleger an der Wall Street am Mittwoch nur kurz erfreut. Nachdem der US-Leitindex Dow Jones Industrial zunächst um mehr als 1 Prozent in die Höhe geklettert war, schmolzen die Gewinn bis zum Handelsende fast vollständig dahin. Anleger hatten bereits damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen will. Zudem habe Notenbankchef Jerome Powell im Anschluss an die Bekanntgabe der jüngsten geldpolitischen Entscheidungen keine positiven Überraschungen geliefert und so für Enttäuschung gesorgt, sagte Edward Moya, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. Der Dow schloss lediglich 0,13 Prozent höher bei 28 032,38 Punkten. Der marktbreite S&P 500 aber rutschte ins Minus und verlor 0,46 Prozent auf 3385,49 Punkte. Für den zuletzt wieder recht gut gelaufenen, technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,67 Prozent auf 11 247,60 Punkte nach unten.

ASIEN: – VERLUSTE – An den asiatischen Aktienmärkten ist es am Donnestag wegen des Ausbleibens der erhofften Impulse von der US-Notenbank am Vorabend nach unten gegangen. So waren alle wichtigen Börsen im Minus. In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 knapp eine Stunde vor Handelsende 0,60 Prozent nach. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen verlor zuletzt fast ein Prozent. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gab der Hang-Seng-Index rund eineinhalb Prozent nach.

DAX 13255,37 0,29%

XDAX 13195,49 -0,19%

EuroSTOXX 50 3338,84 0,2%

Stoxx50 3016,57 0,24%

DJIA 28032,38 0,13%

S&P 500 3385,49 -0,46%

NASDAQ 100 11247,60 -1,67%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 174,06 +0,05%

DEVISEN: – EURO FÄLLT – Der Euro ist am Donnerstagmorgen nach der Sitzung der US-Notenbank Fed am Vorabend auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen. Der Kurs der Gemeinschaftswährung sank im frühen Handel bis auf 1,1738 US-Dollar und baute damit die Verluste der Vortage aus. Der Kurs entfernt sich damit auch deutlich von dem noch Anfang September erreichten Zwischenhoch von etwas mehr als 1,20 Dollar.

Der Euro war bereits am Mittwochabend während der Pressekonferenz von US-Notenbankchef Jerome Powell unter Druck geraten und zeitweise unter die Marke von 1,18 Dollar gerutscht, konnte sich dann aber wieder etwas erholen. Im asiatischen und frühen europäischen Handel geriet der Euro aber wieder stärker unter Druck.

Nach Einschätzung von Händlern und Experten belasteten die Aussagen Powells den Euro. Dieser hatte bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinssitzung gesagt, dass die aktuelle geldpolitische Ausrichtung der Fed angemessen sei. Allerdings sei voraussichtlich mehr fiskalische Unterstützung notwendig.

Trotz der Verluste infolge der Fed-Sitzung ist der Wert des Euro im Vergleich zum Dollar noch immer deutlich höher als noch vor einigen Monaten. So war der Euro im Zuge des Corona-Crashs an den Finanzmärkten im März bis auf 1,0636 Dollar gefallen, arbeitete sich dann aber ab Mai peu a peu nach oben.

Nach Einschätzung von Stephen Innes, Marktstratege beim Broker AxiCorp, ist aber jetzt erst mal die Luft raus und die Dollar-Schwäche zunächst beendet. Dafür sorgten unter anderem die wieder steigenden Corona-Infektionszahlen in einigen europäischen Ländern und Aussagen von EZB-Vertretern, dass der starke Euro unter anderem für die niedrige Inflation in der Eurozone verantwortlich sei und daher mit Sorge betrachtet wird.

Euro/USD 1,1768 -0,4%

USD/Yen 105,04 0,08%

Euro/Yen 123,62 -0,31%

ROHÖL: – ABWÄRTS – Die Ölpreise sind am Donnerstag im frühen Handel gefallen und haben damit einen Teil ihrer Aufschläge vom Vortag abgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 41,71 US-Dollar. Das waren 50 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 55 Cent auf 39,61 Dollar.

Belastet wurden die Rohölpreise vor allem durch den stärkeren US-Dollar. Der Dollar profitierte als Weltreservewährung von den überwiegend schwachen Aktienmärkten in Asien. Eine starke US-Währung verteuert Rohöl für Investoren außerhalb des Dollarraums und lastet damit auf der Erdölnachfrage.

An diesem Donnerstag beratschlagt der Ölverbund Opec+ über seine Förderpolitik. Es trifft sich ein ranghohes Komitee, das für die Überprüfung der vereinbarten Fördergrenzen verantwortlich ist. Diese Fördergrenzen sollen die Ölpreise in der Corona-Krise stabilisieren. Seit Anfang August sind sie jedoch etwas gelockert worden.

Brent 41,68 -0,54 USD

WTI 39,57 -0,59 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS HEBT HEIDELBERGCEMENT AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (UNDERWEIGHT) ZIEL 62(52)EUR

– BERENBERG HEBT FRAPORT AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 50 (37) EUR

CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 106 (78) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR MERCK KGAA AUF 140 (125) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 44 (42,50) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR KNORR-BREMSE AUF 94 (93) EUR – ‚NEUTRAL‘

UBS HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 43 (39,50) EUR – ‚BUY‘

SOCGEN SENKT RWE AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 33,8 (31,0) EUR

RBC HEBT ZIEL FÜR JPMORGAN AUF 110 (99) USD – ‚OUTPERFORM‘

UBS HEBT ZIEL FÜR FEDEX AUF 320 (218) USD – ‚BUY‘

– BARCLAYS SENKT LAGARDERE AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 19 (16,20) EUR

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BBVA AUF 2,10 (2,50) EUR – ‚SELL‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 1,60 (1,70) EUR – ‚SELL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 100 (96) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR NOKIA AUF 3,70 (3,60) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN STARTET SIKA AG MIT ‚BUY‘ – ZIEL 287 CHF

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR INDITEX AUF 29 (27,50) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 52 (51) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 105 (100) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR BP AUF 310 (290) PENCE – ‚UNDERPERFORM‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR INDITEX AUF 24,5 (23,0) EUR – ‚NEUTRAL‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

08:00 EUR: Acea, Pkw-Neuzulassungen 08/20

10:00 DEU: Regenbogen, Hauptversammlung

10:30 DEU: Travel24.com, Hauptversammlung

GBR: Next, Halbjahreszahlen

IRL: Ryanair, Hauptversammlung

TERMINE KONJUNKTUR

11:00 EUR: Verbraucherpreise 08/20 (endgültig)

13:00 GBR: BoE, Zinsentscheid

14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 08/20

14:30 USA: Philly Fed Business Outlook 09/20

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

JPN: BoJ Zinsentscheid

SONSTIGE TERMINE

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

Eurozone

Verbraucherpreise HVPI August

Monatsvergleich -0,4 -0,4*

Jahresvergleich -0,2 -0,2*

Kernrate

Jahresvergleich +0,4 +0,4*

Vereinigtes Königreich

13.00 Uhr

Bank of England

Leitzins 0,10 0,10

USA

14.30 Uhr

Erstanträge Arbeitslosenhilfe 850 884 (in Tsd)

Baubeginne, Aug -0,9 +22,6

Baugenehmigungen, Aug +2,3 +17,9

Philly-Fed-Index, Sept 15,0 17,2 (in Pkt)°

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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