Vorbörse: US-Inflationsrate bremst Wall Street nicht aus – Dax tiefer erwartet – Ölpreise kommen ein Stück zurück

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – LEICHTE VERLUSTE ERWARTET – Der Dax dürfte am Donnerstag weiter um die 16.000 Punkte schwanken. Der X-Dax signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn für den deutschen Leitindex ein kleines Minus von 0,16 Prozent auf 15.985 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls leicht schwächer erwartet.

„Nach unten ist der Dax zwar durch zahlreiche Kaufwillige gut unterstützt. Aber sobald wir in den Bereich der 16 000 kommen, gibt es kaum noch Käufer, die den Markt weiter nach oben treiben“, konstatiert Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Unsicherheit in puncto Inflation und Pandemie sei den meisten zu hoch, um auf diesem Niveau einzusteigen. Daher dürften die letzten Meter zum Rekordhoch von 16 290 Punkten die wohl schwersten werden, zumal neben der Nervosität aufgrund steigender Zinsen und der Corona-Pandemie ein neuer Einflussfaktor hinzukommt: die Berichtssaison zum vierten Quartal 2021, die am Freitag mit den US-Banken starten wird.

Mit Blick auf die Kursgewinne am Vortag sprechen die Analysten der Commerzbank zugleich von einer gewissen Gelassenheit der Anleger angesichts der steigenden Verbraucherpreise. „Obwohl die US-Inflation auf ein fast 40-Jahreshoch kletterte, wurde dies als weitgehend erwartet und eingepreist interpretiert.“ Der Markt arrangiere sich offenbar mit der Tatsache, dass es in diesem Jahr bis zu vier Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed geben werden.

USA: – MODERATE GEWINNE – Ein starker Anstieg der Inflation hat dem New Yorker Aktienmarkt am Mittwoch nicht geschadet. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1982, womit Analysten jedoch gerechnet hatten. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,11 Prozent höher bei 36 290,32 Punkten aus dem Handel. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,28 Prozent auf 4726,35 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 0,38 Prozent auf 15 905,10 Zähler. Er hatte zu Wochenbeginn mit dem tiefsten Stand seit Mitte Oktober noch besonders stark unter Zinssorgen gelitten, sich seitdem aber schon wieder um fast fünf Prozent erholt.

ASIEN: – VERLUSTE – Nach der deutlichen Erholung zur Wochenmitte sind die Anleger an den Börsen Asiens am Donnerstag wieder etwas vorsichtiger gewesen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Minus von einem Prozent. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland fiel zuletzt um knapp eineinhalb Prozent und der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungsregion Hongkong sank um ein halbes Prozent.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 170,14 -0,04%

DEVISEN: Der Euro hat sich am Donnerstag klar über 1,14 US-Dollar behauptet. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1442 Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau vom Mittwochabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,1370 (Dienstag: 1,1336) Dollar festgesetzt.

Der Euro war am Mittwochnachmittag über 1,14 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Mitte November gesprungen. Der Dollar war nach erwartungsgemäß ausgefallenen Inflationsdaten aus den USA zu wichtigen Währungen unter Druck geraten. Die Verbraucherpreise waren im Dezember nicht stärker als gedacht gestiegen, so dass von dieser Seite aus kein zusätzlicher Druck auf die US-Notenbank kam, die Zinsen noch schneller als gedacht anzuheben.

Im Tagesverlauf richtet sich der Fokus auf Daten zur italienischen Industrieproduktion im November. Diese dürfte Analysten zufolge angezogen haben.

Euro/USD 1,1396 0,26%

USD/Yen 115,25 -0,04%

Euro/Yen 131,34 0,23%

ROHÖL: Die Ölpreise haben nach ihrer zweitägigen Rally zunächst eine Verschnaufpause eingelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Donnerstagmorgen 84,42 US-Dollar. Das waren 25 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 24 Cent auf 82,40 Dollar nach.

Die Ölpreise hatten zuletzt durch die wieder gestiegene Risikofreude an den Kapitalmärkten Auftrieb erhalten. Anlegern setzten darauf, dass die geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation den Aufschwung der Weltwirtschaft nicht gefährden. An diesem Donnerstag jedoch rückte wieder die Frage in den Vordergrund, inwieweit die weiterhin grassierende Corona-Pandemie insbesondere die Öl-Nachfrage in Asien dämpfen könnte.

Brent 84,31 -0,36 USD

WTI 82,33 -0,31 USD

onvista Mahlzeit: Dax ringt mit der 16.000 – Intel, Telekom, BMW und bei Teamviewer steppt endlich mal der Bär

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR GEA GROUP AUF 52 (44) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 141 (130) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 10 (9,80) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– BERENBERG HEBT K+S AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 20 (13) EUR

– CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 9 (8,30) EUR – ‚BUY‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR INFINEON AUF 48,20 (47,40) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 7,30 (7,20) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR TEAMVIEWER AUF 16 (15) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 64,90 (65,30) EUR – ‚HOLD‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 137 (139) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 28,50 (32) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 98 (107) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

SOCGEN HEBT HENKEL AUF ‚BUY‘ (SELL) – ZIEL 88 (79) EUR

UBS HEBT ZIEL FÜR EON AUF 11,50 (11) EUR – ‚NEUTRAL‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MOSAIC AUF 50 (44) USD – ‚BUY‘

– BERENBERG SENKT CF INDUSTRIES AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 77 (70) USD

– BARCLAYS HEBT VINCI AUF ‚OVERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 113 (109) EUR

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ABB AUF 36 (33) CHF – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR BHP GROUP AUF 2350 (2000) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 4500 (4200) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 200 (172) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT FERROVIAL AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 29 (30) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: Geberit, Jahresumsatz

07:00 DEU: Hella, Halbjahreszahlen (detailliert) (Call-PK 8.30h)

07:00 DEU: Südzucker, Q3-Zahlen (detailliert)

07:30 AUT: OMV, Q4-Umsatz

08:00 GBR: Tesco, Q3-Umsatz

08:00 GBR: Marks & Spencer, Q3-Umsatz

08:00 GBR: Asos plc, Q1-Umsatz

10:00 DEU: Thyssenkrupp UCE, Capital Markets Day

USA: Delta Airlines, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

CHN: Handelsbilanz 12/21

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 11/21

10:00 ITA: Industrieproduktion 11/21

11:00 GRC: Verbraucherpreise 12/21

14:00 RUS: Handelsbilanz 11/21

14:30 USA: Erzeugerpreise 12/21

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Bundestag: Generaldebatte über den Koalitionsvertrag zu den Ressorts Wirtschaft/Klima, Bildung, Gesundheit, Arbeit/Soziales, Familie, Verkehr/Digitales, Wohnen und Ostdeutschland/Integration/Kultur

09:30 DEU: Video-Pk Hans-Böckler-Stiftung: Wie weiter im neuen Jahr? IMK analysiert wirtschaftspolitische Herausforderungen 2022

10:00 DEU: Jahresauftakt-Pk Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) (Online) mit BDI-Präsident Siegfried Russwurm und Hauptgeschäftsführer Joachim Lang

13:00 DEU: 11. GEFA Export-Pressegespräch als Videokonferenz

14:00 DEU: Online-Pk „Offshore-Windenergie in Deutschland 2021/22“, Bremerhaven

14:00 DEU: Online-Pk u.a. von VDMA Power Systems zu Ausbauzahlen 2021 der Offshore-Windenergie, Hamburg

15:00 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trifft den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte

+ 16.30 Pk Scholz und Rutte nach dem gemeinsamen Gespräc

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr

Italien

Industrieproduktion November

Monatsvergleich +0,4 -0,6

Jahresvergleich +3,7 +2,0

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Erzeugerpreise, Dezember

Monatsvergleich +0,4 +0,8

Jahresvergleich +9,8 +9,6

Kernrate +8,0 +7,7

Erstanträge Arbeitslosenhilfe 200 207

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Curioso / shutterstock.com

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