Vorbörse: Wall Street tief im Minus – Gute Quartalszahlen halten Verluste im Dax moderat – Euro fällt auf Fünfjahrestief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – IM MINUS ERWARTET – Von Wachstumssorgen geplagte, sehr schwache US-Börsen sprechen zur Wochenmitte gegen eine durchgreifende Erholung am deutschen Aktienmarkt. Zwischenzeitliche Kursgewinne am Dienstag waren mit den anschließenden hohen Kursverlusten in New York schnell wieder passé. Zumal die Aktien von Tech-Schwergewichten wie Microsoft , Texas Instruments und der Google-Holding Alphabet im nachbörslichen Handel wegen enttäuschender Zahlen unter Druck gerieten.

Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein moderates Minus auf 13 727 Punkte. Für ein wenig Unterstützung sorgten am Mittwoch immerhin gute Quartalsberichte von Unternehmen.

„Noch immer ist der Abwärtstrend intakt und noch immer gibt es kein Halten auf dem Weg nach unten“, schrieb Analyst Christoph Geyer. Die Börsenumsätze in der Rückschlagsphase spiegelten allerdings noch keinen echten Ausverkauf wider. Die Landesbank Helaba konstatierte: „Die Verunsicherung insbesondere wegen der Energieversorgung aus Russland hält an“. Polen und Bulgarien erhalten ab Mittwoch kein Erdgas mehr aus Russland, der Erdgaspreis schoss daraufhin nach oben.

Die Saison der Quartalsberichte von Unternehmen nimmt derweil immer mehr Fahrt auf. Mit der Deutschen Bank , Mercedes-Benz , Puma , Qiagen und dem Duftstoffhersteller Symrise veröffentlichten fünf Dax-Konzerne am Morgen oder am Vorabend ihre Zahlen. Vorbörslich auf Tradegate legten alle genannten Titel zu.

In der zweiten Reihe lobte ein Händler die Quartalszahlen der Commerzbank als „brilliant“, der Kurs stieg vorbörslich um fast sechs Prozent. Auch die Ergebnisse der Software AG kamen am Markt gut an, für den Kurs ging es um vier Prozent nach oben.

USA: – DEUTLICHE IM MINUS – Angeführt von sehr schwachen Technologiewerten sind die US-Aktienmärkte am Dienstag deutlich ins Minus abgerutscht. Begründet wurde der erneute Ausverkauf unter anderem mit der Nervosität der Anleger vor den nach Börsenschluss zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen einiger der weltgrößten Technologiekonzerne. Belastet hätten zudem anhaltende Inflationsängste, die rigide Covid-19-Politik in China und der andauernde Krieg in der Ukraine. Der Leitindex Dow Jones Industrial beschleunigte seine Talfahrt kurz vor Handelsschluss nochmal und schloss mit einem Minus von 2,38 Prozent bei 33 240,18 Punkten. Das war der tiefste Stand seit Mitte März. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,81 Prozent auf 4175,20 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte auf den niedrigsten Stand seit Mai 2021 ab und büßte letztlich 3,87 Prozent auf 13 009,71 Punkte ein.

ASIEN: – NIKKEI IM MINUS; CSI IM PLUS – In Asien hat der Großteil der Aktienmärkte infolge der schwachen Vorgaben aus den USA nachgegeben. So büßte der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende 1,4 Prozent auf 26 235 Punkte ein. Andere Märkte wie die in Indien und Südkorea gaben ebenfalls nach. Gewinne gab es dagegen in China und Hongkong. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland zog zuletzt rund eineinhalb Prozent an. In der Sonderverwaltungszone legte der dortige Leitindex Hang Seng leicht zu.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 155,26 -0,14%

DEVISEN: Der Euro  hat am Mittwoch seine jüngsten Kursverluste ausgeweitet und ist zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gefallen. In der Nacht auf Mittwoch sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0634 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit April 2017. Das am Vortag markierte Zweijahrestief wurde leicht unterschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0674 Dollar festgesetzt.

Druck auf den Euro übt seit längerem die Erwartung einer wesentlich strafferen Geldpolitik in den USA aus. Das stärkt den US-Dollar gegenüber vielen Währungen. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, von denen Europa nach Meinung vieler Fachleute stärker betroffen sein dürfte als die Vereinigten Staaten. Das belastet den Euro zusätzlich.

Konjunkturdaten werden zur Wochenmitte nur wenige erwartet. Von Interesse dürften Indikatoren zur Verbraucherstimmung aus Deutschland und Frankreich sein. Von den großen Notenbanken wollen sich unter anderem EZB-Präsidentin Christine Lagarde und EZB-Chefökonom Philip Lane zu Wort melden.

Euro/USD 1,0644 0,07%

USD/Yen 127,69 0,37%

Euro/Yen 135,94 0,44%

ROHÖL: Die Ölpreise sind am Mittwoch nur leicht gestiegen, obwohl sich die Lage auf dem europäischen Gasmarkt weiter verschlechtert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseeölsorte Brent 105,36 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 101,85 Dollar.

Russland will seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien einstellen. Obwohl ökonomische Verknüpfungen zum Ölmarkt bestehen, wirkte sich die Entscheidung am Erdölmarkt zunächst nicht besonders stark aus. Gas ist in einigen Bereichen durch Rohöl ersetzbar, aus technischen Gründen allerdings nur begrenzt. Hintergrund des Lieferstopps Russlands ist der Ukraine-Krieg, der zu scharfen Sanktionen überwiegend westlicher Länder geführt hat.

Ein Grund, warum die Auswirkungen des russischen Schritts auf dem Rohölmarkt zunächst begrenzt geblieben sind, dürfte in China liegen. Dort sorgen strenge Corona-Maßnahmen der Regierung für erhebliche konjunkturelle Belastung. Unter der strikten Null-Covid-Politik dürfte auch die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel leiden. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.

Brent 105,39 +0,40 USD

WTI 101,86 +0,16 USD

onvista Mahlzeit: Dax erholt sich etwas – Twitter, Möller Maersk, Vonovia und Cathie Wood und ihr Team sehen Tesla 2026 bei 4600 Dollar

Keine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BOFA HEBT COMMERZBANK AUF ‚NEUTRAL‘ (UNDERPERFORM) – ZIEL 7 (8) EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 45 (32,50) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 69 (68) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– RBC SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 49 (52) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– BAADER BANK SENKT HUGO BOSS AUF ‚ADD‘ (BUY) – ZIEL 56 (62) EUR

– WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR PVA TEPLA AUF 34 (39) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ALPHABET A-AKTIE AUF 3400 (3600) USD – ‚BUY‘

UBS SENKT ZIEL FÜR ALPHABET A-AKTIE AUF 3600 (3850) USD – ‚BUY‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ORANGE AUF 9,50 (9) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 4,50 (4) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 18 (19) CHF – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR ABB AUF 38 (37) CHF – ‚OUTPERFORM‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR HSBC AUF 515 (530) PENCE – ‚NEUTRAL‘

DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 80 (70) CHF – ‚SELL‘

– DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR SANTANDER AUF 3,50 (3,80) EUR – ‚KAUFEN‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 151 (149) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 28,60 (27,90) CHF – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 24 (23) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ROCHE AUF 454 (457) CHF – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– HSBC SENKT KERING AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 600 (800) EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 48 (43) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ENEL AUF 9 (9,20) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 150 (175) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VALEO AUF 23 (26) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 21 (20) CHF – ‚OUTPERFORM‘

– UBS HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 88 (85) CHF – ‚NEUTRAL‘

– DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR PHILIPS AUF 26 (28) EUR – ‚HALTEN‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

06:45 CHE: Credit Suisse, Q1-Zahlen (Call 8.30 h / 10.30 h)

07:00 DEU: Deutsche Bank, Q1-Zahlen (8.00 h Presse-Call, 13.00 h Analysten-Call)

07:00 DEU: DWS, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Software, Q1-Zahlen

07:00 DEU: Mercedes-Benz Group AG, Q1-Zahlen (Analysten-Call 8.00 h, Presse-Call 9.10 h)

07:00 CHE: STMicro, Q1-Zahlen

07:00 SWE: Skandinaviska Enskilda Banken, Q1-Zahlen

07:20 FRA: Air Liquide, Q1-Umsatz

07:30 DEU: Symrise, Q1-Umsatz

07:30 FRA: Schneider Electric, Q1-Umsatz

07:35 DEU: Kuka, Q1-Zahlen

08:00 DEU: Puma, Q1-Zahlen (09:30 h Presse-Call, 15.00 h Analysten-Call)

08:00 GBR: Lloyds Banking Group, Q1-Zahlen

08:00 GBR: London Stock Exchange (LSE), Q1-Umsatz

08:00 NOR: Yara, Q1-Zahlen

08:30 DEU: Uniper, Q1-Zahlen (Investoren-Call)

09:30 DEU: Sick AG, Bilanz-Pk (online)

10:00 DEU: MPC, Hauptversammlung (online)

10:30 DEU: Hochtief, Hauptversammlung (online)

11:00 DEU: Frosta, Hauptversammlung (online)

12:00 USA: Spotify, Q1-Zahlen

12:00 DEU: Engel & Völkers Digital AG, Ende der Zeichnungsfrist

13:00 USA: CME Group, Q1-Zahlen

13:00 USA: Kraft Heinz, Q1-Zahlen

13:00 GBR: GlaxoSmithKline, Q1-Zahlen

13:00 USA: T-Mobile US, Q1-Zahlen

13:30 USA: Boeing, Q1-Zahlen

14:00 DEU: Flatexdegiro, Presse-Call zu den Q1-Zahlen

15:00 LUX: RTL, Hauptversammlung (online)

22:00 USA: Qualcomm, Q2-Zahlen

22:01 USA: Amgen, Q1-Zahlen

22:05 USA: Mattel, Q1-Zahlen

22:05 USA: Meta, Q1-Zahlen

22:15 USA: Ford Motor, Q1-Zahlen

22:15 USA: Paypal, Q1-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Geratherm, Q4-Zahlen

DNK: Novozymes, Q1-Zahlen

ESP: Iberdrola, Q1-Zahlen

FIN: Kone Oyj, Q1-Zahlen

FRA: Dassault Systemes, Q1-Zahlen

FRA: Unibail-Rodamco-Westfield, Q1-Umsatz

SWE: Svenska Handelsbanken, Q1-Zahlen

SWE: Telia Company AB, Q1-Zahlen

USA: PayPal, Q1-Zahlen

USA: Align Technology, Q1-Zahlen

USA: Norfolk Southern, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: GfK-Verbrauchervertrauen 05/22

08:00 EUR: Acea, Nfz-Neuzulassungen 03/22

08:45 FRA: Verbrauchervertrauen 04/22

11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 15 Jahre, Volumen: 2 Mrd EUR

14:30 USA: Lagerbestände Großhandel 03/22 (vorläufig)

16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 03/22

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

18:00 DEU: EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält eine Rede in Hamburg

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: Pk Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands zu Aktienmarktprognose

11:00 DEU: Webinar mit Präsentation einer OECD-Studie zum Fortschritt bei den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030, «The Short and Winding Road to 2030: Measuring Distance to the SDG Targets

13:00 DEU: Bundestag

+ Vereidigung von Familienministerin Lisa Paus

+ Regierungsbefragung mit Außenministerin Annalena Baerbock

+ 15.10 Aktuelle Stunde zu Maßnahmen gegen den Klimawandel

+ 1. Beratung/Debatte über das geplante Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr

+ 11.30 Aktion der Linken-Bundestagsfraktion gegen das geplante Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr

13:30 DEU: Online-Wirtschaftskonferenz Deutscher Apothekerverband (DAV), Berlin

14:15 DEU: Pk Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Vorstellung der Frühjahrsprojektion

15:30 EUR: EU-Kommission stellt unverbindliches Papier zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie vor

17:00 DEU: Online-Veranstaltung des Bundesverbandes deutscher Banken zu „Ökonomische Bildung: Deutschland braucht Nachhilfe!“, Berlin

DEU: Beginn Luftfahrtmesse AERO (bis 30.4.22), Friedrichshafen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

GfK-Konsumklima Mai (Punkte) -16,0 -15,5

08.45 Uhr

Frankreich

Verbrauchervertrauen April (Punkte) 92 91

GROSSBRITANNIEN

— keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

16.00 Uhr

Schwebende Hausverkäufe, März

Monatsvergleich -1,0 -4,1

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foo: H-AB / shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel