Vorbörse: Zinshoffnung schwindet – Dax im Minus erwartet – Türkische Lira nach Edogan-Eingriff unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHER – Der Rückschlag vor dem Wochenende dürfte sich im Dax zunächst ausweiten: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Montagmorgen knapp zwei Stunden vor Handelsbeginn 0,4 Prozent tiefer auf 12 518 Punkte.

Anhaltende Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik der Notenbanken hatten den Dax in der Vorwoche mit 12 656 Punkten auf einen neuen Höchststand seit August vergangenen Jahres getrieben, bevor ihm zuletzt wieder etwas die Luft ausging. Verantwortlich war vor allem der starke US-Arbeitsmarktbericht, der nicht für schnelle Zinssenkungen spricht. Zudem bleibt die Lage in Nahost angesichts der Spannungen zwischen den USA und dem Iran heikel und auch die Handelsstreitigkeiten zwischen Japan und Südkorea hatten jüngst zugenommen. Vor der Berichtssaison könnte sich der Markt nun schwer tun.

USA: – SCHWÄCHER – Die Anleger an der Wall Street haben nach dem jüngsten Rekordlauf erst einmal durchgeschnauft. Nachdem die US-Märkte am Donnerstag feiertagsbedingt geschlossen geblieben waren, gaben die wichtigsten Aktienindizes am Freitag zwischenzeitlich recht deutlich nach. Zum Handelsende jedoch erholten sich die Börsenbarometer wieder ein Stück weit und schlossen nur leicht im Minus. Anleger mussten verdauen, dass sich der Arbeitsmarkt im Juni von seiner starken Seite präsentiert hatte. Damit könnten die zuletzt wieder aufgeflammten Zinssenkungsphantasien, die die Kurse angetrieben hatten, geschwächt werden. Der Dow Jones Industrial gab um 0,16 Prozent auf 26 922,12 Punkte nach. Auf Wochensicht ergab sich aber ein Plus von 1,21 Prozent.

ASIEN: – SCHWACH – Die Börsen Asiens sind mit teils deutlichen Kursverlusten in die Woche gestartet. Die Anleger müssen zunächst den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag verdauen. Der war gut ausgefallen und hatte die Hoffnung auf rasche, deutliche Leitzinssenkungen in den USA gedämpft. Hinzu kommen die weiter wachsenden Spannungen zwischen dem Iran und den USA. Zudem richten sich die Blicke auf den Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea. So hatte Japan in der vergangenen Woche Exporte von wichtigen Materialien für südkoreanische Chipkonzerne erschwert. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel zuletzt um mehr als 1 Prozent. An Chinas Festlandbörsen ging es für den CSI 300 um mehr als 2 Prozent abwärts und in Hongkong sank der Hang Seng um 1,75 Prozent.

DAX 12 568,53 -0,49%

XDAX 12 580,20 -0,50%

EuroSTOXX 50 3527,98 -0,46%

Stoxx50 3222,03 -0,57%

DJIA 26 922,12 -0,16%

S&P 500 2990,41 -0,18%

NASDAQ 100 7841,301 -0,21%

So verpassen Sie keine wichtige Nachricht mehr! Der kostenlose Newsletter onvista weekly - hier geht es zur Registrierung.

DEVISEN : -TÜRKISCHE LIRA UNTER DRUCK – Der Euro hat sich am Montag nach den Kursverlusten vom Freitag stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1228 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1260 Dollar festgesetzt.

Am Freitag hatten unerwartet starke Daten vom US-Arbeitsmarkt dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug deutlich belastet. Im weiteren Tagesverlauf könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone für neue Impulse sorgen. Am Morgen stehen unter anderem Kennzahlen zur deutschen Industrieproduktion auf dem Programm, die nach enttäuschenden Daten zum Auftragseingang im Fokus der Anleger stehen.

Deutliche Kursverluste gab es bei der türkischen Lira. Am Wochenende hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unter Protest von Wirtschaftsexperten den Chef der Zentralbank abgesetzt. Ein entsprechender Erlass war am Samstag im Staatsanzeiger veröffentlicht worden. Murat Cetinkaya, der den Posten seit April 2016 innehatte, werde durch seinen bisherigen Stellvertreter Murat Uysal ersetzt, hieß es darin.

Euro/USD 1,12300 +0,04X%USD/Yen 108,3210 -0,14%Euro/Yen 121,6415 -0,11%

ROHÖL: – ABWARTEN – Die Ölpreise haben sich am Montag nahezu unverändert gezeigt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,25 US-Dollar. Das waren zwei Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um einen Cent auf 57,50 Dollar.

Die Ölpreise konnten damit die Gewinne vom Freitag vorerst halten. Nach wie vor bleibt die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten ein bestimmender Faktor am Ölmarkt und stützt die Preise. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump dem Opec-Land Iran gedroht.

Der Iran solle besser vorsichtig sein, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. Die Führung in Teheran hatte zuvor erneut gegen das Atomabkommen verstoßen und verkündet, die Urananreicherung je nach Bedarf zu erhöhen.

Brent 64,27 +0,04 USDWTI 57,58 +0,07 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN:

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HANNOVER RÜCK AUF 114,20 (113,50) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 236 (235) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT HEIDELBERGCEMENT AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 77 EUR

CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 44 (42,50) EUR – ‚OUTPERFORM‘

DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR BMW AUF 80 (85) EUR – ‚BUY‘

DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR DAIMLER AUF 60 (70) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN SENKT HAPAG-LLOYD AUF ‚SELL‘ (NEUTRAL) – ZIEL 30 (28,60) EUR

HSBC SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 17 (18) EUR – ‚BUY

‘– HSBC SENKT ZIEL FÜR RTL AUF 50 (55) EUR – ‚HOLD‘

– JEFFERIES HEBT ADO PROPERTIES AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 46 (48) EUR

– JEFFERIES HEBT DEUTSCHE WOHNEN AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 39 (40) EUR

– JEFFERIES STARTET TRATON MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 27 EUR

– LAMPE HEBT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF ‚HALTEN‘ (VERKAUFEN)

RBC HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 8 (7,50) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

RBC SENKT ZIEL FÜR HUGO BOSS AUF 75 (78) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– BARCLAYS HEBT LAFARGEHOLCIM AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 50 (42) CHF

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SWISS RE AUF 107,70 (107,20) CHF – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT CRH AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 33 EUR

CITIGROUP HEBT BRITISCHE AKTIEN AUF ‚OVERWEIGHT‘

CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR NESTLE AUF 88 (84) CHF – ‚UNDERPERFORM‘

– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 89 (85) CHF – ‚HOLD‘

– GOLDMAN SENKT A.P. MOLLER-MAERSK AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 9000 (9200) DKK

HSBC HEBT ZIEL FÜR EURONEXT AUF 70 (68) EUR – ‚HOLD‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VINCI AUF 102 (103) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– GOLDMAN SENKT SAFRAN AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 143 (137) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSENTERMINE UNTERNEHMEN

07:30 FRA: Air France-KLM Verkehrszahlen 06/19

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

FRA: Sodexo Q3 Trading Statement

ESP: Repsol Q2 Trading Statement

TERMINE KONJUNKTUR

01:50 JPN: BoJ Leistungsbilanz 05/19 (vorab)

01:50 JPN: Kernmaschinenaufträge 05/19

08:00 DEU: Industrieproduktion 05/19

08:00 DEU: Handelsbilanz 05/19

10:30 EUR: Sentix-Investorvertrauen 07/19

21:00 USA: Konsumentenkredite 05/19

SONSTIGE TERMINE

15:00 DEU: Pressegespräch Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie zum Stand der Branche, Frankfurt

DEU/USA: Auftakt Besuch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in den

USA: Geplant sind bis Freitag wirtschafts- und handelspolitische Gespräche mit US-Regierungsvertretern in Washington sowie Gespräche mit Unternehmen und Start-ups im Silicon Valley zu digitalpolitischen Themen.

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^ Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 UhrDeutschlandIndustrieproduktion Mai

Monatsvergleich +0,4 -1,9Jahresvergleich -3,2 -1,8

DeutschlandAußenhandelMai (Mrd Euro)Handelsbilanzsaldo 17,0 17,9

Leistungsbilanzsaldo 12,6 22,6

Exporte Monatsvergleich +0,9 -3,4

ImporteMonatsvergleich +0,3 -0,9

10.30 UhrEurozoneSentix-InvestorenvertrauenJuli (Punkte) +0,1 -3,3

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

21.00 UhrVerbraucherkredite, Mai 17,0 17,497(in Mrd USD)°

*Erstschätzung(Jeweils in Prozent, soweit nicht anders angegeben)

onvista/dpa-AFX

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER AM WOCHENENDE PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Foto:H-AB/shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel