Wall Street: Verluste gestoppt – Talfahrt auch?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Ausverkauf an der Wall Street macht am Dienstag zumindest erst einmal eine Pause. Mit einer Trendwende rechnet Analyst James Hughes vom Broker Axitrader allerdings nicht. Die fallenden Ölpreise und die drohende nächste Zinserhöhung der US-Notenbank Fed forderten ihren Tribut, befürchtet der Experte.

Der Dow Jones Industrial liegt in den ersten Handelstunden 1,23 Prozent im Plus bei 23.886,58 Punkten. Am Montag hatte der US-Leitindex mit heftigen Kursabschlägen an die Entwicklung der beiden vergangenen Wochen angeknüpft und zeitweise den niedrigsten Stand seit Anfang April markiert.

Macht die Fed ernst?

Die Fed dürfte nach allgemeiner Einschätzung ihren Leitzins an diesem Mittwoch zum vierten Mal in diesem Jahr anheben. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür zuletzt etwas gesunken. Ausschlaggebend dafür sind vor allem Sorgen um die globale Konjunktur, wobei die jüngsten Daten vom US-Immobilienmarkt positiv überraschten. Noch spannender ist die Frage, welche Signale die Währungshüter für kommendes Jahr aussenden. Derweil wird US-Präsident Donald Trump nicht müde, die Zinsanhebungen der Fed als falsch zu kritisieren.

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Boeing kauft eigene Aktien

Beim Flugzeugbauer Boeing sorgte die Ankündigung, die Aktionäre stärker an der Gewinnentwicklung zu beteiligen, für ein Kursplus von über 4 Prozent. Eine neues, 20 Milliarden US-Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm ersetze das vergangenen Dezember genehmigte Programm in Höhe von 18 Milliarden Dollar, teilte der Konzern mit. Seit Anfang diesen Jahres seien Aktien im Gesamtwert von 9 Milliarden Dollar zurückgekauft worden. Boeing will zudem die Quartalsdividende um 20 Prozent auf 2,055 Dollar je Anteilsschein anheben.

Oracle über den Erwartungen

Der Softwarehersteller Oracle überzeugte die Anleger mit den Zahlen für das vergangenen Geschäftsquartal: Die Aktien legen nach Handelsstart um mehr als 3  Prozent zu. Dank seiner Cloud-Dienste schnitt der SAP-Rivale  in den drei Monaten bis Ende November besser ab als von Analysten erwartet.

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VW-Beteiligung Navistar brummt

Die Besitzer von Navistar-Titeln können sich sogar über einen  Kurssprung von fast 20 Prozent freuen. Der US-Truckhersteller, an dem der deutsche Autobauer Volkswagen mit 16,9 Prozent beteiligt ist, schnitt im abgelaufenen Quartal mit einem Umsatz- und Ergebnissprung besser ab als von Analysten prognostiziert. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr traut sich Navistar mehr zu als von Beobachtern gedacht.

Ölpreis belastet

Dagegen schwächeln die Anteilsscheine der Ölkonzerne ExxonMobil  und Chevron angesichts der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise weiter. „Der anhaltende Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten schürt offensichtlich Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung im nächsten Jahr, was auch Auswirkungen auf die Ölnachfrage hätte“, erklärten die Analysten der Commerzbank. Zudem habe Russland seine Rohölproduktion auf ein Rekordniveau angehoben. Dies wecke Zweifel, ob das Ölkartell Opec und mit ihm verbündete Förderstaaten (Opec+) ihre Produktion wie verabredet senken werden.

Onvista/dpa-AFX

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Foto: Castleski / Shutterstock.com

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