Munich Re: An diesem Mittwoch werden die Bücher geöffnet – damit rechnen die Analysten

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Der Rückversicherer Munich Re legt an diesem Mittwoch (23. Februar) seine Geschäftszahlen des Jahres 2021 vor.

Das erwartet das Unternehmen

Eigentlich hatte sich Vorstandschef Joachim Wenning einen Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro schon für 2020 zum Ziel gesetzt. Nachdem die Corona-Pandemie diesen Plan durchkreuzt hat, soll der Dax-Konzern diese Marke aber im Jahr 2021 geknackt haben – obwohl er erneut teils unerwartet hohe Belastungen zu schultern hatte. Dass der Vorstand an seinem Gewinnziel festhielt, lag auch am lukrativen Verkauf von Aktien und Anleihen im Sommer.

So kommen die vielen Todesfälle infolge der Pandemie die Munich Re teuer zu stehen. Weil in den USA, Indien und Südafrika immer mehr Menschen an Covid-19 sterben, rechnete der Vorstand in der Rückversicherung Leben/Gesundheit im Gesamtjahr zuletzt mit einer Belastung von 600 Millionen Euro. Erst im Sommer hatte er diese Prognose von 200 auf 400 Millionen verdoppelt.

Zudem belasteten die Zerstörungen durch Hurrikan „Ida“ in den USA und die Flutkatastrophe in Deutschland und mehreren Nachbarländern die Munich Re mit zusammen rund 1,8 Milliarden Euro. Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung dürften 2021 vollständig für Schadenzahlungen sowie für Verwaltung und Vertrieb draufgegangen sein: Der Vorstand rechnete für das Gesamtjahr zuletzt mit einer kombinierten Schaden-Kosten-Quote von 100 Prozent. Zuvor hatte sie mit 96 Prozent noch im grünen Bereich liegen sollen.

Für die Zeit bis 2025 hat sich die Munich-Re-Spitze weitere Gewinnsteigerungen vorgenommen. So soll der Gewinn je Aktie im jährlichen Schnitt um mindestens fünf Prozent steigen. Als Basis gilt der um die Corona-Folgen bereinigte Gewinn von 2,8 Milliarden Euro für 2020. Das langjährige Sorgenkind Ergo soll nach seinem vollzogenen Umbau unter Vorstandschef Markus Rieß künftig eine gleich hohe Rendite abwerfen wie die Rückversicherungssparte.

Zudem sollen sich die Aktionäre von Munich Re wie bisher auf hohe eine Dividende verlassen können. Diese soll wie der Gewinn je Aktie im jährlichen Schnitt um mindestens fünf Prozent steigen und auch in Jahren mit besonders hohen Schäden nicht sinken.

Damit rechnen die Analysten

Nach Einschätzung von Branchenexperten hat die Munich Re ihr Gewinnziel 2021 leicht übertroffen. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Jahresüberschuss von knapp 2,9 Milliarden Euro. Zudem dürften die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb nicht die gesamten Beiträge der Schaden- und Unfall-Rückversicherung aufgezehrt haben: Die Experten rechnen mit einer kombinierten Schaden-Kosten-Quote von 99 Prozent.

Für das laufende Jahr gehen sie von deutlichen Verbesserungen aus: Im Schnitt erwarten sie einen Gewinnanstieg auf 3,4 Milliarden Euro. Das wäre der höchste Überschuss seit dem Jahr 2007.

Die Aktionäre können sich jedenfalls wohl auf eine höhere Dividende für 2021 freuen. Analysten erwarten im Schnitt 10,40 Euro je Anteilsschein, 60 Cent mehr als ein Jahr zuvor.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Chris Redan / shutterstock.com

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