Aktienmärkte Asien: Bank of America warnt noch vor Engagements in den chinesischen Markt – Covid und Gewinnprognosen dürften vorerst noch für Gegenwind sorgen

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Die asiatischen Märkte sind nicht gut in die neue Woche gestartet. Vor allem Konjunktursorgen haben auf die Stimmung der Anleger gedrückt. So nähren die umfangreichen Corona-Lockdowns sowie steigende Verbraucherpreise in China die Bedenken hinsichtlich der Kauflaune der Menschen. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland knickte zuletzt um 3,3 Prozent ein. Der Hang Seng in Hongkong büßte 3,2 Prozent ein.

Die Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Eindämmung des Coronavirus führten in Teilen des Landes zu Störungen bei der Lebensmittelproduktion und -belieferung, was die Preise im März steigen ließ.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 endete mit einem Minus von 0,61 Prozent bei 26 821,52 Punkten. In Tokio zeigten sich die Händler auch besorgt wegen der möglichen wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges. Die Aktien von Herstellern von Nicht-Basiskonsumgütern verzeichneten aus Branchensicht mit einem Minus von anderthalb Prozent die höchsten Verluste, während Finanzwerte mit einem Plus von gut ein Prozent von der Hoffnung auf kräftige Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank profitierten.

Bank of America warnt noch vor Investments in chinesische Werte

Nicht nur wegen den globalen Problemen, die derzeit auf der Anlegerstimmung lasten, sondern auch wegen der harten regulatorischen Gangart der Regierung in Peking und entsprechenden Sorgen an den Märkten hat sich der chinesische Aktienmarkt im ersten Quartal 2022 weltweit am schlechtesten entwickelt. Obwohl die Sorgen vor dem Regulierungseifer mittlerweile durch beschwichtigende Töne aus Peking etwas heruntergefahren sind und die Wirtschaft im langfristigen Maßstab weiterhin massiv wächst, warnt die Bank of America derzeit noch vor einem Engagement in chinesische Werte.

„Während die Bewertung attraktiver geworden ist, werden die Gewinnprognosen wahrscheinlich weiterhin nach unten korrigiert. Chinas Kreditzyklus läuft in der Regel 12 bis 18 Monate vor dem Zyklus des Bruttoinlandsprodukts voran und die Entwicklung der Unternehmensgewinne entspricht weitgehend dem nominalen BIP-Wachstum. Das Kreditwachstum hat gerade erst die Talsohle erreicht, was bedeutet, dass sich das BIP und damit das Gewinnwachstum erst in der ersten Hälfte des Jahres 2023 umkehren werden“, so die Einschätzung der BofA-Analystin Winnie Wu in einer Mitteilung an Kunden, die vom Branchenportal Marketwatch zitiert wird. Zudem seien die regulatorischen Bemühungen nicht weiter vorangeschritten, was für eine gewisse Entspannung bei dem Thema gesorgt habe – jedoch seien sie auch noch nicht wieder verringert worden.

Auch das wieder ausgebrochene Covid-Virus wird ein negativer Faktor für die nächsten Monate sein. „In jüngerer Zeit werden der Anstieg der COVID-Fälle und die stark verschärften Sperrmaßnahmen in Shanghai und anderen Teilen Chinas die Wirtschaft im zweiten Quartal 22 wahrscheinlich stark belasten und das Marktvertrauen untergraben. Wir sind vorsichtig bei den Sektoren, die anfälliger für die Sperrmaßnahmen sein könnten, dh Immobilien, Nicht-Basiskonsumgüter (Auto, Hotels, Bekleidung) und Verkehrsinfrastruktur. Wir sind auch gegenüber dem Versicherungs- und Mediensektor aufgrund ihrer schwachen Ertragsdynamik negativer geworden“, so die Analysten. Positiv sei man hingegen bei Halbleiterherstellern.

onvista-Redaktion mit dpa-AFX

Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock

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