Shell-Aktie: 30 Euro noch 2022?!

Die Shell-Aktie (WKN: A3C99G) hat im Rahmen der aktuellen Quartalsberichtssaison sehr solide abgeliefert. Unterm Strich wuchsen die Ergebnisse und der Cashflow entwickelte sich prächtig. Im ersten Quartal hat der britische Öl- und Erdgaskonzern alleine beim operativen Cashflow einen Wert von 14,8 Mrd. US-Dollar erreicht.
Dafür gab es an anderen Stellen nicht so ein starkes Wachstum. Wer bei der Shell-Aktie auf eine starke Erhöhung der Dividende oder auch eine Anhebung der Aktienrückkäufe hoffte, der ist vielleicht enttäuscht. 4 % mehr Dividende sind das, was wir aus dem Quartalszahlenwerk mitnehmen können.
Trotzdem ist die Shell-Aktie gefragt und steigt nach der Präsentation dieser Zahlen. Kann die Aktie die Marke von 30 Euro in Windeseile zurückerobern? Ja, vielleicht sogar noch im Jahr 2022.
Shell-Aktie: Der Markt als Treiber!
Für mich besitzt die Shell-Aktie jedenfalls eine gute Chance, jetzt auf dieses Bewertungsmaß zu kommen. Um vielleicht auch diesen Vergleich anzustellen: Im Jahr 2018 notierte die Aktie über dieser Marke, obwohl Brent und WTI eher an der Marke von 80 US-Dollar gekratzt haben. Das heißt, auf dem jetzigen Ölpreisniveau von durchschnittlich über 100 US-Dollar je Fass haben wir sogar noch attraktivere Marktbedingungen.
Ich würde behaupten: auch stabilere. Der Ölmarkt ist im letzten Jahrzehnt zwar sehr häufig volatil gewesen. Im Moment gibt es jedoch ein Setting, indem es nicht einmal theoretisch die Möglichkeit gibt, dass Angebot und Nachfrage sich treffen. Das Meiden russischen Öls aufgrund des Ukraine-Konflikts, weniger Investitionen in die Exploration in den vergangenen Jahren und eine OPEC+ am Limit sind fundamentale Grenzen. Deshalb können wir davon ausgehen, dass der Ölpreis eine Begrenzung nach unten hat.
Selbst wenn wir davon ausgingen, dass der Ölmarkt 20 % oder 30 % einbricht, so wären wir immer noch in etwa auf dem 2018er Niveau. Aber es gibt eben eine Limitierung nach unten. Für mich ist das eine sehr gute Perspektive, weshalb die Shell-Aktie über 30 Euro klettern kann. Ganz einfach, weil der Ölmarkt so festgefahren ist, was die Angebots- und Nachfragesituation angeht. Selbst kleinere, temporäre Dämpfer wie ein Teillockdown in China haben an dem Niveau kam etwas verändert.
Bewertung und Co.!
Auch die Bewertung der Shell-Aktie lässt diesen Spielraum zu. Zugegebenermaßen ist es ausgehend von einem Aktienkurs von 27 Euro nicht mehr weit bei zu 30 Euro. Aber ein Kurs-Gewinn-Verhältnis, das im Best Case bei ca. 12 oder maximal bei 14 liegen kann, erscheint mir nicht zu teuer. Vor allem nicht, da der Ölmarkt an seiner Renaissance arbeitet. Unter anderem Warren Buffett investiert in diesem Segment, was das Renditepotenzial anderer Aktien gleichsam unterstreicht.
Die Shell-Aktie kann mit ihrem Gesamtrenditepotenzial und dem doch sehr gefragten Ölmarkt ein Mittel gegen Inflation sein. Oder ein Weg, um von den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen zu profitieren. Zudem dürfte das Management die freien Mittel sukzessive verwenden, um entweder die Bilanz von den Schulden zu befreien oder in neue, regenerative Projekte zu investieren.
Alles in allem sehe ich daher einige Katalysatoren, die die Shell-Aktie über die Marke von 30 Euro hieven können. Angefangen vom Markt, aber auch der Bewertung, dem operativen Erfolg und der Möglichkeit zur Mittelverwendung.
Der Artikel Shell-Aktie: 30 Euro noch 2022?! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022