Vorbörse: Wall Street mit Erholungsversuch - Dax wieder im Rückwärtsgang - Öl und Euro schwächeln
DEUTSCHLAND: VERLUSTE ERWARTET
Der Dax kann am Dienstag wohl nicht an seinen positiven Wochenauftakt anknüpfen. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start stand der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex 0,9 Prozent tiefer auf 14 047 Punkten. Der tags zuvor schon geknackt geglaubte Abwärtstrend seit Anfang Januar bleibt damit intakt, und auch die 50-Tage-Linie als Indikator für den mittelfristigen Trend fungiert weiter als Kursbremse.
Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird zur Eröffnung am Dienstag 1,2 Prozent schwächer erwartet. Wie so oft in jüngster Vergangenheit nutzen die Anleger die Gelegenheit, nach zwischenzeitlich verbuchten Kursgewinnen Aktien wieder zu verkaufen. Die am Vortag starke Reaktion der Wall Street nach neuen Jahrestiefs hatte der Dax zu Wochenbeginn bereits vorweggenommen. Nach dem europäischen Handelsende tat sich auch in den USA nur noch wenig.
In Asien dominierten am Morgen die Verkäufer. Aus Konjunktursicht sind am Vormittag die Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone von Interesse. Sollten sich diese nach dem am Vortag unerwartet gestiegenen Ifo-Geschäftsklima für Deutschland weiter deutlich im Wachstumsbereich bewegen, würden die Zinserhöhungserwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB) wohl nochmals untermauert, schrieben die Experten der Helaba.
TAG Immobilien veröffentlichte Zahlen für das erste Quartal, die einem Händler zufolge gut genug sein sollten für Kursgewinne. Der Konzern profitiert weiterhin von steigenden Mieten in Ballungszentren.
Endgültige Jahreszahlen präsentierte der Online-Modehändler About You. Sie bewegten sich am unteren Ende der Prognosespanne, sagte ein Händler. Auch der Ausblick enttäusche. Die Papiere gaben auf Tradegate um mehr als zweieinhalb Prozent nach zum Xetra-Schluss.
Der Tickethändler und Konzert-Veranstalter CTS Eventim zeigt sich nach einem Gewinn zum Jahresstart optimistisch für eine deutliche Erholung von der Corona-Pandemie, wagt aber trotz Rekord-Ticketabsatz keine klare Prognose für 2022. Auf Tradegate wurden die Titel vorbörslich bislang kaum gehandelt.
USA: GEWINNE
Entspannungssignale im Handelsstreit mit China und ein starker Bankensektor haben an der Wall Street zum Wochenauftakt für gute Stimmung gesorgt. Nach einer verlustreichen Woche bauten die US-Börsen ihre Gewinne im Handelsverlauf sukzessive aus. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 1,98 Prozent höher bei 31 880,24 Punkten aus dem Handel. In der vergangenen Woche war er noch um 2,9 Prozent gefallen. Der marktbreite S&P 500 kletterte am Montag um 1,86 Prozent auf 3973,75 Zähler nach oben. Ins Plus drehte nach anfänglichen Verlusten der technologielastige Nasdaq 100, der um 1,68 Prozent auf 12 034,28 Punkte zulegte. "Trotz Lockdown-Angst nach Rekord-Infektionszahlen in Peking startet die Woche mit Risikofreude", schrieb die Landesbank BayernLB.
ASIEN: VERLUSTE
Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Dienstag nachgegeben. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland fiel zuletzt um 1,3 Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong sank der Leitindex Hang Seng um 1,5 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 büßte 0,8 Prozent ein.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 153,12 +0,08%
DEVISEN: EURO SCHWÄCHELET
Der Euro hat sich am Dienstagmorgen trotz leichter Verluste in der Nähe seines am Vortag markierten einmonatigen Höchststands gehalten. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0665 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0659 Dollar festgesetzt.
Profitiert hatte der Euro zum Wochenauftakt von Äußerungen aus den Reihen der EZB. Präsidentin Christine Lagarde hatte den erwarteten Straffungskurs der Zentralbank konkretisiert, indem sie für den Spätsommer ein Ende negativer Leitzinsen in Aussicht stellte. Den anschließenden Kurs ließ Lagarde jedoch weitgehend offen. Hintergrund der Straffung ist die hohe Inflation, auf die die EZB später als viele andere Notenbanken mit Zinsanhebungen reagiert.
Am Dienstag stehen im Euroraum Konjunkturdaten im Blick. S&P Global gibt die Resultate einer monatlichen Umfrage unter ranghohen Unternehmensvertretern bekannt. Die Einkaufsmanagerindizes geben einen recht verlässlichen Hinweis auf die konjunkturelle Lage.
Euro/USD 1,0669 -0,20%
USD/Yen 127,64 -0,20%
Euro/Yen 136,18 -0,41%
ROHÖL: RÜCKGANG
Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 112,58 US-Dollar. Das waren 84 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 80 Cent auf 109,94 Dollar.
Etwas belastet wurden die Erdölpreise durch die trübere Stimmung an den Finanzmärkten und den höheren Dollar-Wechselkurs. Da Rohöl überwiegend in der US-Währung gehandelt wird, lastet ein stärkerer Dollar meist auf der Nachfrage, da er den Rohstoff für Interessenten außerhalb des Dollarraums rechnerisch verteuert. Ansonsten hielten sich die Impulse am Morgen in Grenzen.
Unterstützung erhalten die Ölpreise seit längerem durch das deutlich verminderte Ölangebot aus Russland - eine Folge scharfer Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine. Tendenziell belastend wirken dagegen Nachfragesorgen, vor allem wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und der strengen Corona-Politik Chinas, die sich negativ auf die Konjunktur der Volksrepublik und den Welthandel auswirkt.
Brent 112,68 -0,74 USD
WTI 109,57 -0,72 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR UNIPER AUF 24 (32) EUR - 'HOLD'
- BERNSTEIN SENKT SIEMENS GAMESA AUF 'MARKET-PERFORM' (OP) - ZIEL 18,05 (23) EUR
- HSBC SENKT DEUTSCHE EUROSHOP AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 22,50 (24) EUR
- LBBW SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 44 (64) EUR - 'KAUFEN'
- WDH/LBBW SENKT ZIEL FÜR DÜRR AUF 34 (38) EUR - 'KAUFEN'
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR FORTUM OYJ AUF 21,50 (30,00) EUR - 'BUY'
- BOFA SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 170 (175) CHF - 'BUY'
- CITIGROUP SENKT DRAX GROUP AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 591 (651) PENCE
- CITIGROUP SENKT SSE PLC AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 1937 (1829) PENCE
- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BARCLAYS AUF 245 (240) PENCE - 'OUTPERFORM'
- CREDIT SUISSE SENKT DAETWYLER AUF 'NEUTRAL' (OUTPERFORM) - ZIEL 249 (374) CHF
- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 125 (140) CHF - 'BUY'
- PEEL HUNT SENKT ROYAL MAIL AUF 'SELL' (BUY) - ZIEL 307 (550) PENCE
- SOCGEN HEBT KINGFISHER AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 271 (260) PENCE
- UBS SENKT LENOVO GROUP AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 8 (12) HKD
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
06:55 DEU: TAG Immobilien, Q1-Zahlen
07:00 DEU: About You, Jahreszahlen (detailliert9
07:30 DEU: CTS Eventim, Q1-Zahlen
09:00 DEU: Siemens Energy, Capital Markets Day
10:00 DEU: VCI, Q1-Zahlen
10:00 DEU: Knorr Bremse, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Hugo Boss, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Fraport, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: BayWa, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Hapag-Lloyd, Hauptversammlung (online)
10:00 CHE: Swatch Group, Hauptversammlung
10:30 DEU: Bankhaus Metzler, Jahres-Pk
11:00 DEU: Koenig & Bauer AG, Hauptversammlung (online)
11:00 DEU: Leifheit, Hauptversammlung (online)
11:00 DEU: MAN und Deutsche Bahn präsentieren fahrerlosen Lkw, München
11:00 GBR: Shell, Hauptversammlung
12:00 DEU: Leoni, Hauptversammlung (online)
14:00 DEU: HeidelbergCement, Capital Markets Day mit Strategie-Update
14:30 FRA: Air France-KLM, Hauptversammlung
15:00 USA: Merck & Co, Hauptversammlung
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
DEU: Aareal Bank, Übernahmeangebot läuft um Mitternacht aus
AUT: Immofinanz, Q1-Zahlen
USA: Best Buy, Q1-Zahlen
USA: Agilent Technologies, Q2-Zahlen
USA: Intuit, Q3-Zahlen
USA: Urban Outfitters, Q1-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
02:30 JPN: Jibun Bank PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
08:45 FRA: Geschäftsklima 05/22
08:45 FRA: Produzentenvertrauen 05/22
09:15 FRA: S&P Global PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
09:30 DEU: S&P Global PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
10:00 EUR: S&P Global PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
10:30 GBR: S&P Global PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
11:30 DEU: Pressegespräch zu Ergebnissen der «DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2022»
15:45 USA: S&P Global PMI Dienste und Verarbeitendes Gewerbe 05/22 (1. Veröffentlichung)
16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 05/22
16:00 USA: Neubauverkäufe 04/22
SONSTIGE TERMINE
08:00 CHE: Fortsetzung der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF)
+ 09.30 "Erschließung digitaler Innovationen für Net Zero", u.a. mit dem SAP-Vorstandsvorsitzenden Christian Klein
+ 10.00 Rede Pedro Sanchez, Premierminister Spanien
+ 10.45 "Der geopolitische Ausblick", u.a. mit Polens Präsident Andrzej Duda
+ 11.00 "Resiliente Volkswirtschaften und Gesellschaften finanzieren", u.a. mit Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der Welthandelsorganisation WTO
+ 11.00 Rede EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
+ 11.30 Rede Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
+ 13.45 Gespräch mit Barham Salih, Präsident Irak
+ 14.00 "Lateinamerikanisches Präsidialgremium", u.a. mit Kolumbiens Präsident Ivan Doque
+ 15.00 "Energiesicherheit und der europäische Green Deal", u.a. mit EU-Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans, Spaniens Präsident Pedro Sanchez und Litauens Präsident Gitanas Naus?da
+ 15.30 Gespräch mit Microsoft-CEO Satya Nadella
+ 16.15 "Eine nukleare Option?", u.a. mit Rafael Mariano Grossi
Generaldirektor Internationale Atomenergie-Organisation IAEA
+ 17.30 "Vorbereitung auf die nächste Pandemie", u.a. mit Bill Gates
10:30 DEU: Derivate-Forum Deutsche Börse/Eurex (Präsenz und per Livestream)
11:00 DEU: Pk Hannover Messe 2022 mit Leitthema "Industrial Automation", Hannover
13:00 DEU: Hybrides Gipfeltreffen Women7-Summit
BEL: Treffen des EU-Ministerrates für Wirtschaft und Finanzen, Brüssel
+ 13.20 Rede Bundesfamilienministerin Lisa Paus
EUR: EU-Agrarministertreffen zur Lage in der Ukraine
EUR: Treffen der G7-Arbeits- und -Sozialminister u.a. mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und EU-Sozial- und -Beschäftigungskommissar Nicolas Schmit
+ 16.00 Pressekonferenz
DEU/ZAF: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Südafrika
JPN: US-Präsident Biden nimmt in Tokio an Gipfeltreffen mit Japan, Australien und Indien teil
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.45 Uhr
Frankreich
Geschäftsklima
Mai (Punkte) 105 106
Industrievertrauen
Mai (Punkte) 107 108
09.15 Uhr
Frankreich
Einkaufsmanagerindex S&P Global Mai (Punkte)
Industrie 55,2 55,7
Dienstleistungen 58,5 58,9
09.30 Uhr
Deutschland
Einkaufsmanagerindex S&P Global Mai (Punkte)
Industrie 54,0 54,6
Dienstleistungen 57,2 57,6
10.00 Uhr
Eurozone
Einkaufsmanagerindex S&P Global Mai (Punkte)
Industrie 54,7 55,5
Dienstleistungen 57,4 57,7
Gesamt 55,1 55,8
GROSSBRITANNIEN
10.30 Uhr
Einkaufsmanagerindex S&P Global Mai (Punkte)
Industrie 55,0 55,8
Dienstleistungen 57,0 58,9
Gesamt 56,5 58,2
USA
15.45 Uhr
S&P Global PMI Industrie, Mai 57,7 59,2
S&P Global PMI Dienste, Mai 55,2 55,6 (je in Pkt)
16.00 Uhr
Verkäufe neuer Häuser, April -1,7 -8,6
Redaktion onvista / dpa-AFX