Markt Update: Dax trotzt schwachen Konjunktursignalen – Ölpreise weiten Verluste aus

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Der Dax hat seine Klettertour am Dienstag fortgesetzt. Ungeachtet aller konjunkturellen und geopolitischen Risiken schloss der deutsche Leitindex am Dienstag 0,68 Prozent fester bei 13 910,12 Punkten. Er erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es letztlich um 0,72 Prozent auf 28 108,38 Punkte hoch.

Am Vormittag hatten dem Dax sogar nur gut 50 Punkte zur runden Marke von 14 000 Punkten gefehlt. Negative europäische Konjunktursignale und durchwachsene Daten aus der US-Wirtschaft ließen die Kursgewinne zwischenzeitlich etwas schmelzen. Doch dann sorgte der freundliche US-Leitindex Dow Jones Industrial auf der Zielgerade wieder für etwas mehr Schwung - dieser stand zum europäischen Handelsende über ein halbes Prozent im Plus

Ölpreise weiter unter Druck

Die Ölpreise sind nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn erneut unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Dienstag zuletzt 93,14 US-Dollar. Das waren 1,92 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 1,94 Dollar auf 87,47 Dollar.

Die Aussicht auf eine Rückkehr iranischen Öls an den Markt ist nach Einschätzung der Commerzbank-Experten ein Belastungsfaktor geworden, nachdem die Verhandlungen zwischen dem Iran, der EU und den USA über ein neues Atomabkommen weitere Fortschritte gemacht haben. Der Iran hat mittlerweile seine Antwort auf einen Kompromissvorschlag an die Europäische Union übermittelt. Man werde diese nun prüfen und mit den anderen Partnern des Abkommens sowie mit den USA Rücksprache halten, teilte die EU mit.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat ein Vertreter der Kommission die Antwort des Iran als konstruktiv bezeichnet. Die Bemühungen zur Wiederbelebung des Abkommens von 2015 haben das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug könnten auch die Erdölsanktionen fallen und das Angebot steigen.

Aber auch die schwächelnde Nachfrage belastet die Ölpreise. Vor allem die schwache Wirtschaftsentwicklung in China drückt auf die Nachfrage. "Probleme im Immobiliensektor sowie die Null-Covid-Strategie der Regierung dürften die Wirtschaft kurz- bis mittelfristig weiterhin belasten, so dass anhaltender Gegenwind für die Ölpreise von dieser Seite zu erwarten ist", schreibt die Commerzbank.

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Redaktion onvista/dpa-AFX

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