Markt Update: Zalando erobert Dax-Spitze – Merck will durch Zukäufe wachsen – Übernahme von Gamesa durch Siemens Energy verzögert sich

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Gestern musste der Dax einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Doch davon scheint er sich heute zu erholen – die Erholungsrallye ist also momentan nicht gefährdet. Derzeit liegt der Dax stabil bei über 12.600 Punkten. Von seinem Vorwochentief seit November 2020 bei 11 862 Punkten hat er sich damit um mehr als sechs Prozent erholt.

Geht noch die 13.000-Punkte-Marke? Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets ist davon überzeugt. Der Grund für diese Annahme: Größere Gewinnmitnahmen blieben aus und der Dax steigt schon wieder. Das mache Hoffnung auf weitere Kursgewinne.

Was die Börsen weltweit antrieb war die Hoffnung, die Fed würde eine weniger restriktive Zinspolitik betreiben. Aber die Fed machte klar: Wir werden die Zinswende langsam, aber unbeirrt fortsetzen, bis die Inflation auf ein akzeptables Niveau eingedämmt ist. Morgen steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Sollte dieser robust ausfallen und keine Rezessionssignale senden, könnte sich die Fed auf ihrem geldpolitischen Kurs bestätigt sehen.

Zalando erobert Dax-Spitze

Gut sieht es für Zalando aus. Der Modehändler liegt derzeit mit 5,4 Prozent an der Spitze des Dax. Die DZ Bank hat die Papiere beim Kursziel von 39 Euro gelassen. Der Grund: Der hervorragende Start in die Herbst- und Wintersaison. Der Konzern habe, so die DZ Bank, im dritten Quartal das bislang höchste Wachstum des Bruttowarenvolumens erzielt.

Merck will zukaufen

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck sieht ein Ende der jahrelangen Kaufzurückhaltung für gekommen. Wie der Dax-Konzern mitteilte, werde man ab nächstem Jahr wieder größere Zukäufe anstreben. Ab 2025 will man die Erlöse auf 25 Mrd. Euro steigern. Im letzten Jahr lagen sie noch bei 19,7 Mrd. Euro. Dieses Ziel können durch Übernahmen schneller erreicht werden.

Seit der Übernahme des US-Konzerns Versum Materials für 5,8 Milliarden Euro 2019, mit dem Merck in das boomende Geschäft mit Halbleitern eingestiegen ist, hatten sich die Darmstädter mit größeren Übernahmen zurückgehalten; auch um ihre Verschuldung nicht zu sehr steigen zu lassen, die zuletzt bei gut zehn Milliarden Euro lag.

Auf der Suche nach Übernahmekandidaten will sich Merck auf die Halbleiter- und Medikamentenbranche konzentrieren.

Siemens Energy: Übernahmeangebot für Gamesa verzögert sich

Siemens Energy hatte angekündigt, den angeschlagenen Windkraftturbinenhersteller Gamesa zu übernehmen. Eigentlich sollte das Angebot bis Mitte September unterbreitet worden sein. Doch bisher kam es nicht und nach Angaben von Siemens Energy verzögert sich das Angebot weiterhin.

Siemens Energy hatte im Mai bekannt gegeben, seine Windkrafttochter Gamesa für rund vier Milliarden Euro komplett übernehmen und von der Börse nehmen zu wollen. Damals veröffentlichten die Münchner, die rund zwei Drittel an Gamesa halten, auch einen vorläufigen Zeitplan, der einen Abschluss der Transaktion bis Jahresende vorsah. Dieses Ziel dürfte nun wackeln.

(mit Material von dpa-AFX)

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