Dax dreht ins Minus

Inflation in den USA liegt bei 8,2 Prozent

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Heute um 14:30 wurden die US-Inflationsdaten veröffentlicht: Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Inflation im September um 8,2 Prozent (Prognose: 8,1 Prozent), im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent (Prognose: 0,2 Prozent). Im August lag die Inflation bei 8,3 Prozent.

Auch bei der Kerninflation sieht es nicht gut aus: sie liegt zwischen 6,3 und 6,6 Prozent. Diese Rate berechnet die Inflation ohne die Preise für Lebensmittel und Energie zu berücksichtigen.

Dax fällt

Kurz nach der Veröffentlichung der Daten sinkt der Dax um 0,4 Prozent, nachdem er eine Viertelstunde vorher noch ein Plus von 1,3 Prozent erreicht hatte. Der Grund: Aufgrund der hohen Inflation fürchten viele Anleger, dass die Fed wieder an der Zinsschraube dreht und so die Börsen belastet werden.

Eine halbe Stunde nach Veröffentlichung der Zahlen sackte der Dax sogar um 1,09 Prozent auf 12.039 Punkte. Damit droht er, die 12.000-Punkte-Marke zu unterschreiten. Der MDax büßte sogar mehr ein: Er fiel um 1,79 Prozent auf 21.502 Punkte.

Dow sinkt, Dollar steigt

Eine gute Stunde, bevor die Wall Street mit dem Handel beginnt, liegt die Indikation beim US-Leitindex Dow Jones mit 1,1 Prozent im Minus auf 28.921 Punkte.

Kurz nach Veröffentlichung der Inflationsdaten stieg der Dollar. Anleihen in Dollar werden nun wieder interessanter für Anleger als solche, die auf Euro laufen.

Kreditausfälle können drohen

Ein weiteres Problem: Sollte die Fed die Zinsen erhöhen, wovon alle am Markt Beteiligten ausgehen, wirkt sich das auch auf den Hypothekenzins in den USA aus. Anders als in Deutschland wird er nicht für mehrere Jahre festgeschrieben, sondern richtet sich an den Leitzinsen aus. Damit steigt die Gefahr von Kreditausfällen bei Immobilien, besonders da die steigende Inflation bei ausbleibender Lohnanpassung dazu führt, dass die meisten Verbraucher ihr komplettes Monatsgehalt für laufende Kosten ausgeben und nichts sparen können.

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen ebenfalls

Schlechte Nachrichten kommen auch vom US-Arbeitsmarkt. Hier haben sich die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 9.000 auf 228.000 erhöht. Das ist der zweite Anstieg in Folge und mehr als Analysten erwartet hatten, die von 225.000 ausgingen.

Trotz des Anstiegs bleibt das Niveau der Hilfsanträge im längeren Vergleich niedrig. Trotz der derzeitigen Konjunkturschwäche beklagen vielen US-Unternehmen einen Mangel an Fachkräften.

Diese Zahlen sind wichtig, weil die Fed sich bei ihren geldpolitischen Entscheidungen stark an der Entwicklung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt orientiert. Sie hat den soliden Arbeitsmarkt als Argument gegen eine tiefe Rezession angeführt und versucht seit Monaten, mit starken Zinserhöhungen die hohe Inflation in den Griff zu bekommen.

(mit Material von dpa-AFX)

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