Österreichs Notenbankchef für weiteren EZB-Jumbo-Zinsschritt im Dezember

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Frankfurt (Reuters) - Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann unterstützt eine weitere Jumbo-Zinserhöhung auf der kommenden EZB-Zinssitzung im Dezember.

Eine weitere kräftige Anhebung "würde ein starkes Signal unserer Entschlossenheit geben", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) der "Financial Times" (Dienstagausgabe). "Es würde Unternehmen und Gewerkschaften zeigen, wir meinen es ernst, also unterschätzt uns nicht, seid vorsichtig." Das Dezember-Zinstreffen der EZB am 15. Dezember ist das letzte in diesem Jahr.

Die EZB hatte im Juli im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinswende eingeleitet. Innerhalb weniger Monate hat sie die Schlüsselzinsen bereits dreimal angehoben um zusammengenommen 2,0 Prozentpunkte. Im September und Oktober hatte sie die Sätze sogar um jeweils besonders kräftige 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt.

Er sei aber offen dafür, seine Ansicht auf Grundlage neuer Prognosen noch zu ändern, sagte Holzmann. Zu dem Treffen im Dezember werden den Währungshütern überarbeitete Vorhersagen der EZB-Volkswirte zu Wachstums- und Inflationsentwicklung vorliegen. Die Teuerung in der Euro-Zone war zuletzt auf 10,6 Prozent im Oktober gestiegen - die höchste Inflationsrate seit Beginn der Währungsunion. Das ist mehr als fünf Mal höher als die von der EZB angestrebte Rate von zwei Prozent.

Holzmann sieht keine Anzeichen dafür, dass die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, zurückgehen, wie er der Zeitung sagte. Er erwarte nur eine milde Rezession, keinen tiefgreifenden Abschwung in der Euro-Zone, der 19 Länder angehören.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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