Diese Woche stehen zwei Zinsentscheide an

Börse am Morgen heute 12.12.2022: Dax im Minus – Erfolg für Rio Tinto bei Übernahme von Turquoise Hill – Mieten in Berlin steigen weiter

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Am Mittwoch entscheidet die Fed über die Höhe des Zinses und am Donnerstag folgt ihr die EZB. Experten rechnen mit fest mit einer Erhöhung; die Frage ist nur die Höhe. Werden die Zinsen um 0,5 oder um 0,75 Prozentpunkte erhöht? Die meisten rechnen allerdings mit Erhöhung um 0,5 Prozentpunkten.

Die Marktteilnehmer werden sich vor den wichtigen Ereignissen in dieser Woche vermutlich in Zurückhaltung üben.

Helaba

Der Handelsstart am Montag gibt den Experten der Helaba recht: Der Dax startete mit einem Minus von 0,47 Prozent bei 14.303 Punkten in den Handel, womit er der späten Freitagsschwäche an den US-Börsen folgte. Eine Stunde nach Börsenbeginn liegt der Leitiundex bei rund 14.270 Punkten. Der MDax verlor 0,51 Prozent auf 25.473 Zähler und der Euro Stoxx 50 bewegte sich im frühen Handel auch etwa ein halbes Prozent tiefer.

Novartis erwirbt in den USA die Rechte an Tumorbehandlung FAP-2286

Novartis hat sich vom insolventen US-Pharmaunternehmen Clovis die Rechte an FAP-2286 gesichert, einem Produktkandidaten zur Tumorbehandlung. Die Transaktion sei Teil des geplanten Verkaufs von Clovis an einen neuen Besitzer, teilte Clovis am Montag mit.

Clovis ist aktuell im Rahmen eines Gläubigerschutz-Verfahrens („Chapter 11“) tätig. Novartis habe für die Rechte an FAP-2286 eine Vorauszahlung in Höhe von 50 Millionen US-Dollar geleistet, heißt es weiter.

Und bei Erreichen bestimmter Parameter in der Entwicklung der Behandlung und im Zulassungsprozess könnten weitere Zahlungen bis zu 333,75 Millionen Dollar fällig werden. Zudem wurde für spätere Umsatzbeteiligungen ein Betrag von 297 Millionen vertraglich vereinbart.

Turquoise Hill: Aktionäre stimmen Übernahme durch Rio Tinto zu

Die Aktionäre von Turquoise Hill Resources  haben der Komplettübernahme durch den britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto zugestimmt. Das teilte Rio Tinto am Freitagabend mit. Nun müsse laut kanadischem Recht noch das oberste Gericht des Territoriums Yukon zustimmen.

Rio Tinto und Turquoise Hill Resources hatten sich nach einigem Hin und Her Anfang September darauf geeinigt, dass Rio Tinto für den restlichen 49-Prozent-Anteil an der kanadischen Bergbaugesellschaft 43 kanadische Dollar (aktuell rund 30 Euro) je Aktie zahlt. Damit bringt es der Deal auf umgerechnet rund drei Milliarden Euro.

Mieten in Berlin steigen

Im dritten Quartal 2022 sind die Mieten in der Hauptstadt schneller gestiegen als in den Jahren zuvor. Im Schnitt erhöhten sich die Mieten um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Steigerungen lagen damit auch deutlich höher als im bundesweiten Mittel (plus 5,3 Prozent).

Berlin steht vor einem Dilemma: Immer mehr Menschen suchen eine Mietwohnung und die Vermieter erhöhen die Mieten wegen der Inflation. Eigentum wird ebenfalls unerschwinglicher für die Mehrheit er Bürger. Dies liegt einerseits an gestiegenen Baukosten, andererseits an den gestiegenen Leitzinsen. Viele Menschen weichen daher auf den Mietmarkt aus. Die sich verlagernde Nachfrage werde dort den Aufwärtsdruck auf die Mieten erhöhen, hieß es jüngst in einer Studie der Landesbank Helaba.

Weiteres Problem: Die Baufirmen sind Sorge, weil immer mehr Wohnungsbauten wegen der hohen Kosten storniert werden. Das wird den angespannten Wohnungsmarkt weiter belasten.

L’Oreal: Aktie herabgestuft, Aufholjagd in China vorbei

Die kanadische Bank RBC hat die L'Oreal-Aktie von 310 auf 290 Euro herabgestuft. Der Grund: Bisher habe die französische Kosmetikfirma in China aufgrund des Nachholbedarfs der Chinesen überdurchschnittlich gute Ergebnisse eingefahren. Diese Zeiten sind vorbei und der Markt in China dürfte sich für L’Oreal jetzt normalisieren.

Konjunktur: Werbewirtschaft rechnet mit schwierigem 1. Halbjahr 2023

Andreas Schubert, der Präsident der ZAW (Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft), findet klare Worte: Die ersten sechs Monate des kommenden Jahres werden hart für die Branche werden. Die angespannte wirtschaftliche Lage mit Rezession und Inflation habe zu Budgetkürzungen der Kunden geführt.

Im zweiten Halbjahr könne sich die Lage entspannen, vorausgesetzt die geopolitische Lage verbessere sich. Halbwegs gute Nachricht: Nur die wenigsten der Werbebranche rechnen mit einer Insolvenz.

2022 war ein gutes Jahr: Der Umsatz lag bei 48,66 Mrd. Euro und lag damit über dem Umsatz 2019, bevor die Corona-Maßnahmen der Branche schwer zusetzten.

Wir sehen das Plus im Jahr 2022 mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn vom Wachstum profitieren im Wesentlichen die internationalen Megaplattformen.

Andreas Schubert (Präsident ZAW)

Allerdings ist der Umsatz nicht gleich verteilt: Der große Gewinner ist die Online-Welt. Andere Werbeträger, vor allem Print, liegen, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, weiterhin hinter 2019.

(mit Material von dpa-AFX)

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