Toyota will bei E-Autos mit neuer Batterietechnik aufholen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Tokio (Reuters) - Der weltweit absatzstärkste Autobauer Toyota treibt die Umstellung auf Elektroautos mit neuer Batterie- und Produktionstechnik voran.

Nach dem am Dienstag vorgestellten Plan will der Konzern aus Japan ab Mitte des Jahrzehnts dank neuartiger Batterien mit mehr Reichweite und kurzen Ladezeiten punkten. Bei reinen batterielektrischen Autos (BEV) hinkt Toyota, Pionier für Hybridmotoren, der Konkurrenz hinterher - allen voran dem amerikanischen E-Auto-Marktführer Tesla. "Wir wollen erreichen, die Zukunft mit BEVs zu verändern", sagte Takero Kato, Präsident der neuen Elektroauto-Einheit BEV Factory, in einem Video. Unter der Leitung des im April angetretenen neuen Konzernchefs Koji Sato setzt der Autobauer nun die seit dem vergangenen Jahr entwickelte Elektrostrategie um.

Ab 2026 komme eine neue Generation von Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz, teilte der Autobauer mit. Bei noch besseren, bislang aber teuren und noch nicht ausgereiften Festkörperbatterien kündigte Toyota einen "technologischen Durchbruch" an, der eine Massenproduktion ab 2027/28 ermögliche. Geplant ist etwa ein Spitzenmodell mit einer Reichweite von 1000 Kilometern. Die Festkörperbatterie würde bei voller Aufladung, die nur zehn Minuten dauern soll, sogar 1200 Kilometer am Stück schaffen.

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Um kostengünstig zu produzieren, entwickelt Toyota eine spezielle Fahrzeugplattform für E-Autos. Die Montage soll noch stärker automatisiert werden. Nach dem Vorbild Teslas setzen die Japaner bei der Karosserieproduktion künftig auf Gigapressen, so dass Fahrzeuge aus wenigen großen statt vielen kleinen Teilen bestehen. Autoanalyst Koji Endo von SBI Securities zeigte sich von Toyotas Konter gegen Tesla in Sachen Produktionseffizienz überrascht. "Ich bin mir noch nicht sicher, ob Toyota in einer Gegenoffensive zurückschlagen kann - aber sie sind bereit, es zu versuchen."

(Bericht von Daniel Leussink, geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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