Börse am Morgen

Dax im Plus – Rheinmetall erhält neuen Auftrag – Roche-Aktie zieht an

onvista · Uhr
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Am Tag vor dem Beginn eines mit Spannung erwarteten Notenbanker-Treffens in den USA hat der Dax weiter zugelegt. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit über 0,3 Prozent im Plus bei 15.753 Punkten. Damit setzt sich der Leitindex weiter vom jüngsten Tief knapp unter 15.500 Zählern nach oben ab. Unterstützung für die Aktien kommt vom Rentenmarkt, wo die Rendite-Rallye von US-Staatsanleihen weiter pausiert.

Der Dax koppelt sich damit ein Stück weit ab von leichten Verlusten im späten Handel an der Wall Street. Kommentare des Präsidenten der regionalen Notenbank von Richmond, Thomas Barkin, die in Richtung weiterer Zinserhöhungen gingen, hatten dort auf die Stimmung gedrückt. Umso größer wird die Spannung vor dem alljährlichen Notenbanker-Treffen, das von Donnerstag bis Samstag in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet.

Gemischte Nachrichten gab es am Morgen von der Konjunktur. Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland für das verarbeitende Gewerbe fielen besser als erwartet aus. Die Pendants für den Dienstleistungssektor blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück.

Die guten Nachrichten bei Rheinmetall hören nicht auf

Der Rüstungskonzern meldet einen weiteren Auftrag mit einem Volumen im mittleren zweistelligem Millionenbereich. Der Kunde wurde nicht genannt.

Dieses Mal kommt der Auftrag nicht aus dem Rüstungsbereich, sondern aus dem zweiten Standbein des Dax-Konzerns: dem Automobilsektor. Rheinmetall wird eine mittlere sechsstellige an Zylinderkurbelgehäuse herstellen. Rheinmetall sieht sich in seiner Vorgehensweise bestätigt, weiter im Sektor des Verbrennungsmotors tätig zu sein.

Die Rheinmetall-Aktie liegt nach gut einer Stunde Handel mit knapp über 0,4 Prozent im Plus bei 246,70 EUR. Wichtigster Umsatzgenerator bleibt jedoch der Rüstungssektor. Wer investiert ist, kann die Gewinne laufen lassen.

Roche ziehen an - positive Signale für Krebsmedikament

Die versehentliche Veröffentlichung von unvollständigen, aber auf den ersten Blick positiven Studiendaten zum Krebs-Therapeutikum Tiragolumab hat die Aktien von Roche am Mittwoch angetrieben. Die Papiere des Pharmakonzerns legten im frühen Handel über 4 Prozent zu auf 264,95 CHF.

Die Schweizer gaben eine unbeabsichtigte Veröffentlichung der zweiten Zwischenanalyse einer Studie zu dem Mittel bekannt. In der Studie „Skyscraper-01“ wurde der Nutzen einer Kombination der Immuntherapie Tiragolumab plus Tecentriq im Vergleich zu Tecentriq bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) untersucht.

Die medianen Gesamtüberlebensschätzungen hätten 22,9 Monate betragen, gegenüber 16,7 Monaten bei einer Monotherapie mit Tecentriq, hieß es. Allerdings seien die Zwischenergebnisse für den primären Endpunkt Gesamtüberleben zum Zeitpunkt der zweiten Interimsanalyse noch nicht ausgereift, betonte Roche. Die Studie werde fortgesetzt bis zur endgültigen Analyse des Gesamtüberlebens.

Neugeschäft mit Wohnungskrediten in Deutschland weiter schwach - etwas Hoffnung

Trotz anhaltend schwacher Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten keimt beim Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) Hoffnung auf. „Die Summe aller zugesagten Wohn- und Gewerbeimmobiliendarlehen nahm nun das zweite Quartal in Folge leicht zu“, erläuterte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt am Mittwoch. „Das lässt sich als Anzeichen dafür werten, dass die Talsohle im Immobilienfinanzierungsgeschäft erreicht sein könnte.“

Im zweiten Quartal sagten die in dem Verband zusammengeschlossenen Institute den Angaben zufolge Darlehen für Wohn- und Gewerbeimmobilien in einer Gesamthöhe von 28,2 Milliarden Euro zu. Das waren zwar 38,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (45,6 Mrd, EUR), aber 10,2 Prozent mehr als im Vorquartal (25,6 Mrd. EUR). Zu den Mitgliedern des Verbandes zählen unter anderen Deutsche Bank, Commerzbank, Landesbanken und große Sparkassen.

Nach Einschätzung des Verbandes wird es möglicherweise bis ins Jahr 2024 dauern, bis sich der Markt erholt hat. „Investoren und Privatleute benötigen noch Zeit, um sich an das gestiegene Zinsniveau zu gewöhnen“, erklärte Tolckmitt. Die Nachfrage speziell nach Wohnimmobilienfinanzierungen sei "weiterhin verhalten". Das Niveau neu vergebener Wohnimmobiliendarlehen lag im zweiten Quartal mit 14,8 Milliarden Euro noch unter dem bereits schwachen ersten Quartal des laufenden Jahres mit 16,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 bedeutet dies einen Rückgang um 45,8 Prozent.

Stark gestiegene Zinsen, hohe Inflation und Unsicherheit um den Ukraine-Krieg haben den lange Zeit anhaltenden Immobilienboom in Deutschland beendet. Die Nachfrage nach Wohnungskrediten sank ab Mai 2022 stetig, erst im März des laufenden Jahres gab es Bundesbank-Daten zufolge eine leichte Erholung.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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